Vor 25 Jahren: Als Steve Jobs im Mai 1985 zu einer Randfigur bei Apple wurde
Das immense Medieninteresse rund um Steve Jobs krankheitsbedinge Auszeit im vergangenen Jahr zeigte, wie sehr Apple und Steve Jobs inzwischen gleichgesetzt werden. Vor genau 25 Jahren sah die Situation ganz anders aus, denn 1985 leitete Apples Vorstand eine große Wende ein. Nachdem sich Steve Jobs im Unternehmen viele Feinde gemacht hatte und eine Zusammenarbeit mit dem amtierenden CEO John Sculley kaum noch denkbar war, wurde Sculley im April 1985 durch den Vorstand dazu ermächtigt,
Steve Jobs von seinem bisherigen Posten zu entbinden. In den folgenden Wochen zog Jobs alle Register, um das zu verhindern und selber noch viel Einfluss zu behalten. Sculley hatte ihn bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht in einen anderen Aufgabenbereich abgeschoben, daher glaubte Jobs, noch etwas bewegen zu können. So kontaktierte er zahlreiche hochrangige Apple-Mitarbeiter, um Sculleys Dienstreise nach China auszunutzen und eventuell Sculley zu ersetzen. Zuletzt besprach Jobs die Angelegenheit mit Jean-Louis Gassee (später Be Inc.), der jedoch Sculley über Jobs Putsch-Pläne informierte. In einer diesbezüglich einberufenen Sitzung fragte Sculley, was Jobs gegen ihn habe. Jobs antwortete, Sculley sei seiner Meinung nach schlecht für Apple und die falsche Person, um das Unternehmen zu leiten. Der Vorstand dachte anders und Jobs musste Ende Mai sein neues Büro mit Codenamen "Siberia" beziehen, von dem aus er keinerlei Einfluss mehr hatte. Natürlich konnte Jobs mit dieser Situation nicht leben und kehrte erst 1997, 12 Jahre später, wieder ins Unternehmen zurück.