Vor 25 Jahren: Apple kündigt die neue Ära von Mac OS an – samt Mac OS X
Mac OS X war zwar 1998 noch nicht auf dem Markt, die Weichen aber längst gestellt. Auf der Suche nach dem Betriebssystem der nächsten Generation hatte Apple NeXT übernommen – und neben der Rückkehr von Steve Jobs auch das System NeXTStep eingekauft. Nachdem Apple damit gescheitert war, den Nachfolger des klassischen Mac OS selbst auf die Beine zu stellen, löste man das Problem durch die 429 Millionen teure NeXT-Akquisition. Während Beträge wie diese heutzutage in weniger als einer Woche als Reingewinn anfallen, stellte eine solche Summe damals ein enormes Wagnis dar. Der gesamte Quartalsumsatz lag im Ende 1996 nämlich bei gerade einmal 2,2 Milliarden Dollar.
WWDC 1998: So geht es mit Mac OS weiterVor genau 25 Jahren, im Mai 1998, legte Steve Jobs dar, wie die neue Mac-Strategie aussehen solle. Das neue Apple-System, basierend auf den NeXT-Technologien sowie dem NeXT-Betriebssystem, sei nicht mehr weit entfernt und werde Apples Zukunft prägen. Der Projektname lautete Rhapsody. Überraschend kam der Schritt nicht, denn schon zuvor gab es entsprechende Ankündigungen.
Screenshot von Rhapsody Developer Release 2 Server machte den AnfangSchon im Jahr 1999 erblickte die erste Version von Mac OS X das Licht der Welt. Diese Version war eine reine Server-Variante mit Benutzeroberfläche, welche stark an das gescheiterte Copland-Projekt erinnerte. Eine Variante für Endkunden ließ aber noch auf sich warten. Die Oberfläche war in weiten Teilen unfertig und brachte zahlreiche aus NeXTStep unveränderte Programme und Dialoge mit. Apple konnte schließlich im Jahr 2000 eine erste Public Beta von Mac OS X nach diversen "Developer Previews" auf den Markt bringen. Im März 2001 erfolgte dann der Startschuss für die finale Version.
Das System sollte die Grundlage für sehr viel mehr bietenApples OS-Entscheidung war aber noch viel weitreichender, als nur dem Mac ein neues Software-Gehirn zu verpassen. iOS (zu Anfang noch iPhone OS) war die Umsetzung für Mobilgeräte, gefolgt von tvOS und watchOS, ausgerichtet auf die plattformspezifischen Begebenheiten. Was jedoch nie wieder passieren sollte, war ein Lizenzmodell, welches Steve Jobs direkt im Jahr 1997 zu den Akten gelegt hatte: Ein Apple-Betriebssystem offiziell auch auf Hardware verwenden zu können, die nicht von Apple stammte. Apple entwickelte Mac OS (X) bzw. macOS nur noch für eigene Produkte und vergab keine Lizenzen mehr an Dritthersteller.