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Vor 25 Jahren: Apple stellt den Newton ein

Touchscreen, Handschrifterkennung, Pencil, etliche Tools wie Kalender, Kontakte und Notizen: Was heute in Gestalt von iPhone beziehungsweise iPad alltäglich ist, mutete vor 30 Jahren revolutionär an. 1993 präsentierte Apple mit dem Newton MessagePad ein Gerät, mit dem das Unternehmen nichts weniger als eine neue Ära einzuleiten gedachte. Der Personal Digital Assistant (PDA) aus Cupertino sollte vornehmlich Geschäftsleuten das Berufsleben erleichtern, die mithilfe eines für die damalige Zeit kompakten mobilen Computers etwa während beruflicher Reisen auf wichtige Informationen zugreifen wollten. Die bahnbrechenden neuen Funktionen erwiesen sich allerdings in der Praxis als unausgereift.


Newton MessagePad: Leistungsschwach und wenig zuverlässig
Der Newton, wie das Gerät im Allgemeinen kurz genannt wurde, bestach zudem nicht durch große Zuverlässigkeit, insbesondere die prominent hervorgehobene Handschrifterkennung ließ deutlich zu wünschen übrig. Apple steckte zwar viel Geld in die Weiterentwicklung des PDA und brachte in den Jahren nach 1993 sechs Folgemodelle auf den Markt, ein Erfolg wurde der Newton trotzdem nicht. Auch der Versuch, mit dem eMate 300 eine große Variante mit Tastatur zu etablieren, scheiterte. Von Anbeginn an waren die Geräte darüber hinaus leistungsschwach, was sich naturgemäß negativ auf die beworbenen Kernfunktionen auswirkte. Die Performance der von Apple verbauten ARM-Prozessoren verbesserte sich zwar beim Newton MessagePad 2000, also der sechsten Generation, konnte aber dennoch nicht überzeugen. Die mit herkömmlichen Batterien betriebenen Geräte litten zudem unter einem hohen Energieverbrauch.


Apples PDA-Revolution blieb aus
Das alles führte dazu, dass die von Apple proklamierte Revolution ausblieb – was auch auf die Kunden zutraf. Der Newton verkaufte sich schlecht und konnte die Erwartungen des Unternehmens nicht erfüllen. Apple durchlebte zudem in den 1990er Jahren eine äußerst schwere Zeit, 1996 stand sogar eine Insolvenz im Raum. 1997 wurde die Newton-Sparte ausgegliedert. Nach der Rückkehr von Steve Jobs an die Spitze des Konzerns kam ein Jahr später dann das endgültige Aus: Ende Februar 1998 wurde das MessagePad ersatzlos eingestellt, eine der ersten Amtshandlungen des neuen CEO. Apple konzentrierte sich fortan wieder auf das Kerngeschäft, also den Mac. Eine Revolution gelang dem kalifornischen Unternehmen dann bekanntlich etliche Jahre später, und zwar mit iPhone und iPad – in denen einige der seinerzeit bahnbrechenden Neuerungen des Newton weiterleben. Das aber ist eine andere Geschichte, die noch nicht zu Ende erzählt wurde.

Kommentare

killermac127.02.23 18:02
Ich hab noch einen zuhause
0
Frank Drebin
Frank Drebin27.02.23 18:03
Habe zwei davon
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Quickmix
Quickmix27.02.23 18:26
Ich hab auch noch einen
0
Sitox
Sitox27.02.23 18:30
Verschenkt
Ein Ziegelstein mit 16 Graustufen und ICAO Karten. Heißer Scheiss.
+1
Huba27.02.23 18:50
Ich hatte einen Palm Pilot und habe immer halbwegs neidisch auf die Newtons geschielt.
+2
jmh
jmh27.02.23 19:05
ich habe hier noch drei davon!

(nein, spass ...)
wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit.
0
Electric Dave27.02.23 19:23
Eat up Martha.
+4
Deichkind27.02.23 19:24
Ich hatte keinen, fand ihn aber vielversprechend. Nur leistete wenigstens die erste Version dem Vernehmen nach nicht das, was Apples Marketingabteilung versprochen hat. Somit erwies sich das Newton MessagePad als ein Strohhalm, der Apple weiter nach unten zog.
Die Firma Siemens hat ja den Newton mit einem Telefon kombiniert--für das Büro.
0
MatzeB27.02.23 19:38
mein damaliger Chef gab mir das Ding und sagte:"mach, das das Teil funktioniert, oder schmeiß es weg."
Fenster auf, und das Gerät lernte fliegen.
-6
jens-ulrich
jens-ulrich27.02.23 19:39
Apple hatte damals zu viel gewollt – nämlich jede Handschrift erkennen zu wollen – und entsprechend war die Häme als es nicht klappte. Die Schreibgesten auf dem Palm namens Grafitti waren viel zuverlässiger.

Wie schaut es denn heute auf den aktuellen iPads mit einer flicke, zuverlässigen Handschrifterkennung aus? Um das Thema ist es erstaunlich ruhig geworden.
+2
Sitox
Sitox27.02.23 19:51
jens-ulrich
Apple hatte damals zu viel gewollt – nämlich jede Handschrift erkennen zu wollen – und entsprechend war die Häme als es nicht klappte. Die Schreibgesten auf dem Palm namens Grafitti waren viel zuverlässiger.
Graffiti gab es dann ja auch für den Newton. Nur war zu der Zeit die Handschrifterkennung des Newton schon wesentlich besser geworden. Besser als ihr versauter Ruf je werden konnte.
+2
Guy27.02.23 19:52
Hier ist meiner, Sonderversion für Apple Techniker.
+6
Achtlos weggeworfener Vogel27.02.23 20:06
Die Handschriftenerkennung im 2100er war sehr gut. Sogar meine Sauklaue konnte das gerät erkennen. Ich hatte Karten zum Gerät und konnte sogar telefonieren. Den Kalender fand ich ebenfalls spitze. Der konnte etwas, was der dumme Kalender Apples bis heute nicht kann (weil die Ignoranten bei Apple das nicht wollen), nämlich Stunden addieren. So konnte ich Projekten Arbeitszeiten zuschreiben und die am Monatsende auslesen. War sehr praktisch. Mit der zum Gerät passenden Tastatur ließ sich hervorragend schreiben. Zuletzt habe ich dem Newton noch neue Akkus spendiert, aber da war die Synchronisation mit OS X schon nicht mehr so gut möglich. Einige Programmierer bemühten sich zwar noch, Programme konnte man auch noch eine Zeit lang bekommen, aber dann war es vorbei. Schade. Ich fand den Newton klasse und habe einen Palm Pilot deshalb entsorgt. Alleine die Art, wie man auf den Dingern schreiben sollte, war ein Krampf.
+10
Maclenburger27.02.23 21:24
Ich hatte n Kumpel, der son Ding hatte. Newton. Hähä, hatte immer das ursprüngliche Apple-Logo im Hinterkopp, wenn ich den Namen hörte.
Der Kumpel war virtuos in der Handhabung. Er schrieb sowas von schnell mit nem Stift. Es war sowas, wie Steno. Mann, ist das lang her!
Ich sag das eher als Nebenschauplatz.
Mich interessierte da mehr Aldus Freehand und Quark. Werˋs noch kennt.
Naja, hilft nix.
+1
LoCal
LoCal27.02.23 21:34
Maclenburger
Er schrieb sowas von schnell mit nem Stift. Es war sowas, wie Steno. Mann, ist das lang her!

Dann war es kein Newton sondern ein Palm. Der Newton erkannte (zumindest bei mir) echte Handschrift, der Palm nutzte Grafitti.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0
bergdoktor27.02.23 21:35
Hatte einen 130er mit zuschaltbarem „Turbo“ und zum Schluss den 2100er. Der läuft heute noch. Wenn mich die Nostalgie packt, dann spendier ich ihm 4 Batterien und freu mich über das grüne Leuchten und sanfte Surren der Hintergrundbeleuchtung. Von der „Intelligenz“ des Assistenten kann sich Siri manchmal noch ne Scheibe abschneiden. Nur der Kalender lässt sich nicht mehr aufs aktuelle Datum einstellen. 25 Jahr Lifetime hat Apple wohl nicht geplant
+6
fabisworld
fabisworld27.02.23 22:00
Im Jahr 1997 hatte ich mir tatsächlich so einen Newton zugelegt und habe damals versucht, eine "mobiles Büro" für mich zu etablieren: Der Newton hatte nämlich einen sog. PCMCIA-Schacht, in den man z.B. die hier unten abgebildete "NOKIA Cellular Data Card" einsetzen konnte. Via Kabelverbindung konnte man damit sein Nokia 2110i Handy verbinden und Telefaxe nach Gruppe 3 Standard senden / empfangen bzw. auch Datenverbindungen mit 9600 Baud aufbauen. Das funktionierte tatsächlich damals erstaunlich gut!

+6
pünktchen
pünktchen27.02.23 22:24
Meine beiden Newtons funktionieren auch noch! Meine Handschrift können sie aber immer noch nicht ordentlich erkennen.
+2
n0x27.02.23 22:36
Der 2100 konnte damals schon was das iPad Pro heute noch nicht wirklich kann, handschriftliche Notizen ordentlich verarbeiten. Das lernen dauerte halt teilweise Wochen a er das Ergebnis war sehr gut. Vor allem konnte man nachträglich noch korrigieren und anlernen. Das fehlt total.
+1
Modnerd28.02.23 05:48
Achtlos weggeworfener Vogel
Der konnte etwas, was der dumme Kalender Apples bis heute nicht kann (weil die Ignoranten bei Apple das nicht wollen), nämlich Stunden addieren. So konnte ich Projekten Arbeitszeiten zuschreiben und die am Monatsende auslesen. War sehr praktisch.

Weil ich (bzw. unser Team) genau das seit Jahren braucht und sucht: Hast du eine Lösung gefunden, die heutzutage zuverlässig hinbekommt? Kann gern auf dem Desktop sein.
+1
dr_sax28.02.23 09:01
Mein 2100er hat treue Dienst für mich als Assistenzarzt geleistet. Alle Vorträge und Fortbildungen habe ich handschriftlich mitnotiert. Hat meine Handschrift gut erkannt. Gerade die Terminverwaltung habe ich geliebt. Mit Modemkarte in den unzähligen Nachtdiensten die Zeit vertrieben mit Surfen in Foren (Compuserve), Spiele und Email.
Sogar in der U-Bahn damit gelesen. Alle 'Per Anhalter durch die Galaxis' Bände so gelesen.
Leider startet er seit Jahren nicht mehr.
Ich habe ihn geliebt
+3
Phil Philipp
Phil Philipp28.02.23 09:50
jens-ulrich
....Wie schaut es denn heute auf den aktuellen iPads mit einer flicke, zuverlässigen Handschrifterkennung aus? Um das Thema ist es erstaunlich ruhig geworden.
Ich nutze Handschriften manchmal für Notizen (aktuelles iPad Pro mit Stift) und bin immer wieder erstaunt. Meine Handschrift ist sowieso ziemlich wild. Auf dem iPad ohne matte Folie auf dem Display (also glatt) wird es noch schlimmer. Ich wüsste vermutlich nach 2-3 Tagen nicht mehr, was ich da geschrieben habe. Aber das iPad erkennt es ziemlich gut.
+1
pogo3
pogo328.02.23 12:16
Nach der Rückkehr von Steve Jobs an die Spitze des Konzerns kam ein Jahr später dann das endgültige Aus: Ende Februar 1998 wurde das MessagePad ersatzlos eingestellt, eine der ersten Amtshandlungen des neuen CEO. Apple konzentrierte sich fortan wieder auf das Kerngeschäft, also den Mac.
Am 9. Jan. 2007 wurde dann das erste iPhone vorgestellt. Geht man davon aus dass die Entwicklung dieser neuen Spezies der digitalen Evolution mindestens 3 bis 5 Jahre in Anspruch nahm, wahrscheinlich eher länger weil wirklich beinahe alles neu erfunden werden musste, wurde nur der Newton begraben aber nicht die Idee dahinter. "Endgültig aus" und "ersatzlos eingestellt" - aus meiner Sicht eher nicht, eher konsequente und stetige Weiterentwicklung. Das vermisse ich auch an der "neuen" Apple Welt. Lediglich immer neue Varianten der ein und selbigen Gehäuseform. Sinnvoll mag das aus verschiedenen Gründen sein, aber innovativ und aufregend leider nicht. Das ist für einen Preisführer schon eher ungünstig, der nur durch vorausgehende Innovation Image und Preisniveau halten kann. Ansonsten wird er durch günstigere Konkurrenten bei ähnlichem technischen Niveau verdrängt.

Der HomePod ist wieder ein mustergültiges Beispiel für fehlende Innovation. Man weiß einfach nicht für was es gut sein soll ein altes Gehäuse mit etwas aufgefrischter Technik zu einem überholten Preis- / Leistungsniveau in den Markt zu bringen. Es würde mich schwer wundern würde er sich jetzt rasend gut verkaufen.

Und ich würde behaupten, die permanenten iPhone Kopien mir etwas neuen Leistungswerten aktivieren zunehmend halt noch die, die halt unbedingt immer das neueste iPhone haben müssen, wahrscheinlich aus eher banalen Gründen. Technisch lohnt es sich kaum, da eh schon über allen Belangen erhaben. Und die Bauform? Jeder hat das gleiche, egal welche Produktlinie. Eher langweilig die Sache. In meiner Hose schlummert ein iPhone SE, auch schon einige Jahre alt, und es gibt keinen einzigen Grund dieses zu ersetzen. Ich bin mir nicht so sicher ob das für Apple gut ist. Irgendwann sind die alten Kühe restlos ausgemolken, dumm wenn man keine neuen hat.

Eine gute Bekannte benutzt schon seit Jahren wirklich intensiv so ein Klapphandy, ich denke Samsung. Das geht erstaunlich gut, macht bei manchen Anwendungen durchaus Sinn, auch wenn sie jetzt über gelegentliche technische Probleme jammert. Und wo ist der sensationelle Konkurrent von Apple ? Nichts ähnliches, oder besseres, oder neueres zu sehen. Die einzige Frage die Apple Usern noch bleibt: 12,04 - 13,2 - 14,8 - 15,02 oder doch 10,39 Zoll. Apple überlässt die Innovation anderen, das ist nicht gut.

Gut, das MacStudio. Naja, ein aufgemotzter Mac Mini, oder ein ausgebremster iMac. Super Gerät, sicherlich technisch einwandfrei. Aber leider steht jetzt auch wieder mehr Hardware vor mir, nämlich noch zusätzlich ein Monitor, neue Tastatur, neue Maus. Und trotzdem, sieht es hier aus wie vor mindestens einem Jahrzehnt, eben nach iMac.
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
+1
pünktchen
pünktchen28.02.23 13:28
Sorry aber das ist Quatsch, das iPhone ist nicht die "konsequente und stetige Weiterentwicklung" des Newtons. Hast du je einen in der Hand gehabt? Da wurde überhaupt nichts von übernommen.

Und es gäbe da wirklich einige Ansätze, welche Apple nicht in die Tonne hätte schmeissen müssen. ZB das datenbankartige Dateisystem. Damit zusammenhängend: die systemweite Suche.
+1
sbntwrk28.02.23 13:55
pünktchen
Meine beiden Newtons funktionieren auch noch! Meine Handschrift können sie aber immer noch nicht ordentlich erkennen.

Bester Kommentar!!! 😂
-1
Retrax28.02.23 15:17
Frage:

Der Newton synchronisierte ja mit dem Macintosh.

Gab es eigentlich auf MacOS Classic auch ein Adressbuch, Kalender, Notizen und Aufgaben Programme?

Und war die Synchronisation zwischen dem Newton und dem MacOS Classic bezüglicher der genannten Programme problemlos?
0
pogo3
pogo301.03.23 12:01
Gab es eigentlich auf MacOS Classic auch ein Adressbuch, Kalender, Notizen und Aufgaben Programme?
Wir hatten das alles schon mal in einem Thread von 2018, da ist es etwas näher beschrieben:
Ich habe damit gebeamt, gefaxt, Musik gehört, Office-Dokumente geschrieben (mit der separaten Newton-Tastatur), gemailt und hab damit sogar im Internet gesurft (Ja, es gab tatsächlich Browser dafür). Datenbankverwaltung war auch drauf. Und im Büro hab ich ihn zum Datenaustausch per Ethernet (10MBit - Steckkarte) angeschlossen. Videos liefen auch, machten aber nicht wirklich Spaß. Ich fand das Teil ungemein hilfreich für meinen Alltag. Hier:
Ich hatte nie einen, war aber gerade zu dieser Zeit gerade bei Claris (File Maker Inc.) beschäftigt, und von den Teilen umgeben. Man wusste von den Schwächen, hatte aber trotzdem schon damals das "office in the pocket". So weit ich mich noch so vage erinnern kann, es ist schon einiges an Zeit vergangen. Das einzige was Steve konzeptionell nicht vom alten Newton übernehmen wollte war der Stift: "No. Who wants a stylus? Bäh."
Da wurde überhaupt nichts von übernommen.
Die konzeptionellen Überlegungen für die "Handheld", den Computer in der Hosentasche, waren alle schon lange vor dem iPhone ergründet, und auch schon in Geräten umgesetzt. Den Palm hatte ich schon völlig vergessen. Dass das iPhone natürlich technisch neu aufgesetzt war, klar. Aber konzeptionell war das iPhone, wie vieles von Apple, nicht grundsätzlich neu erdacht, sondern gewieft und klug weitergedacht. Darin war Steve Jobs der Meister. Erfinder war er eher nicht, was aber auch gängige Meinung ist.
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
+1

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