Vor 25 Jahren: Apple stellt den allerersten iMac vor
Im Jahr 1996 kaufte Apple NeXT für 400 Millionen Dollar – und brachte durch diesen Deal Steve Jobs wieder zurück zum Unternehmen. Im Juli 1997 wurde der damalige CEO Gil Amelio vom Vorstand abgesetzt und Jobs übernahm (vorerst provisorisch) diese Rolle im Konzern. Apple stand damals mit dem Rücken zur Wand: Die Entwicklung von Copland als zukünftiges Betriebssystem war famos gescheitert und die Anpassung von NeXStep als Nachfolger des betagten Mac OS benötigte einige Zeit – die erste, finale Version von Mac OS X erschien schließlich 2001. Die Hardware-Verkäufe nahmen Jahr für Jahr ab und Apple musste etwas unternehmen, um sich über Wasser zu halten.
Eines der ersten Produkte, das mit alten Gegebenheiten im Konzern brechen sollte, war der iMac, welchen Apple vor 25 Jahren vorstellte. Anders als klassische Computer kam der iMac in einem durchsichtigen, farbenfrohen All-In-One-Gehäuse daher:
Der iMac verfügte über einen Henkel an der Oberseite, welcher das einfache Tragen des Computers ermöglichte. Im Unterschied zur großen Folgegeneration, welche mit LCD-Bildschirm daherkam, verfügte der iMac noch über ein Display mit Kathodenstrahlröhre. Die ungewöhnliche Gestaltung stammte aus der Feder des damals noch unbekannten Jonathan Ive, welcher 1996 Apples Design-Abteilung übernommen hatte.
Die SpezifikationenDer damalige iMac kam mit einem 233 MHz schnellen PowerPC-G3-Prozessor daher und brachte standardmäßig 32 MB RAM und eine 4 GB Festplatte mit. Der Arbeitsspeicher konnte auf insgesamt 256 MB erweitert werden. Als Grafikkarte kam eine ATI Rage IIc mit 2 MB RAM zum Einsatz. Auf der Vorderseite fand sich ein CD-ROM-Laufwerk mit Schlitten (erst spätere Modelle brachten ein Slot-Loading-Laufwerk mit) wieder. Anders als die Folgemodelle, welche Apps im Januar 1999 präsentierte, verfügte der erste iMac noch über eine IrDA-Schnittstelle mit 4 MBit/s. Ausgeliefert wurde der erste iMac mit Mac OS 8.1 – spätere Modelle jedoch dann mit Mac OS 8.5.
Bruch mit alten TechnologienDer iMac wurde jedoch nicht vollständig positiv von Presse und Kunden aufgenommen. Der Grund: Apple strich ältere Schnittstellen und Technologien. So verzichtete Apple auf ein integriertes Diskettenlaufwerk. Zur damaligen Zeit waren Disketten noch gängig und wurden zum Austausch von Dateien verwendet. Doch viele Dritthersteller brachten in den Folgemonaten externe Laufwerke im Design des iMacs auf den Markt, um diese Lücke zu schließen.
Auch bei den Schnittstellen fand ein Umdenken statt: Den Apple Desktop Bus, welchen Apple seit Mitte der 80er verbaute, sucht man beim iMac vergebens. Hier steht nur noch USB zur Verfügung. Zur damaligen Zeit waren viele Peripheriegeräte noch mit ADB ausgestattet – und einige Kunden waren unzufrieden, dass Apple auf die Schnittstelle verzichtete.
Großer Erfolg für AppleObwohl der erste iMac wegen Mängeln, wie zum Beispiel der nicht ergonomischen Maus und Tastatur, kritisiert wurde, war das Gerät ein großer Erfolg für den damalig strauchelnden Konzern: Das Gerät verkaufte sich über fünf Millionen Mal und steht noch heute für einen großen und mutigen Umbruch.