Vor 25 Jahren: Das Aus von John Sculley wird eingeleitet
Steve Jobs hatte John Sculley einst mit den Worten zu Apple gelockt, ob er den Rest seines Lebens Zuckerwasser verkaufen oder die Welt verändern wolle. Bekanntlich dauerte es aber nur wenige Jahre, bis sich der Schritt für Jobs rächen sollte. Das junge Startup-Unternehmen sollte damals unter "erwachsene Leitung" einer erfahrenen Führungspersönlichkeit gestellt werden. Zwischen Jobs und Sculley hatte sich sehr schnell so etwas wie Freundschaft entwickelt, allerdings verging auch nicht viel Zeit bis zu den ersten ernsthaften Auseinandersetzungen. Unter anderem sorgte die Zukunft der Macintosh-Abteilung für Meinungsverschiedenheiten, denn Sculleys Ansatz und Jobs' Produktvision gingen weit auseinander. Außerdem zeigte sich, wie wenig ein Steve Jobs gewillt war, die Unternehmenshierarchie zu befolgen. Die Liste seiner Feinde wuchs stetig und 1985 wurde John Sculley vom Vorstand dazu ermächtigt, Jobs seines Postens zu entheben. Den letzten Paukenschlag setzte Jobs durch einen misslungen Putschversuch – der die Versetzung auf einen komplett einflusslosen Dienstbereich bewirkte. Steve Jobs verließ Apple daraufhin für 12 Jahre und kehrte erst 1997 wieder zurück. Laut Sculley habe Jobs ihm niemals vergeben.
John Sculley hatte hingegen noch acht Jahre bei Apple vor sich und begleitete in dieser Zeit Apples steten Niedergang. Vor allem in Erinnerung bleibt aber die katastrophale Fehleinschätzung, die Microsoft groß, Apple hingegen klein machte. So sagte Sculley Bill Gates zu, dass Microsoft Teile der grafischen Benutzer-Oberfläche des Macs übernehmen dürfe. Mit diesem Angebot im Nacken hatte Microsoft fast freie Hand, das Mac-System zu kopieren. Im Gegenzug versprach Gates hingegen, weiterhin Word und Excel für den Mac zu entwickeln. Dies war allerdings ohnehin geplant, denn Microsoft konnte auf den Markt nicht verzichten. Sculley war auf den Bluff hereingefallen, Gates siegte auf voller Linie – und die Absprache war ein wesentlicher Grund, warum Apple ein Jahrzehnt später eine bedrohliche Schlappe vor Gericht im Verfahren gegen Microsoft einstecken musste (siehe
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Vor 25 Jahren erfolgte die Entmachtung von John Sculley. Ganz offensichtlich hatte er keine Ideen mehr, wie Apple wieder auf den richtigen Kurs gebracht werden konnte. Gescheiterte Produktlinien wie der Newton und einbrechende Verkaufszahlen führten zum Führungswechsel bei Apple – wenngleich die Nachfolger Spindler und Amelio ebenfalls nichts gegen das sinkende Schiff Apple tun konnten. Eine detailliere Erzählung der CEO-Geschichte samt Wechsel hin zu und weg von Sculley finden Sie in diesem Artikel: