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Vor 30 Jahren: Apple zündet die Macintosh-Leistungsbombe

Als Apple den ersten Macintosh 1984 veröffentlichte, bewarb das Unternehmen insbesondere die beiden Features, die den Computer am deutlichsten von den damaligen IBM-PCs abhob: Die grafische Benutzeroberfläche und die Mausbedienung. Anders als Apples gefloppter Lisa-Rechner war der Macintosh zudem zu einem günstigeren Preis erhältlich, der eine wesentlich größere Zielgruppe ansprach.

Doch beim Ur-Macintosh war nicht alles Gold, was glänzte. Viele Nutzer empfanden den 128K-Mac als zu untermotorisiert für viele der gebotenen Grafik-Features, sodass das Gerät erst durch ein teures Speicher-Upgrade eine annehmbare Geschwindigkeit erlangte. Der Autor der Roman-Reihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ Douglas Adams etwa kritisierte den ersten Macintosh für dessen behäbiges Arbeitstempo: „Ich habe mich nicht in die Maschine – die lächerlich langsam war – an sich verliebt, sondern die romantische Idee, die dahinter steckte.“


Nutzer sahen entsprechend vorwiegend das Potenzial, das in dem kleinen Kasten schlummerte. In den Folgejahren spendierte Apple dem Hoffnungsträger immer stärkere Hardware, um den Macintosh leistungsfähig genug für die versprochenen Software-Möglichkeiten zu machen.

„Ur-Macintosh auf Steroiden“
Der Macintosh Plus von 1986 war bereits ein großer Schritt nach vorne. Doch als einer der Höhepunkte der klassischen Macintosh-Ära gilt der Macintosh SE/30 (1989), der vor 30 Jahren zum ersten Mal auf den Markt kam. Als Prozessor bot der SE/30 einen Motorola 68030 mit 16 MHz, dazu 1 bis 4 Megabyte RAM als Einstiegskonfiguration (bis zu 128 Megabyte möglich) und Festplattenspeicher von 40 oder 80 Megabyte. Damit war das neue Macintosh-Modell auch im Vergleich zur PC-Konkurrenz immens leistungsstark. Um farbige Bildinhalte darzustellen, war jedoch eine separate Grafikkarte vonnöten – ansonsten blieb die Anzeige schwarz-weiß.


Der Macintosh SE/30 entwickelte sich für Apple zu einem essenziellen Rechner – vor allem auf dem immer wichtiger werdenden Markt des Desktop Publishing, der seinerzeit vorwiegend auf Computer des Unternehmens aus Cupertino setzte.

Mit der Veröffentlichung von System 7 im Jahr 1991 konnte der SE/30 schließlich seine ganze Stärke ausspielen. Obwohl Apple das Modell im gleichen Jahr einstellte, war das zuverlässige Arbeitstier noch bis Mitte der 1990er Jahre in vielen Büros, Forschungseinrichtungen und bei Privatnutzern vertreten. Auch in der westlichen Popkultur hat der SE/30 seinen Stempel hinterlassen: In den ersten Staffeln des Serienhits „Seinfeld“ steht ein Macintosh SE/30 auf dem Schreibtisch des Protagonisten.

Kommentare

strife21.01.19 17:06
Denn hatte ich auch mal! Mit Micron Farbgrafikkarte für den externen Sony Trinitron Monitor.
+1
gfhfkgfhfk21.01.19 17:16
Der Druchbruch war der MacII, weil er neben dem MC68020 auch ColorQuickDraw brachte – endlich Farbe am Mac! Der MacIIx brachte dann den MC68030 für Mac Nutzer. Der IIcx und der SE/30 waren dann nur „billig“ Varianten des IIx.
-1
milk
milk21.01.19 17:27
Den SE/30 als "billig" zu bezeichnen bringt mich schon zum Schmunzeln. Das Ding war damals unbezahlbar.
+6
gfhfkgfhfk21.01.19 18:12
milk
Den SE/30 als "billig" zu bezeichnen bringt mich schon zum Schmunzeln. Das Ding war damals unbezahlbar.
In Relation zum IIx war der SE/30 ein „billig“ Modell. Der IIx hatte einen Basispreis von ca. US$7800, dazu kamen unbedingt noch eine Grafikkarte und ein Monitor. Da waren die US$6500 des SE/30 schon deutlich günstiger.
+1
mikeboss
mikeboss21.01.19 18:14
ich haette einen SE/30 zu verkaufen. absolut makelloser zustand innen und aussen, kein gilb, keine kratzer! 32 MB RAM, 80 MB HDD (original Apple/Quantum). mainboard re-capped vom profi. ASANTE netzwerkkarte inklusive. aktuell installiert ist A/UX 3.0.1
+3
Phil Philipp
Phil Philipp21.01.19 18:21
mikeboss
....80 MB HDD (original Apple/Quantum)....
geil - da passen ja ungefähr 20 mit dem iPhone geschossene Fotos drauf!
0
Ely
Ely21.01.19 18:47
Ich habe mir damals eine Kiste mit Betriebssystem RISC OS zugelegt. Das Teil war der helle Wahnsinn und ging wie die sprichwörtliche Sau. Es basierte auf einer ARM-CPU. Zur damaligen Zeit waren 640 x 480 Pixel bei 256 Farben nicht schlecht. 800 x 600 gingen noch mit 16 Farben.

Gekauft habe ich den Rechner, der meinen Atari ST beerbete, wegen einem Programm. Eine Grafiksoftware, Malprogramm und Bildbearbeitung, die Revelation hieß. Sowas von genialer Software gibt es bis heute nicht mehr.

Ich habe das Gerät noch hier, ebeso dessen Nachfolger. Dieser ist Baujahr 1994, hat die Seriennummer 27 und das Ding geht immer noch. Es ist ein Acorn Risc PC, mit StrongARM (auf 287 Mhz frisiert, original 203 oder 233 MHz). 1600 x 1200 Pixel bei 256 Farben waren 1994 der Hammer.
+3
MikeMuc21.01.19 18:51
gfhfkgfhfk
In Relation zum IIx war der SE/30 ein „billig“ Modell. Der IIx hatte einen Basispreis von ca. US$7800, dazu kamen unbedingt noch eine Grafikkarte und ein Monitor. Da waren die US$6500 des SE/30 schon deutlich günstiger.
Naja, von Haus aus konnte der kleine Knubbel auch keine Farbe. Da mußte man, wie strife schon schrieb, ebenfalls erstmal eine Karte einbauen damit man überhaupt einen Monitor anschließen konnte.
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Marcel_75@work
Marcel_75@work21.01.19 20:21
Ein solcher „Knubbelmac“ ziert auch mein Büro. 👍🏻🙂

System 7.5.3 ist drauf wenn ich mich jetzt nicht irre, Netzwerk klappt auch.

Nur wird keine einzige moderne Webseite mehr dargestellt (nicht mal Google), nur so klassische Webseiten ohne Javascript/CSS funktionieren noch, aber die muss man mittlerweile schon suchen. 😬
+1
stargator21.01.19 20:50
Der SE/30 hatte einen numerische CoProzessor und nen Steckplatz. Damit konnte man Crashtests schneller ausrechnen als auf den meisten Mainframe bei uns auf der Uni. Listenpreis 19000 DM. Frog Design Einfluss nach dem MacPlus waren überall Rillen in?
Die Mainframes waren aber wesentlich teuerer. Tja ein iMac Pro ist auch nicht billig dafür sieht er gut aus, aber Steckplatz hat er keinen dafür Thunderbolt 3.
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pünktchen
pünktchen21.01.19 21:30
Und die Konkurrenz von Commodore, Atari, Acorn und PC-Cloneherstellern war deutlich günstiger. Ab etwa 5000 DM wenn ich mich recht entsinne? Vielleicht etwas mehr mit Coprozessor.
+1
Tai
Tai21.01.19 21:52
Meiner hatte 8 MB RAM, der brutalste Luxus, war das Maximum vor dem Enabler, verdoppelte fast den Preis. War ein super Musikrechner.
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nacho
nacho21.01.19 21:58
Hatten wir im Informatik Unterricht
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gfhfkgfhfk21.01.19 22:55
Phil Philipp
mikeboss
....80 MB HDD (original Apple/Quantum)....
geil - da passen ja ungefähr 20 mit dem iPhone geschossene Fotos drauf!
Es gibt mittlerweile für Enthusiasten Lösungen für das Problem SCSI2SD . Dann kann man ein paar GB an so einem alten Mac betreiben.
MikeMuc
Naja, von Haus aus konnte der kleine Knubbel auch keine Farbe.
Exakt deshalb war auch der SE/30 nicht wirklich der Über-Mac (Macintosh Leistungsbombe) wie im Artikel hier behauptet wurde. Von der CPU Power war er nur so schnell wie ein IIx, und von allem anderem her war der IIx leistungsfähiger inklusive erhältlicher beschleunigter 2D Grafikkarte, die es damals von Apple gab. Die „Leistungsbombe“ war bis zum Herbst 1989 der IIx, dann wurde er vom IIci abgelöst und im Frühjahr 1990 kam schon der IIfx – leider nur mit 40MHz und nicht mit den möglichen 50MHz die die CPU und FPU erreichen konnten.
+1
ssb
ssb22.01.19 00:04
Der SE war mein erster Mac, den ich mir bei einer Studentenaktion zum halben Preis gekauft habe. Kirz darauf habe ich den zum SE/30 umbauen lassen, als Dann bereits registrierter Entwickler (#901 in Deutschland) mit 40% Rabatt.
Lustig war in meinem SE die 20 MB Festplatte von Sony... eine seltenheit, die ich noch habe.
Abgelöst wurde der SE/30 vom IIci, dann Quadra 840 AV, dann PowerMac 4400, G4, Dual G5... zu der Zeit ist mir auch der Cube zugelaufen... Die meisten musste ich aus Platzmangel entsorgen, PB 5300, PB G4 Pismo und der Cube sind aber noch da... und ein Newton...
+4
Pixelmeister22.01.19 01:32
Bei uns an der Uni hatte sich eine Gruppe von Studenten einen SE/30 mit Grafikkarte und 19"-Monitor gekauft. Man konnte sich bei Ausscheiden eines beteiligten Studenten in die Gruppe einkaufen. Das Ding war halt so teuer, dass man es sich als Student nur in Gruppenstärke kaufen konnte.

Heute habe ich 3 Stück davon, eingerahmt durch Vorgänger und Nachfolger. Eine schöne All-In-One-Phalanx, vom Mac 128K bis zum iMac G5. Sind schon schöne Kisten – die man sich damals als Student nicht immer leisten konnte.
+3
macmut
macmut22.01.19 07:50
SE/30 war mein erster Computer. Später ne Grafikkarte und nen 13“ RGB Monitor dazu gekauft. Schöne Zeiten waren das.
+1
MikeMuc22.01.19 09:36
Tai
Pff, meiner hatte am Ende 20MB. Dazu brauchte es dann irgendeine Systemerweiterung. Und als HD hätte ich Urgewalt her ein damals gigantische Festplatte mit 1,5GB. Das war eine 5 ¼“ mit voller Bauhöhe die in einem externe PC-Gehäuse lief weil ich kein anders bekommen habe. Nur eine Sicherung, die hätte ich nie... die wäre wirklich unbezahlbar gewesen
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groover22.01.19 10:43
Hab hier noch einen mit Netzwerkkarte stehen. Er läuft noch immer.
0
Guy22.01.19 10:59
Hier ist meiner und ein anderes Billigteil von Apple...



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gfhfkgfhfk22.01.19 11:11
MikeMuc
TaiPff, meiner hatte am Ende 20MB. Dazu brauchte es dann irgendeine Systemerweiterung.
MODE32 musste man bei den Macs nutzen, die keine 32Bit sauberen ROMs hatten.

Leider hat Apple selbst die oberen 8Bits beim Macintosh genutzt, um zusätzliche Informationen abzuspeichern anstatt sich an Motorolas Programmierhandbücher zu halten. Der 68000 hatte nur 24Bit Adressraum.
+1

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