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Vor 30 Jahren: Der erste Mac mit Intel-Prozessor

Zwischen Anfang 2006 und Mitte 2020 war es selbstverständlich, dass Macs mit einem Intel-Chip arbeiten. Jeder neue Mac verfügt in dieser Zeit über einen solchen Prozessor und Intel war lange Zeit Apples Hoflieferant. Das sollte sich mit der Ankündigung und seit November 2020 nach und nach vollzogenen Umstellung auf hauseigene Prozessoren ändern, der letzte Intel-Mac verschwand aber erst im Sommer 2023 aus dem Sortiment.

Vor 30 Jahren sah die Computerwelt hingegen noch ganz anders aus und dass Apple einem bestimmten neuen Mac auch optional einen Intel-Prozessor spendierte, war durchaus spektakulär. Damals war Apple noch nicht einmal auf PowerPC-Chips umgeschwenkt, sondern setzte noch auf die 68k-Architektur.


Eine Brücke zwischen zwei Welten spannen
Vor drei Jahrzehnten waren Mac-Welt und PC-Welt streng voneinander getrennt. Sich darauf zu verlassen, dass man schon für die meisten Anwendungsfälle ein plattform-übergreifendes Standardformat findet, wurde erst später zum Alltag. Noch lange bevor es VirtualPC, BootCamp oder einfache Virtualisierungslösungen gab, unternahm Apple schon einmal den Versuch, PC-Software auf den Mac zu holen. Im Juli 1994 stellte Apple den "LC 630 DOS Compatible" vor, der zusätzlich zu dem 33 MHz schnellen 68LC040-Prozessor einen 486DX2 mit 66 MHz mitbrachte. Der Chip stammte entweder von Intel oder später von Cyrix (im LC 640), nachdem einige Intel-Patente ausgelaufen waren.

System 7 und MS DOS
Jener Prozessor war auf einer gesonderten Karte untergebracht und beherbergte quasi einen kompletten PC, viele Komponenten wurden aber zwischen den beiden "Computern" geteilt, wie z.B. die Festplatte, die Tastatur und auch der Arbeitsspeicher. Auf "Mac-Seite" ließ sich das Gerät mit Mac OS System 7.5 betreiben, in der PC-Umgebung war es Windows 3.11 bzw. MS DOS 6.22. Auf der DOS-Partition gespeicherte Inhalte ließen sich auch vom Mac aus aufrufen. Erfunden hatte Apple das Konzept "zweite Architektur per Karte" natürlich nicht, derlei Bauweisen gab es schon sehr viel früher. Großen Absatz fand die Lösung damals nicht und zählt daher eher zu einer der Kuriositäten der Apple-Geschichte. Nach zwei weiteren Baureihen stellte Apple das Konzept auch wieder ein, erst ein knappes Jahrzehnt später gab es die nächsten Macs mit Intel-Chip.

Kommentare

Der Mike
Der Mike10.07.24 17:37
Für den LC gab es auch Apple-II-Karten direkt von Apple, die vor allem für Schulen gedacht waren.

Was bei vielen Mac-Usern unbekannt ist, das ist das Projekt Star Trek, was Anfang 1992 begann. Also System 7 auf IBM-kompatiblen x86-PCs laufen zu lassen.



Ähnliche Lösungen gab es auch beim Amiga, angefangen mit Commodores A1060 Sidecar für den Amiga 1000 bis hin zu diversen Steckkarten für den Zorro-Bus samt 486 oder auch 586 (so nannten sich diverse Pentium-Clones).

System 7 und Mac OS bis Version 8.1 konnte man hingegen z.B. an einem Amiga 4000 problemlos ohne weitere Hardware ähnlich einer VM betreiben.
+10
gfhfkgfhfk10.07.24 18:19
Der Performac/LC 630 erschien im Sommer 1994 nach den ersten PowerMacs (6100, 7100 und 8100), welche im Frühjahr des gleichen Jahres auf den Markt kamen. Die IBM RS/6000 Maschinen mit dem PowerPC 601 erschienen bereits im Vorjahr 1993. Und sie waren deutlich schneller, da IBM die Systeme sehr viel besser entworfen hatte.
0
iBleedIn6Colors10.07.24 19:50
Noch lange bevor es VirtualPC, BootCamp oder einfache Virtualisierungslösungen gab
Falsch. VirtualPC war kein Virtualisierer, sondern ein Emulator. Und bei weitem nicht der erste. Insignia SoftPC kam Ende der 80er zu System 6 Zeiten, später dann SoftWindows. Der gigantische Vorteil dieser sauteuren Kartenlösung war Performance. Während SoftPC ja noch einigermaßen erträglich war, war SoftWindows ein furchtbares Geduldsspiel.
-4
Termi
Termi10.07.24 20:22
Der Mike
Ähnliche Lösungen gab es auch beim Amiga, angefangen mit Commodores A1060 Sidecar für den Amiga 1000 bis hin zu diversen Steckkarten für den Zorro-Bus samt 486 oder auch 586 (so nannten sich diverse Pentium-Clones).

System 7 und Mac OS bis Version 8.1 konnte man hingegen z.B. an einem Amiga 4000 problemlos ohne weitere Hardware ähnlich einer VM betreiben.

Ich hatte 1993 in meinem A4000 eine Vortex Golden Gate Karte, die einen 486 abgebildet hat.

Um Mac OS zu emulieren, nutzte ich damals ShapeShifter. Was habe ich meine Amigas geliebt. Apple war damals einfach zu teuer und Windows einfach zu schlecht.
+6
Electric Dave10.07.24 21:54
Ach, mein guter alter Performa 630 CD - nicht mit DOS-Karte, aber mit TV-Karte!
Ein Traum damals für mich als Teenager.
+2
Huba10.07.24 22:31
Der Mike
System 7 und Mac OS bis Version 8.1 konnte man hingegen z.B. an einem Amiga 4000 problemlos ohne weitere Hardware ähnlich einer VM betreiben.

Meinem Amiga 2000 hatte ich einen "A-Max" Emulator gegönnt, ein Kästchen, das man mit einem Original Mac ROM bestücken musste. Aus Copyright-Gründen musste man den Emulator und das ROM separat kaufen -- ich weiss gar nicht mehr, in welchen Kanälen ich das besorgt hatte. Internet gab's in diesem Sinne noch gar nicht. Jedenfalls war das mein erster Mac mit Mac OS 6 und sagenhaftem 19" Graustufenmonitor. Der LC II liess dann aber nicht lange auf sich warten…
Und, um die Kurve wieder halbwegs auf das Thema zu bringen: Mit einer Quadra 650 hatte ich dann Virtual PC installiert, der einen PC emulierten. Quälend langsam -- aber es ging.
+2
MSK10.07.24 23:21
iBleedIn6Colors
Noch lange bevor es VirtualPC, BootCamp oder einfache Virtualisierungslösungen gab
Falsch. VirtualPC war kein Virtualisierer, sondern ein Emulator. Und bei weitem nicht der erste. Insignia SoftPC kam Ende der 80er zu System 6 Zeiten, später dann SoftWindows. Der gigantische Vorteil dieser sauteuren Kartenlösung war Performance. Während SoftPC ja noch einigermaßen erträglich war, war SoftWindows ein furchtbares Geduldsspiel.

Was genau ist das falsch? da steht ja nicht "und andere Virtualisierungslösungen" sondern "oder einfache Virtualisierungslösungen". Damit wird doch hervorgehoben, dass VirtualPC, BootCamp gerade keine einfachen Virtualisierungslösungen sind. Verstehe nicht, was genau da jetzt falsch sein soll? Im Übrigen war doch Performance auch ein Vorteil von Bootcamp (Neben einigen Nachteilen). Oder deiner Meinung nach nicht?
+9
FlyingSloth
FlyingSloth11.07.24 05:03
Habe damals in die LC640 Cyrix Variante investiert. Liegt heute in irgendeiner Schachtel im Keller. War für damalige Zeiten aber genial im Vergleich zu Software Lösungen.
Fly it like you stole it...
0
Robby55511.07.24 08:17
Ich hatte früher mal eine 12-inch PCI PC Compatibility card mit Intel Pentium 166MHz CPU und Windows 95 in einem PPC 7600 verbaut. An sich ein interessantes Konzept mit der Kraft der zwei Herzen aber leider wurde die Unterstützung seitens Apple schnell eingestellt, es war nicht möglich z.B. ein Windows NT darauf zu installieren. Die späteren Intel Macs hatten zwar BootCamp, Apple hat da aber das selbe Spiel gespielt. Für ältere Intel Macs wurden z.B. nur Windows 7 Treiber bereitgestellt obwohl die verbaute Hardware durchaus auch Windows 10 tauglich war.
+1
ww
ww11.07.24 09:34
Mit diesen Zusatzkarten hatte Apple ja auch Erfahrung. Ich hatte eine Z80-Karte im Apple IIe für CP/M.
0
cj_apple
cj_apple11.07.24 10:00
Damals ein großer, holpriger, aber wichtiger und richtiger Schritt. Es gab allerdings irgendwann einen Punkt, an dem es nicht mehr weiterging. Probleme mit Leistung, Kühlung und der weiteren Entwicklung. Deshalb war der Schritt weg von Intel und hin zur eigenen M-Prozessor Linie der einzig richtige für jetzt und die Zukunft. In über 30 Jahren Apple habe ich keinen größeren Schritt in die richtige Richtung gesehen. Alleine was Leistung und Energieeffizienz betrifft.
0
iPeter79
iPeter7911.07.24 10:35
Der Performa 630 DOS Compatible war damals auch mein erster Mac nach meinen Atari ST 1040, der mein allererster Computer war. Bei meinem ST hatte ich auch schon jeweils Erweiterungs-Kästchen, womit man schon Macintosh- und PC-Software (286) laufen lassen konnte. Die Wahl fiel auf dem Performa, weil man damit auch die PC-Spiele nutzen konnte, die es für den Mac leider nicht so zahlreich gab. Das war damals wirklich ein toller Rechner, der zudem nicht mal so teuer war (ich glaube ca. 2300 DM). Zudem hat Apple den Rechner auch mit einer umfangreichen Softwaresammlung ausgeliefert (inklusive Myst). Ich habe den Rechner auch nach und nach mit weiteren Erweiterungskarten aufgerüstet, wie z. B. Ethernet und TV/Video mit Fernbedienung (die TV-Karte wurde nach einer bestimmten Zeit ziemlich günstig für ca. 70 DM abverkauft. Man konnte ihn auch ziemlich leicht aufrüsten. Man musste vorne nur die Blende wegmachen und konnte so ziemlich einfach die Laufwerke raus- und reinschieben. Es gab damals auch schon PC-Karten für die ersten Power Macintosh Rechner, wie z. B. den Power Mac 6100 von Apple und anderen Herstellern, die aber meistens nicht wirklich günstiger waren. Die PC-Festplatte war schon wie bei den heutigen Virtualisierungslösungen in einer Image-Datei gespeichert. Man konnte per Kurzbefehl ganz einfach zwischen den zwei Systemen Umschalten. Der Performa hatte auf der 486er-Karte einen eigenen getrennten Arbeitsspeicher. Bei der Apple-Karte für den PPC 6100wurde dieser glaube ich mit dem Mac-RAM geteilt. Ich habe den Rechner immer noch in meinem Kelker stehen. Wahnsinn, dass das schon 30 Jahre her ist. Da sieht man, wie alt man schon eigentlich ist.
+3
Fischmuetze11.07.24 11:48
MSK

Was genau ist das falsch? da steht ja nicht "und andere Virtualisierungslösungen" sondern "oder einfache Virtualisierungslösungen". Damit wird doch hervorgehoben, dass VirtualPC, BootCamp gerade keine einfachen Virtualisierungslösungen sind. Verstehe nicht, was genau da jetzt falsch sein soll? Im Übrigen war doch Performance auch ein Vorteil von Bootcamp (Neben einigen Nachteilen). Oder deiner Meinung nach nicht?

Es gibt einen Unterschied zwischen Emulation und Virtualisierung. Ein Emulator emuliert (ahmt nach) eine Prozessorarchitektur + Hardware-Umgebung - im Falle des Mac damals einen Intel-Prozessor auf 68er Motorola Prozessoren. Erst dadurch war es möglich auf einem Mac mit 68er Prozessor ein Betriebssystem (hier MS DOS+Windows 3.11) laufen zu lassen, dass selbst nur eine Intel-kompatible Prozessorarchitektur unterstützte.
Eine Virtualisierer hingegen kann so etwas nicht. Er nutzt immer die originale Architektur des Prozessors und stellt darauf eine virtualisierte Laufzeitumgebung für ein Gastsystem zur Verfügung. Das Gastsystem muss dabei die Prozessorarchitektur des Wirtssystem unterstützen. Naturgemäß sind Virtualisierungen damit deutlich schneller, als Emulationen.

VirtualPC hatte im Namen zwar das Wort Virtual, war aber eben keine Virtualisierungslösung, sondern eine Emulationslösung.
+4
iBleedIn6Colors11.07.24 15:25
MSK
iBleedIn6Colors
Noch lange bevor es VirtualPC, BootCamp oder einfache Virtualisierungslösungen gab
Falsch. VirtualPC war kein Virtualisierer, sondern ein Emulator. Und bei weitem nicht der erste. Insignia SoftPC kam Ende der 80er zu System 6 Zeiten, später dann SoftWindows. Der gigantische Vorteil dieser sauteuren Kartenlösung war Performance. Während SoftPC ja noch einigermaßen erträglich war, war SoftWindows ein furchtbares Geduldsspiel.

Was genau ist das falsch? da steht ja nicht "und andere Virtualisierungslösungen" sondern "oder einfache Virtualisierungslösungen".

Daß es eben keine Virtualisierungslösung ist. Sondern ein Emulator.
+1
ww
ww11.07.24 16:32
iBleedIn6Colors
MSK
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Noch lange bevor es VirtualPC, BootCamp oder einfache Virtualisierungslösungen gab
Falsch. VirtualPC war kein Virtualisierer, sondern ein Emulator. Und bei weitem nicht der erste. Insignia SoftPC kam Ende der 80er zu System 6 Zeiten, später dann SoftWindows. Der gigantische Vorteil dieser sauteuren Kartenlösung war Performance. Während SoftPC ja noch einigermaßen erträglich war, war SoftWindows ein furchtbares Geduldsspiel.

Was genau ist das falsch? da steht ja nicht "und andere Virtualisierungslösungen" sondern "oder einfache Virtualisierungslösungen".

Daß es eben keine Virtualisierungslösung ist. Sondern ein Emulator.

WAS ist keine Virtualisierungslösung und kein Emulator? VirtualPC kannst du ja nicht meinen, es steht ja nirgends, dass VPC eine Virtualisierung ist.
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carboom
carboom11.07.24 18:00
Den PowerPC 6100 gab es damals auch mit DOS-Karte. Das war das "stärkere" Duo.
Nichts ist wichtig, dazu ist die Welt zu gross.
+1
Fischmuetze12.07.24 09:56
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MSK
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Noch lange bevor es VirtualPC, BootCamp oder einfache Virtualisierungslösungen gab
Falsch. VirtualPC war kein Virtualisierer, sondern ein Emulator. Und bei weitem nicht der erste. Insignia SoftPC kam Ende der 80er zu System 6 Zeiten, später dann SoftWindows. Der gigantische Vorteil dieser sauteuren Kartenlösung war Performance. Während SoftPC ja noch einigermaßen erträglich war, war SoftWindows ein furchtbares Geduldsspiel.

Was genau ist das falsch? da steht ja nicht "und andere Virtualisierungslösungen" sondern "oder einfache Virtualisierungslösungen".

Daß es eben keine Virtualisierungslösung ist. Sondern ein Emulator.

WAS ist keine Virtualisierungslösung und kein Emulator? VirtualPC kannst du ja nicht meinen, es steht ja nirgends, dass VPC eine Virtualisierung ist.

Verstehendes Lesen ist leider nicht jedermanns Sache - es haben jetzt eigentlich genug hier alles Nötige erklärt.
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ww
ww12.07.24 10:56
Fischmuetze
ww
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Noch lange bevor es VirtualPC, BootCamp oder einfache Virtualisierungslösungen gab
Falsch. VirtualPC war kein Virtualisierer, sondern ein Emulator. Und bei weitem nicht der erste. Insignia SoftPC kam Ende der 80er zu System 6 Zeiten, später dann SoftWindows. Der gigantische Vorteil dieser sauteuren Kartenlösung war Performance. Während SoftPC ja noch einigermaßen erträglich war, war SoftWindows ein furchtbares Geduldsspiel.

Was genau ist das falsch? da steht ja nicht "und andere Virtualisierungslösungen" sondern "oder einfache Virtualisierungslösungen".

Daß es eben keine Virtualisierungslösung ist. Sondern ein Emulator.

WAS ist keine Virtualisierungslösung und kein Emulator? VirtualPC kannst du ja nicht meinen, es steht ja nirgends, dass VPC eine Virtualisierung ist.

Verstehendes Lesen ist leider nicht jedermanns Sache - es haben jetzt eigentlich genug hier alles Nötige erklärt.

Eben! Aber wieso schreiben dann einige VirtualPC sei kein Virtualisierer? DAS behauptet ja auch niemand. Hier haben wirklich einige Leute Probleme mit verstehendem Lesen
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