Vor 30 Jahren: Der erste Power Mac(intosh) erscheint
Apple-Nutzer hatten den Computer zwar schon immer "Mac" genannt, die offizielle Bezeichnung lautete bis 1999 allerdings "Macintosh". Aus diesem Grund prangte auf dem ersten mit PowerPC-Prozessoren ausgestatteten Apple-Rechner auch die Langform "Power Macintosh", erst fünf Jahre später passte man den Produktnamen an das an, was ohnehin jeder sagte. Genau 30 Jahre ist es her, dass ein großer Architekturwechsel anstand, denn Apple brachte im März 1994 die Modelle Power Macintosh 6100, 7100 und 8100 auf den Markt.
Letztgenannte Variante war ein Tower mit anfangs bis zu 80 MHz Taktrate und stellte somit die Performance-Spitze des noch sehr jungen PowerPC-Sortiments dar. Für die Variante mit 8 MB RAM und einem GB Festplatte wurden 6.200 Dollar fällig – inflationsbereinigt entspricht dies rund 13.000 Dollar. Sollte es hingegen das günstigste Modell werden, ein Power Macintosh 6100 mit 8 MB RAM und 160 MB Festplatte, wurde man ab 1800 Dollar fündig, inflationsbereinigt etwa 3900 Dollar.
Verkaufserfolg – mit viel LeistungDie Verkaufszahlen mögen aus heutiger Perspektive geradezu lächerlich klingen, doch 150.000 verkaufte Exemplare innerhalb von gerade einmal zwei Wochen waren im März 1994 sensationell viel. Um ältere Programme der 68k-Plattform ausführen zu können, gab es einen integrierten Emulator – in gewisser Weise also den Vorfahren von Rosetta des Intel- sowie ARM-Umstiegs. Der verbaute Prozessor des Typs PowerPC 601 brachte so viel Leistung mit, dass Anwender von der Emulation oft gar nichts mitbekamen. Gefertigt wurden jene Chips übrigens in der damals sehr fortschrittlichen 600-nm-Bauweise, heutzutage ist TSMC bei 2-nm-Fertigung angelangt.
Plattform bis 2006Apple blieb dem PowerPC bis zur Einführung der Intel-Macs treu, die seit Januar 2006 nach und nach alle PPC-Modelle ersetzten. In den letzten Jahren vor dem Intel-Umstieg hatte Apple diverse Probleme mit den Herstellern der CPUs. Erst versagte Motorola nach ersten Achtungserfolgen darin, konkurrenzfähig schnelle und höher getaktete Prozessoren anzubieten, dann gelang es IBM nicht, einen mobilen G5 auf den Markt zu bringen, der sich für den Einsatz in den PowerBooks eignete. Gerade beim G4 gab es schnellere Architekturen in erster Linie auf dem Papier und nicht in der Praxis.