Vor 30 Jahren: Der letzte klassische Mac erscheint und beendet eine Ära
Wenn man in den 80ern und frühen 90ern nach offenkundigen Unterschieden zwischen Macs und PCs suchte, so fielen unter anderem die verwendeten Displays ins Auge. Farbdarstellung war im PC-Markt längst gängig, als Macs noch immer mit Monochrom-Darstellung aufwarteten. Diese Entscheidung hatte gewisse Tradition, denn Jobs war schon bei der Entwicklung des ersten Macintosh ein Gegner derlei Monitore – nicht, weil er keine Farben mochte, sondern da die Auflösung und somit genaue Darstellung einem Schwarz-/Weiß-Display deutlich unterlegen war. Der erste Macintosh mit Farbdarstellung (Macintosh II) erschien erst 1987, alle klassischen Macs im Würfel-Design sollten jedoch weiterhin bei bewährten Displays bleiben. Erst mit dem Color Classic (in britischer Schreibweise Colour Classic) wanderte Farbe in Würfel-Macs, wenngleich sich diese optisch von den ersten Geräten unterschieden.
Der letzte Würfel-MacDie Ära der kubischen "Classic-Macs" endete mit dem im Oktober 1993 erschienenen Color Classic II, einer aktualisierten Version des im Februar 1993 präsentierten Color Classic. Zwar unterschied sich das Gehäuse etwas vom "Macintosh Classic", allerdings wies der Name schon darauf hin, in welcher Tradition das Gerät stand. Es sollte das letzte Modell nach alter Bauart sein, weist jedoch noch weitere historische Besonderheiten auf. Zu einem besonders seltenen Gerät wurde der Color Classic II auch deswegen, da man ihn in den Vereinigten Staaten gar nicht erwerben konnte. Obwohl Apple substanzielle Schwächen der ersten Generation korrigierte, handelte es sich lediglich um ein Produkt für Kanada und Europa sowie den asiatischen Markt.
Moderneres InnenlebenIm Vergleich zum Color Classic brachte der Color Classic II eine doppelt so schnelle CPU des Typs 68030 mit und beseitigte das Manko, wie unglaublich schnarchlarm die Modellreihe zuvor arbeitete. Die Auflösung blieb mit 512 x 384 Pixel gleich, das Innenleben aber nicht – was auch auf die RAM-Ausstattung zutraf. 4 bis maximal 10 MB RAM waren nämlich selbst 1993 für viele Aufgaben zu wenig – im Color Classic 2 waren zumindest 36 MB möglich. Auf den Color Classic II folgten noch Macs mit 68k-Prozessoren, unter anderem Serien wie der Centris oder die Highend-Linie namens Quadra, dennoch markierte jenes Gerät das Ende einer Ära. Aus dem Verkauf genommen wurde das Gerät schon im Mai 1994, übrigens zeitgleich mit dem Color Classic I.