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Vor 30 Jahren: Netscape erscheint und prägt das Internet

Es ist schon sehr lange her, dass ein bestimmter Browser den absoluten Standard darstellte und kaum ein Nutzer auf alternative Produkte setzte. Die Rede ist allerdings nicht vom Microsoft Internet Explorer oder von Google Chrome, sondern vom Netscape Navigator. Dieser brachte es einst auf mehr als 90 Prozent Marktanteil – wenngleich es im Jahr 1995 längst nicht als Selbstverständlichkeit galt, über einen Internetanschluss zu verfügen. Wie jeder weiß, war der Netscape Navigator aber nicht nur die Geschichte großen Erfolges, sondern vor allem auch die eines jähen Absturzes.


Die Anfänge – und Microsofts Gegenschlag
Die erste Version des Netscape Navigators wurde im Oktober 1994 veröffentlicht, also vor 30 Jahren. Der Name war zu jenem Zeitpunkt noch ein anderer, denn da man auf Code des Browser-Urgesteins Mosaic setzte, lautete die Bezeichnung "Mosaic Netscape 0.9". Anders als damals erwartet, ließ sich nicht nur die Beta kostenlos verwenden, auch die finale Version 1.0 (Dezember 1994) stand Privatnutzern ohne Zahlung zur Verfügung. Für den professionellen Einsatz und in Unternehmen lag die Gebühr bei 49 Dollar – was ein Aufhänger der Microsoft-Werbekampagne war, deren Slogan 1995 lautete "warum 50 Dollar für Netscape verschwenden, der Internet Explorer ist kostenlos!".


Der Zusatz "N" heißt: Bitte bezahlen!

Microsoft konterte nämlich schon im Folgejahr der Netscape-Einführung mit dem Internet Explorer, welcher rasch die Dominanz des Netscape Navigators brach. Anfang 1997 waren die Netscape-Anteile auf 75 Prozent gesunken, Ende 1998 erfolgte die Wachablösung und der Internet Explorer sicherte sich mehr als 50 Prozent. Im ersten Quartal 2000 hielten 20 Prozent der Nutzer Netscape die Treue, Anfang 2001 noch 10 Prozent, Anfang 2002 gerade einmal 5 Prozent. Der "Browser-Krieg", im Englischen die "Browser Wars" gingen mehr als eindeutig zugunsten Microsofts aus.

Dennoch sollte Netscape noch einmal zurückkommen
Schon vor dem Zusammenbruch des Netscape-Imperiums hatte eine Entwicklung eingesetzt, die es Jahre später zu großer Bedeutung bringen sollte. Im März 1998 veröffentlichte Netscape den Quellcode der Communicator-Suite, welcher das Fundament des Mozilla-Projekts wurde. Besagte Initiative sollte mithilfe der Open-Source-Gemeinde einen konkurrenzfähigen Browser zum Internet Explorer entwickeln. Die "Mozilla Suite" war zwar nicht der durchschlagende Erfolg, wohl aber ein anderes Produkt, das im Rahmen der Organisation das Licht der Softwarewelt erblickte: Firefox, zuvor Firebird.

Kommentare

gfhfkgfhfk22.10.24 15:44
Das ärgerliche am Browser War war, dass die Browser unterschiedliche Dinge darstellen konnten. Sprich es gab Seiten, die mit dem jeweils anderen Produkt nicht korrekt angezeigt wurden.
+6
ErSitztDavor22.10.24 16:29
Bei jedem Start eines Browser kam die Frage:
'xxx' ist nicht als Standard-Browser eingestellt. Soll 'xxx' als Standard-Browser eingestellt werden?
= Browser War
+2
Liebestöter22.10.24 17:11
Mit dem habe ich bis zu meinem Wechsel auf Mac jahrelang unter OS/2 gesurft. Seufz.
+1
tpau17
tpau1722.10.24 17:26
blast from the past .... Netscape unter Solaris das waren noch Zeiten
und das hier noch für eine kleine :
+2
Niederbayern
Niederbayern22.10.24 17:29
gfhfkgfhfk
Das ärgerliche am Browser War war, dass die Browser unterschiedliche Dinge darstellen konnten. Sprich es gab Seiten, die mit dem jeweils anderen Produkt nicht korrekt angezeigt wurden.

sowie das iPhone zu Anfangs (glaub erst ab iPhone 4) keine Flash Inhalte anzeigen konnte, weils lt.SJ um das Anzeigen von Porno Inhalten ging.🤦🏼‍♂️
-12
Supremeja
Supremeja22.10.24 17:44
Niederbayern
gfhfkgfhfk
Das ärgerliche am Browser War war, dass die Browser unterschiedliche Dinge darstellen konnten. Sprich es gab Seiten, die mit dem jeweils anderen Produkt nicht korrekt angezeigt wurden.
sowie das iPhone zu Anfangs (glaub erst ab iPhone 4) keine Flash Inhalte anzeigen konnte, weils lt.SJ um das Anzeigen von Porno Inhalten ging.🤦🏼‍♂️

Damals hat Steve Jobs ganz anders argumentiert. Er sagte: Flash sei veraltet, zu groß und wird von HTML5 abgelöst. Und das iPhone war damals das erste Telefon mit HTML5 Unterstützung. Flash hat keiner vermisst.
+15
Electric Dave22.10.24 18:56
Netscape auf einem Power Mac mit GeoPort Telecom Adapter - schöne Zeiten waren das.
+2
Moka´s Onkel
Moka´s Onkel22.10.24 19:17
Wo wir hier in den Kommentaren in der Vergangenheit schwelgen:
BTX (für die Youngster hier: Bildschirmtext) am Zyxel Modem. Das waren noch Zeiten. Was war ich froh, dann auf OmniWeb auf NeXTSTEP wechseln zu können.
+1
thomas b.
thomas b.22.10.24 19:32
Moka´s Onkel
Wo wir hier in den Kommentaren in der Vergangenheit schwelgen:
BTX (für die Youngster hier: Bildschirmtext) am Zyxel Modem. Das waren noch Zeiten. Was war ich froh, dann auf OmniWeb auf NeXTSTEP wechseln zu können.

Damals, BTX auf Atari mega ST mit 1200/75 (bit, nicht kb oder gar Mb) Modem, aus heutiger Sicht geradezu prähistorisch.
+2
gfhfkgfhfk22.10.24 19:35
Supremeja
Damals hat Steve Jobs ganz anders argumentiert. Er sagte: Flash sei veraltet, zu groß und wird von HTML5 abgelöst. Und das iPhone war damals das erste Telefon mit HTML5 Unterstützung. Flash hat keiner vermisst.
Da muss ich leider widersprechen. Es gab noch etliche Seiten, die ohne Flash nicht liefen, und die Alternativen waren nicht vorhanden. Ich hatte damals viel unter LinuxPPC gesurft, und dafür gab es kein Flash Plugin. Insofern weiß ich, um die Problematik von nicht vorhandenen Flash Plugin nur zu gut. Mir wäre es am liebsten gewesen, wenn diese Sch***** nie entwickelt worden wäre. Aber Webdesigner sind damals voll darauf abgefahren.
+1
gfhfkgfhfk22.10.24 19:38
Electric Dave
Netscape auf einem Power Mac mit GeoPort Telecom Adapter - schöne Zeiten waren das.
Meinen ersten Kontakt mit dem Web hatte ich auf den IBM RS/6000 250 der Universität. Zuerst lief da NCSA Mosaic drauf und später auf der Navigator.
+1
rafi22.10.24 19:39
Blinke blinke
Hier eine Laufschrift mit Herzlich Willkommen
Gelb: UNDER CONSTRUCTION
Dann ein Link zum Gästebuch
Besucherzähler (sehr wichtig!)


So sah etwa jede mit Netacape gemachte Seite aus 😂
+10
typneun22.10.24 19:40
Mag das Logo immer noch.
+2
rafi22.10.24 19:45
Niederbayern
Porno

Flash in der Pornoindustrie? Das sind die, welche neue Technologien, also zB HTML5 zuerst einführen.

Ok der kam flach.
+5
Robby55522.10.24 20:09
thomas b.
Moka´s Onkel
Wo wir hier in den Kommentaren in der Vergangenheit schwelgen:
BTX (für die Youngster hier: Bildschirmtext) am Zyxel Modem. Das waren noch Zeiten. Was war ich froh, dann auf OmniWeb auf NeXTSTEP wechseln zu können.

Damals, BTX auf Atari mega ST mit 1200/75 (bit, nicht kb oder gar Mb) Modem, aus heutiger Sicht geradezu prähistorisch.

Hahaha, das war auch mein erster Onlinezugang. Später am PowerMac gab es dann schon das schicke schwarze 56k U.S. Robotics Modem.
+2
westmeier
westmeier22.10.24 20:10
Niederbayern
sowie das iPhone zu Anfangs (glaub erst ab iPhone 4) keine Flash Inhalte anzeigen konnte, weils lt.SJ um das Anzeigen von Porno Inhalten ging.🤦🏼‍♂️

Wann hat er das denn gesagt, hast du eine Quelle? Ich meine mich noch an die Aussage damals zu erinnern. Und die ging in eine ganz andere Richtung: er hat darauf hingewiesen, dass Flash extrem ressourcenhungrig ist und HTML5 die gleichen Inhalte mit einem Bruchteil des Energiebedarfs darstellen kann. Es gab sogar Demo-Seiten, die identische Inhalte in JTML5 und Flash bereitgestellt haben um das zu demonstrieren.

Das mit dem Porno-Kram ist eine urban legend bestimmter Kreise, denke ich.
+7
spheric
spheric22.10.24 20:55
NCSA Mosaic war die Waffe der Wahl. Netscape war vergleichsweise riesig und unhandlich — ein Wechsel auf Netscape war erst interessant, als das Programm als erstes INLINE-JPG (!!!) anzeigen konnte… Wow.

Und dann Bonsaikitten und die ersten RealPlayer Streams über 56K modem… wahrlich in der Zukunft angekommen.

MagicVillage ging ja vorher über einen eigenen Shareware-Client.
Früher war auch schon früher alles besser!
+4
Der Mike
Der Mike22.10.24 20:57
AMosaic auf einem A4000.

Hypertext gab es unter AmigaOS übrigens schon weit bevor das auf dem Mac samt System 7 oder gar noch Windows samt "Webbrowsern" von Drittanbietern: Amiga Guide.

Letztlich war auch der schrottige IE anfangs nur eine lizenzierte Version von NCSA Mosaic: wurde dann halt zu proprietärem Kernschrott ausgebaut. Das war Plan B, Plan A war sehr primär jedoch MSN à la Compuserve oder auch America Online. Microsoft wollte kein Internet.
+1
rkb0rg
rkb0rg22.10.24 21:42
Supremeja
Damals hat Steve Jobs ganz anders argumentiert. Er sagte: Flash sei veraltet, zu groß und wird von HTML5 abgelöst. Und das iPhone war damals das erste Telefon mit HTML5 Unterstützung. Flash hat keiner vermisst.

Ich habe es so in Erinnerung, dass Jobs mit Adobe wegen Lizenzen im Streit war. Auf die schnelle habe ich jetzt aber nur diesen Artikel gefunden. Aber der widerspricht dem nicht.
+1
rkb0rg
rkb0rg22.10.24 21:45
westmeier
Das mit dem Porno-Kram ist eine urban legend bestimmter Kreise, denke ich.

Das war halt das, worüber sich die meisten aufgeregt haben. Das (solche) Filme nicht abspielbar waren und das die ganzen kostenlosen Mini Browser Spiele nicht funktionierten.
+1
gfhfkgfhfk22.10.24 21:57
rkb0rg
Das war halt das, worüber sich die meisten aufgeregt haben. Das (solche) Filme nicht abspielbar waren und das die ganzen kostenlosen Mini Browser Spiele nicht funktionierten.
Die Telekom hat sich jahrelang beim Entertain Angebot abfeiern lassen, weil man per Web nur über eine Flash Oberfläche den Recorder fernprogrammieren konnte. Erst recht spät kam eine reine HTML Oberfläche. Anderes Beispiel ich habe etwas ältere Switche von Netgear, die sich zwar via HTML Oberfläche komplett verwalten lassen, aber die JavaPlugins machten den Jobs sehr viel bequemer und schneller. Java Plugins in Browsern sind auch seit Jahren Geschichte.
0
rkb0rg
rkb0rg22.10.24 22:18
Flash war aber auch wirklich ressourcenhungrig. Das konnte man ja sehen wenn man die Aktivitätsanzeige oder den Taskmanager geöffnet hatte und dann etwas in Flash gestartet hat, dann schlugen die Pegel kräftig aus. HTML5 war da schon ein Gamechanger. Ein anderer Nachteil von Flash war das Sicherheitsrisiko, was mit der Nutzung einherging. Man wusste im Grunde nie so recht, was da im Hintergrund noch so alles aus dem Netz geladen wurde sobald das Plugin erstmal lief. Aber die Macromedia Suite habe ich eigentlich gerne genutzt
0
crazyjunk22.10.24 22:47
Zum Thema Macromedia und dann Adobe Flash:

Ich war zwischen 2000 und 2014 sowas als „webdesigner“ tätig, wie man damals noch sagte. Hab den ganzen browserwar und den iPhone launch und damit das zugrabe-tragen von Flash also live miterlebt.

Um porno ging’s dabei nicht. Ich glaub eher dass diese Industrie sehr früh auf html5 gesetzt hat.

Es war eher so das, alles was mit Multimedia zu tun hatte, mit den damaligen standards nur in Flash/actionscript umsetzbar war. Animationen/audio/video war überhaupt nur mit Flash möglich. Und da haben wir damals Crazy Dinge gemacht. 360grad showrooms, Echtzeit 3D, cms Anbindung und (leider) massig Werbebanner. Das war alles Flash!

(Kann sich hier noch jemand an derbauer.de erinnern?)

Und dann war da noch das andere Problem mit der Kompatibilität.
Weil das Plugin einen gemeinsamen Nenner zwischen den ganzen Browsern dargestellt hat, konnten wir sicher gehen dass es überall gleich dargestellt wurde. Bei reinen html/css Dingen mussten wir immer ein extra süppchen für IE7 kochen. Bei großen konzernen war echt lang sogar IE6 Kompatibilität in den policies da war Firefox/safari/opera schon voll da!.. ein Graus! Und Flash ging halt überall gleich. Und den Konzernen war’s sogar egal wenn sie ein löchriges 3rd Party ding auf ihren Rechnern hatten.

Und dann kam SJ und stellte das iPhone vor. Ohne Flash Unterstützung. Aber weitsichtig wie er war, standen html5/css3 und JS (mit Frameworks wie jquery, usw) schon in den startlöchern. Und plötzlich war all das ohne Flash möglich. Videos, Audio, CSS Animationen, crazy JS Animationen usw usf. Als webentwickler war’s eigentlich eine Offenbarung weil massiv ressourcenschonender UND auf standards basierend. Und da sind wir heute noch, und das ist gut so!
+9
Pixelmeister23.10.24 00:48
Der Mike
Hypertext gab es unter AmigaOS übrigens schon weit bevor das auf dem Mac samt System 7 oder gar noch Windows samt "Webbrowsern" von Drittanbietern: Amiga Guide.
HyperText/Media verbinde ich vor allem mit Apples HyperCard (1987). Amiga Guide kam doch erst mit WB 2.0 1990 auf den Markt.
0
gfhfkgfhfk23.10.24 08:59
crazyjunk
Weil das Plugin einen gemeinsamen Nenner zwischen den ganzen Browsern dargestellt hat, konnten wir sicher gehen dass es überall gleich dargestellt wurde.
Tja, eben nicht. Flash lief nur auf einer Handvoll von Systemen (Windows, MacOS und einige wenige UNIX Systeme) und der Support wurde immer mehr eingeschränkt, so dass am Ende nur noch Windows und MacOS X übrig blieben. Zuvor kamen die UNIX Versionen der Plugins oftmals mit deutlicher Verzögerung.

Der Grundgedanke von HTML war eben nicht, dass es überall gleich aussehen sollte, sondern dass überall die Inhalte angezeigt werden können. Das was man heute als Multichannel Publishing bezeichnet, war damals der Grundgedanke bei der Entwicklung von HTML durch Tim Barners Lee. Logische Strukturen in Dokumenten sollten die Basis der Publikation sein, und nicht exaktes Layout, weil dies Annahmen über Endgeräte macht, die nun einmal nicht immer erfüllt sein können.
+1
t.stark23.10.24 09:56
Ich bin nicht sicher ob ich stolz darauf sein kann, diese Zeit miterlebt zu haben. Einerseits war es die Zeit, in der viele Dinge entstanden sind und so etwas ist ja schon ein bisschen aufregend. Andererseits war es halt auch die Zeit, in der die Dinge unausgegoren waren und man einfach viel Zeit verschwendet hat mit Warten und "Computerbetreuung".
Heute funktionieren die Sachen weitgehend und die Rechenzeit ist für das meiste ausreichend. Ansonsten sieht in der Entwicklung halt fast nur noch Evolution.
+2
Bruce T. Warze
Bruce T. Warze23.10.24 10:45
+3
Sascha77
Sascha7723.10.24 11:34
ErSitztDavor
Bei jedem Start eines Browser kam die Frage:
'xxx' ist nicht als Standard-Browser eingestellt. Soll 'xxx' als Standard-Browser eingestellt werden?
= Browser War
Macht Chrome doch immer noch.
+1
Bruce T. Warze
Bruce T. Warze23.10.24 14:01
LØL.
Grüße aus der IT.
t.stark
Heute funktionieren die Sachen weitgehend und die Rechenzeit ist für das meiste ausreichend.
Nix für Ungut!
+1

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