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Vor 30 Jahren: Steve Jobs spricht über Homeoffice und "remote working" (mit Video)

Die heutige Arbeitswelt unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von jener des Jahres 1990. Zwar hatten damals schon Computer auf breiter Front Einzug in die Büros gehalten, auch die Geburtsstunde des Mac lag bereits einige Zeit zurück, doch die Kommunikation wurde nach wie vor per Telefon und Fax erledigt. Wer zumindest zeitweilig von zu Hause aus arbeiten durfte oder musste, transportierte in aller Regel die Unterlagen in einem Aktenkoffer und bearbeitete sie dann mit Textmarker oder Kugelschreiber. Nur wenige Auserwählte verfügten über einen tragbaren Computer, und dieser war design- und gewichtsmäßig weit von heutigen MacBooks entfernt.


Blick in die Zukunft der Arbeitswelt
In jenem Jahr 1990, als sich die analoge Ära zwar ihrem Ende zuneigte, das digitale Zeitalter aber noch lange nicht in voller Blüte stand, wagte Steve Jobs einen Blick in die Zukunft der Arbeitswelt. In einem längeren Interview skizzierte der Apple-Gründer seine Vorstellungen des "remote working", also beispielsweise der Arbeit im Homeoffice. Das Internet steckte noch in den Kinderschuhen, er aber sagte bereits voraus, dass in naher Zukunft ein leistungsfähiges Netzwerk alle Computer verbinden werde. Dadurch könnten schon bald Gruppen von Menschen effektiv zusammenarbeiten, und zwar unabhängig davon, wo sie sich gerade aufhalten, so Jobs.


"Arbeitswelt verändert sich rapide"
Jobs, der 1990 bekanntermaßen nicht bei Apple tätig war, sondern sein eigenes Unternehmen NeXT leitete, hielt die Einführung von "remote working" unter anderem deshalb für geboten weil sich die Arbeitswelt seiner Ansicht nach in jenen Jahren rapide veränderte. "Die Bedingungen, unter denen Unternehmen heute ihren Geschäften nachgehen, wandeln sich mit zunehmender Geschwindigkeit", so der Apple-Gründer. Man müsse daher unter anderem die geografischen Strukturen ständig anpassen und flexibel gestalten. Dadurch ergebe sich aber ein Problem: "Jemand kann nicht jede Woche für einen anderen Chef arbeiten, und wir können auch nicht ständig die Mitarbeiter durch das ganze Land zu wechselnden Arbeitsstellen fahren", so Jobs. "Aber wir können Arbeitsgruppen schaffen, die elektronisch organisiert sind."

Teil eines langen Interviews
Jobs' Anmerkungen zum "remote working" gehören zu einem längeren Interview, das er dem Sender WGBH gab. Teile des Gesprächs wurden seinerzeit im Rahmen der Sendung "The Machine That Changed The World" ausgestrahlt. Jobs spricht in dem mehr als 50-minütigen Video auch zahlreiche weitere Themen an, etwa die Gründe für den Erfolg des IBM PC und seine Zukunftsvisionen in Sachen Hard- und Software.

Kommentare

claudiusw
claudiusw08.07.20 17:31
Steve Jobs sprach damals aber von Network Computing, dh. die Programme in der Firma können von Zuhause aus bedient werden, vergleichbar mit dem X Windows System unter Unix. Nextstep bot meines Wissens die Möglichkeit über das Internet Programme auf dem fernen Computer zu starten und zu nutzen (wie es heute mit Fernwartungssoftware gemacht wird). Da sind wir in den 30 Jahren, trotz schnellen Internets und immer schnellerer Computer, immer noch nicht so richtig aus dem Quark gekommen.
You can­not cre­ate good ty­pog­ra­phy with Arial.
+7
Megaseppl08.07.20 17:49
claudiusw
Da sind wir in den 30 Jahren, trotz schnellen Internets und immer schnellerer Computer, immer noch nicht so richtig aus dem Quark gekommen.
Auf Seiten des Macs weniger, das stimmt. Unter Windows normal seit Jahrzehnten, mit Bordmitteln (Terminal Server).
Auf meinen Windows-PCs, egal ob zu Hause oder in der Firma, arbeite ich, außer für 3D und Spiele, eigentlich nur mit RDP vom Mac aus. Die Anwendungen in der Firma laufen zudem auf Citrix basierten Terminal Servern. So war auch die Umstellung auf Home Office wegen Corona bei uns überhaupt kein Problem.
Apple hat hier einfach nie Wert drauf gelegt, was ich persönlich schade finde.
+4
claudiusw
claudiusw08.07.20 18:04
Megaseppl
claudiusw
Da sind wir in den 30 Jahren, trotz schnellen Internets und immer schnellerer Computer, immer noch nicht so richtig aus dem Quark gekommen.
Auf Seiten des Macs weniger, das stimmt. Unter Windows normal seit Jahrzehnten, mit Bordmitteln (Terminal Server).
Auf meinen Windows-PCs, egal ob zu Hause oder in der Firma, arbeite ich, außer für 3D und Spiele, eigentlich nur mit RDP vom Mac aus. Die Anwendungen in der Firma laufen zudem auf Citrix basierten Terminal Servern. So war auch die Umstellung auf Home Office wegen Corona bei uns überhaupt kein Problem.
Apple hat hier einfach nie Wert drauf gelegt, was ich persönlich schade finde.
Diese Sache mit Network Computing mit VPN sollte eigentlich "the next big thing" für Apple werden und nicht andauernd immer neue animierte Emojis. Mit dem Programm Remote Desktop hat man so etwas mal halbherzig gemacht, allerdings gehören solche Funktionen ins Betriebssystem rein.
You can­not cre­ate good ty­pog­ra­phy with Arial.
+4
Megaseppl08.07.20 18:19
claudiusw
Mit dem Programm Remote Desktop hat man so etwas mal halbherzig gemacht, allerdings gehören solche Funktionen ins Betriebssystem rein.
Apples Remote Desktop basiert auf VNC. Das ist gut für Fernwartung oder für den Support im eigenen LAN. Für alles über's Internet mit niedrigen Bandbreiten und schlechten Latenzen nur mäßig geeignet. Arbeiten möchte ich darüber nicht.
Da müsste Apple schon ganz von vorne beginnen. Ist aber vermutlich überhaupt nicht in deren Interesse. Server hat Apple nicht mehr, stattdessen sind sie bedacht dem Anwender zu jedem Zweck ein eigenes Gerät zu verkaufen und über iCloud arbeiten zu lassen. Auch MS präferiert dies mehr und mehr, im Grunde genommen sind Terminal-Server-Techniken derzeit auf dem absteigenden Ast zu gunsten von cloudbasierten Anwendungen die keine Terminal Server mehr erfordern. Mit allen Vor- aber auch Nachteilen.
+7
Stefab
Stefab08.07.20 18:20
claudiusw

Naja, VNC Server & Client sind seit Ewigkeiten in macOS (damals OS X) integriert. Aber klar, da ginge viel mehr.
+1
Steffen Stellen08.07.20 19:49
Aus der eigenen Erfahrung muss ich sagen, dass Apples Problem auf dem Gebiet u.a. ist, dass die enthaltenen Unix-Tools nicht auf dem Level wie unter Linux sind. Viele Tools sind einfach nicht vorhanden oder hoffnungslos veraltet. Leider hilft hier auch homebrew nur partiell, was ohnehin nicht nötig sein sollte.
Neben Apples Ignoranz gibt es sicher auch Lizenzprobleme.

Klar geht Citrix o.ä. auch inter macOS.
+1
becreart08.07.20 22:09
Megaseppl

wieso von dir auf andere schliessen?
in der Firma und zuhause laufen alle Anwendungen auf dem Mac. home office war kein überhaupt kein Problem, der BIMServer läuft über VPN 1a.

Kein RDP oder Citrix oder Windows. mit der Zeit mitgehen, dann bleibt man nicht im Quark hängen
0
MetallSnake
MetallSnake08.07.20 23:24
Sehr eigenartiges Video.
Der Interviewer hat keine Ahnung was er fragen soll.
Und das Interview endet in der Hälfte des Videos und danach kommt ein Teil der vorher reingehört und teilweise schon gezeigtes zeigt.

Aber davon abgesehen ganz interessant mal wieder ein altes Video mit Jobs zu sehen.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
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Megaseppl09.07.20 08:46
becreart
Megaseppl

wieso von dir auf andere schliessen?
in der Firma und zuhause laufen alle Anwendungen auf dem Mac. home office war kein überhaupt kein Problem, der BIMServer läuft über VPN 1a.

Kein RDP oder Citrix oder Windows. mit der Zeit mitgehen, dann bleibt man nicht im Quark hängen
Es geht um serverbasierte Desktop-Anwendungen, nicht um Webanwendungen wie BIMServer.
Direkte File- und Serverzugriffe würde zudem erfordern, dass jeder Client die Anwendungen lokal installiert hat (SAP, Bankingsoftware, Archivierungssoftware, Versandsoftware etc. und Zugriff auf das gesamte Netzwerk hat um z.B auch an den richtigen Stellen Label ausdrucken zu können.
Ich vermute wir reden über ziemlich unterschiedliche Dimensionen.
Schon die schmalen Bandbreiten bei den Nutzern zu Hause würden dies gar nicht möglich machen.
0
becreart09.07.20 09:10
Megaseppl

Der BIMServer ist keine Webanwendung, ich denke du meinst den BIMServer Manager. Der BIMServer hostet das ganze Projekt und verwaltet alle Reservierungen und Änderungen aller Nutzer. Habe keine Nachteile feststellen können im Vergleich im Büro oder zuhause. Dafür hat aber auch die >1Gbit Leitung geholfen.

Wie viele Daten werden dann ausgetauscht? Ich meine nicht das zuhause hosten, nur verwalten.
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Megaseppl09.07.20 09:58
becreart
Megaseppl

Der BIMServer ist keine Webanwendung, ich denke du meinst den BIMServer Manager. Der BIMServer hostet das ganze Projekt und verwaltet alle Reservierungen und Änderungen aller Nutzer. Habe keine Nachteile feststellen können im Vergleich im Büro oder zuhause. Dafür hat aber auch die >1Gbit Leitung geholfen.

Wie viele Daten werden dann ausgetauscht? Ich meine nicht das zuhause hosten, nur verwalten.
Daten werden ständig ausgetauscht und müssen geprüft werden, sei es mit Kunden, Druckereien oder den Niederlassungen und Töchtern weltweit. Auf dem Terminal Server kein Problem, ist ja alles "lokal" im Rechenzentrum, alle Zweige der Firma haben Zugriff auf Netzlaufwerke und die benötigten Anwendungen.Selbst in China arbeiten die Kollegen ganz normal über Citrix auf unserer TS-Farm hier in Deutschland. (mit VNC übrigens absolut unmöglich: Ein Mausklick hat bis zu 60 Sekunden Verzögerung, warum auch immer (innerhalb des normalen VPN)). Jeder Mitarbeiter muss auf bis zu 4 TB allein an Daten in Form von Dateien zugreifen können (bedeutet natürlich nicht, dass er sie permanent braucht).
Da jetzt mal eben ein clientseitiges Konzept aufzusetzen, mit Backup-Strategie und Ermöglichung aller Prozesse, DSGVO-konform - es hätte Monate gebraucht.
Die Kollegen haben im Home Office teilweise 2 Mbit-Leitungen, instabil. Da kannst du selbst ein lokales Outlook vergessen zu verwenden, geschweige denn ein SAP oder mit Dateien arbeiten.
Citrix ist jedoch auch darüber annehmbar nutzbar. Cloud- oder webbasierte Anwendungen wären technisch natürlich auch möglich, aber du kannst nicht "mal eben" eine Konzernstruktur mal eben komplett in die Cloud verlagern, zudem sind viele Prozesse die ein grosses Unternehmen benötigt sehr sehr konservativ. Schon kleine Änderungen an Prozessen müssen gemeinsam mit den eigenen Wirtschaftsprüfern und den Datenschutzbeauftragten vorab geklärt werden.
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rafi09.07.20 11:12
Niemand ausserhalb des deutschsprachigen Sprachraums sagt Homeoffice.
+1
caba
caba09.07.20 16:42
rafi
Niemand ausserhalb des deutschsprachigen Sprachraums sagt Homeoffice.
Homeoffice passt zu Public Viewing und Handy. 😉
Meinungen sind keine Ideen, Meinungen sind nicht so wichtig wie Ideen, Meinungen sind nur Meinungen. (J. Ive)
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