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Apple-Geschichte: System 7 für den Mac erscheint, Schritte in die Mac-Moderne

Als System 7 vor 30 Jahren erschien, hatte der Nutzer weitaus mehr zu tun, als nur einen Update-Button zu betätigen. 15 Disketten waren erforderlich, um das neue Betriebssystem für den Mac zu installieren. Damit endete gleichzeitig auch die Möglichkeit, Macs ohne integrierte Festplatte zu betreiben, denn auf einer einzelnen Diskette fand das Kernsystem keinen Platz mehr. Dafür erhielt man aber sieben Jahre nach dem ersten Macintosh die bis dato größte Aktualisierung der "Macintosh System Software". Mit System 7 lautete die Bezeichnung übrigens noch nicht "Mac OS" – erst mit Systemversion 7.6 hatte Apple den gut bekannten Namen eingeführt.


System 7 krempelte viel um
Neuerungen gab es im System haufenweise, beispielsweise ließen sich auch ohne den speziellen "MultiFinder"-Modus aus System 6 mehrere Programme gleichzeitig ausführen. Nutzer konnten via AppleTalk Dateien untereinander austauschen und Ordner über das Netzwerk freigeben. Als 32-Bit-System fiel die bisherige Grenze von maximal 8 MB Arbeitsspeicher, QuickDraw wurde zum integralen Bestandteil des Systems und sorgte für Grafikbeschleunigung – und erstmals erstrahlte die gesamte Oberfläche in Farbe. Noch immer waren Macs mit Farb-Unterstützung zwar nicht die Regel, hatte man jedoch einen solchen in Verwendung, wurde es endlich durchgängig bunt. Ein neues Hilfesystem, die "Ballon Help", sollte direkt im jeweiligen Kontext Hilfestellung bieten.


Hardware-Voraussetzungen waren stattlich
Auch wenn viele das System 7 feierten und das Gefühl hatten, einen ganz neuen Mac zu benutzen, gab es negative Aspekte. Die Hardware-Voraussetzungen waren um fast ein Megabyte gestiegen, mindestens 2 MB RAM musste man nun verwenden. Der neue "Virtuelle Speicher" ermöglichte es zwar, die Festplatte als Hilfs-Arbeitsspeicher einzubeziehen, dies war aber quälend langsam. Angesichts der damaligen Distributionsform, mehr als ein Dutzend Disketten in einem Plastiklaschen-Träger, gestaltete sich Bugfixing zudem schwierig. Es dauerte Monate, bis Apple der drängendsten Probleme annehmen konnte.


Sechs Jahre lang war die 7 aktuell
System 7 hält in Apples Systemgeschichte einen Rekord, denn erst sechs Jahre später wurde es durch eine neue Hauptversion abgelöst. Zwar gab es in der Zwischenzeit mehrere große Updates bis hin zu Version 7.6, Mac OS 8 folgte allerdings erst 1997. Die Umbenennung erfolgte auch nur aus lizenzrechtlichen Gründen, damit Clone-Hersteller keine Computer mit dem aktuellen Mac-System anbieten durften (siehe ) – der Nachfolger von System 7 war somit nicht der ganz große Schritt, welchen die Versionsnummer suggerierte.

Die Bedienung eines Computers erlernen

Sogar eine PC-Version gab es – die nie auf den Markt kam
Aus dem Kuriositäten-Kabinett: Nicht Mac OS X 10.2 war die erste Version, welche sich an Intel-Macs richtete, sondern System 7.1. Unter dem Codenamen "Star Trek" hatten Apple und Novell eine IBM-kompatible Variante entwickelt, welche auf herkömmlichen PCs laufen sollte. Dem rigorosen Sparprogramm des Jahres 1993 fiel hingegen auch das ambitionierte Projekt zum Opfer. Ende 1992 gab es bereits einen funktionierenden Prototyp, zur Marktreife brachte Apple das Projekt aber nicht.

Es wurde nicht nur damals eifrig diskutiert, ob es sich dabei um eine Fehlentscheidung handelte. So vertreten nicht wenige die Meinung, ein System 7 für PCs hätte das Zeug gehabt, großen Markterfolg zu erringen – und den späteren Siegeszug von Windows 95 zu verhindern. Dies ist allerdings Wunschdenken, denn die Reaktion der damals aktiven PC-Hersteller fiel eindeutig aus. Für noch ein System wollte man nicht bezahlen, denn ohnehin musste man schon einen Obolus an Microsoft abdrücken, auch wenn der PC gar nicht mit Windows ausgeliefert wurde.

Kommentare

nane
nane14.05.21 17:11
Und es wurde copy/cut/paste mit drag&drop eingeführt, man benötigte keinen Font/DA Mover mehr und Apple Script. Damals galt man noch als "IT Spezialist" wenn man AppleTalk Netzwerke aufbaute und SCSI Nummern "händisch" vergab.

Und bevor irgendwer etwas anderes sagt. Selbstredend ist System 7.6.1 das beste Mac OS für immer!
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+14
milk
milk14.05.21 17:17
nane
SCSI Nummern "händisch" vergab.
Wie denn sonst?
-1
DTP
DTP14.05.21 17:20
Letztens beim Aufräumen noch einen SCSI Terminator gefunden.
+2
Schibulski
Schibulski14.05.21 17:57
Es ist fast schon gespenstisch, wie weit voraus damals schon das Amiga OS war…
Mehrere Programme gleichzeitig als große Neuerung. Tsss
Mit 'nem AMIGA wäre das NICHT passiert!
+6
DTP
DTP14.05.21 18:04
Schibulski
Es ist fast schon gespenstisch, wie weit voraus damals schon das Amiga OS war…
Mehrere Programme gleichzeitig als große Neuerung. Tsss
OS/2 auch. Das zeigt aber mal wieder, dass sich oft nicht die bessere Technologie durchsetzt, sondern auch Marketing, Community und Ökosystem wichtig ist. MacOS hatte immer schon eine starke Fangemeinde und Unterstützung von wichtigen Partnern (MS Office, Adobe, Macromedia, Quark, Steinberg, Avid, FileMaker u.v.a.)
+3
Ely
Ely14.05.21 18:04
Schibulski
Es ist fast schon gespenstisch, wie weit voraus damals schon das Amiga OS war…
Mehrere Programme gleichzeitig als große Neuerung. Tsss

Und RISC OS erst …
+1
chessboard
chessboard14.05.21 18:04
Für mich irgendwie bis heute das "schönste" Mac OS.
Ich weiß, es hatte eine Menge Macken und war auch nicht das stabilste System, und mit den Systemerweiterungen und Kontrollfeldern konnte man bisweilen wahnsinnig werden, wenn es Inkompatibilitäten gab, aber trotzdem. Die Stringenz und Klarheit der GUI ist meiner Ansicht nach bis heute nicht wieder erreicht.
+9
MetallSnake
MetallSnake14.05.21 18:43
Das war mein Einstieg in die Mac Welt!
Schön war es wirklich. Das heutige Designteam darf sich gern was vom damaligen Macintosh System abgucken und inspirieren lassen.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
+8
Marcel_75@work
Marcel_75@work14.05.21 19:18
Ich bin auch vom Commodore AMIGA zum Mac gekommen – aber was die Fortschrittlichkeit des AMIGA OS betrifft, müssen wir die Kirche mal im Dorf lassen.

Es wird ja gern damit geworben, dass es preemtives Multitasking unter AMIGA OS schon seit 1985 gab. Dabei wird aber komplett ausgeklammert, dass es mangels MMU (Memory Manage Unit) keinen Speicherschutz im System gab.

Amiga-Rechner mit 68030, 68040 und später sogar 68060 (und noch später PowerPC) waren ja eher rar, und bei den 030er Maschinen wurde oftmals die abgespeckte EC Version verbaut, welche eben keine besagte MMU hatte.

Worauf wir uns aber sicher einigen können ist, dass der schnellste 68K Mac tatsächlich ein AMIGA ist (mit 68060 CPU und ShapeShifter, der Mac-Emulation für AMIGA OS). ✌️

+9
ERNIE14.05.21 19:24
Schibulski
Es ist fast schon gespenstisch, wie weit voraus damals schon das Amiga OS war…
Mehrere Programme gleichzeitig als große Neuerung. Tsss

Ja, aber als damaliger und auch heute noch aktiver Amiganer muss ich ganz klar sagen, dass MacOS 7+ intuitiver und out-of-the-box ganzheitlicher war.
+7
Gerry
Gerry14.05.21 19:31
Schibulski
Es ist fast schon gespenstisch, wie weit voraus damals schon das Amiga OS war…
Mehrere Programme gleichzeitig als große Neuerung. Tsss
Das war auch mein erster Gedanke. Den das konnte schon mein Amiga 1000 aus dem FF.
Was auch ein wenig komisch ist das Apple da geschlafen hat, den die MC 680x0 waren ja dazu ausgelegt.
Hab so gar noch zwei Amiga am laufen.
+1
Der Mike
Der Mike14.05.21 19:32
ERNIE
Ja, das ist so.

System 7 hatte ich zuerst unter ShapeShifter auf meinem A4000 genutzt. Als Task unter dem präemptivem AmigaOS.

Und ich war Ende 1994 bei System 7 baff, wie selbsterklärend ein OS sein kann, vom Systemordner angefangen (OS auf ein anderes Volume: einfach Systemordner kopieren). Kooperatives MT hin oder her. Das GUI an sich war geil. Schon das Drag & Drop war damals Referenz.

Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Denn das MS-DOS-GUI Windows 3.1(1), was damals aktuell war, war gegenüber beidem so brutal schlecht. (War aber bei Windows 9x/ME dann auch nur maginal anders!)

Bin ebenfalls noch aktiver AmigaOS-Nutzer. AmigaOS 3.1.4.1 auf einem A4000.

(Und RISC OS übrigens auch... Bald steht hier ein M1, der Kreis schließt sich, habe schon vor 25 Jahren ARM-PCs samt StrongARM genutzt. )
+7
Der Mike
Der Mike14.05.21 19:39
Gerry
Schibulski
Es ist fast schon gespenstisch, wie weit voraus damals schon das Amiga OS war…
Mehrere Programme gleichzeitig als große Neuerung. Tsss
Das war auch mein erster Gedanke. Den das konnte schon mein Amiga 1000 aus dem FF.
Was auch ein wenig komisch ist das Apple da geschlafen hat, den die MC 680x0 waren ja dazu ausgelegt.
Hab so gar noch zwei Amiga am laufen.

128 KByte RAM... ganz simpel. (1983 hat kaum jemand daran gedacht, dass man eine PC-Plattform für mehr als ein paar wenige Jahre verkauft, nicht mal IBM 1981, ich sage nur A20-Gate, übles OS samt hanebüchener Speicherverwaltung und Co.)

Lisa OS hatte übrigens schon präemptives MT. Und übrigens auch Speicherschutz, aber der Preis à la Xerox Star und Co...

Der A1000 war mit 256 KByte RAM anfangs auch nicht wirklich sinnvoll nutzbar. Dazu kam noch eine arg buggy OS/Kickstart-Firmware, was erst mit 1.2 oder 1.3 einigermaßen besser wurde. OS 2.0 war ab dem A3000 dann schon top.
+4
teorema67
teorema6714.05.21 20:26
Mein PowerBook 140 kam mit System 7. Es waren nur 7, aber 1440KB-Disketten. Und man konnte ein abgespecktes OS ins RAM laden, das war dann superschnell und sparte Akku. Nur hatte niemand so viel RAM.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+3
DTP
DTP14.05.21 20:33
Der Mike
Und ich war Ende 1994 bei System 7 baff, wie selbsterklärend ein OS sein kann, vom Systemordner angefangen (OS auf ein anderes Volume: einfach Systemordner kopieren).
Wir haben das damals genutzt um Trainingsrechner frisch aufzusetzen:
- Servervolume mounten
- System (im laufendem Betrieb!) in den Papierkorb ziehen
- Frisches System auf die Platte ziehen
- Nach Kopierende Neustart: Alles wieder frisch.

Das kann auch MacOS X nicht. Aber dennoch weine ich System 7 keine Träne nach, zu sehr machte das Probleme bei vielen Schriften, Systemfeldern, Controlstrips, Erweiterungen etc.
Gopher ging noch, aber als dann das www kam, war das kein Spaß mehr auf System 7. Allein die TCP/IP Erweiterung…
+8
gfhfkgfhfk14.05.21 20:37
milk
Wie denn sonst?
Neuere SCSI-Laufwerke unterstützen einen Automatic-Modus, bei dem der Host die Adresse zuweist. Nur lief das an Macs wohl nie. Bei SCA-Laufwerken (nur bei UNIX Workstations oder Server üblich) war es üblich, dass der Slot für das Laufwerk die ID vorgab.

Was das Thema Multitasking betraf. Natürlich war der Amiga dem Mac meilenweit voraus, AmigaOS 1.2 war bereits stabil (die Anwendungen nicht unbedingt), AmigaOS 1.3 unterstützte den Festplatten Autoboot, AmigaOS 2.0 war fundamental erneuert brachte ARexx, ein neues GUI Design und vieles andere. AmigaOS 2.1 war dann multilingual.

Bei Apple war das erste OS mit Multitasking A/UX. Wenn Apple konsequent auf eine BSD Version für PowerPC gesetzt hätte, hätte man mit den ersten PowerMacs ein schnelles stabiles OS haben können. Nur leider wurde nichts aus A/UX 4.0.
0
milk
milk14.05.21 22:55
gfhfkgfhfk
Bei Apple war das erste OS mit Multitasking A/UX. Wenn Apple konsequent auf eine BSD Version für PowerPC gesetzt hätte, hätte man mit den ersten PowerMacs ein schnelles stabiles OS haben können. Nur leider wurde nichts aus A/UX 4.0.
Ich bin sehr froh, dass OS X nicht auf A/UX sondern OPENSTEP basiert. Da waren schon einige tolle Sachen drin, die in den klassischen Unices fehlen. So Sachen wie der Installer mit seinen Packages oder ganz billig: Lesbare Ordnernamen. Wie gut und leicht zu nutzen die von NeXT angelegte Struktur war, das wird einem aber erst klar, wenn man heutzutage mal sowas wie IRIX verwendet, was ja allgemein als eines der (end-)benutzerfreundlichsten Unix-Systeme angesehen wurde. Das ist solange überschaubar, bis man ein wenig Software installiert und sieht, was da für ein Wildwuchs im Dateisystem entsteht. Und das war unter A/UX nicht anders, weil es halt noch ein ganz klassisches Unix war. Und ob Apple sich getraut hätte, das so kreativ weiterzuentwickeln, wie NeXT es begonnen hat, das kann ich mir nicht vorstellen.
+2
Der Mike
Der Mike15.05.21 05:16
gfhfkgfhfk
Bei Apple war das erste OS mit Multitasking A/UX.

Nein, das war Lisa OS. Sogar samt Speicherschutz.
gfhfkgfhfk
Wenn Apple konsequent auf eine BSD Version für PowerPC gesetzt hätte, hätte man mit den ersten PowerMacs ein schnelles stabiles OS haben können. Nur leider wurde nichts aus A/UX 4.0.

Eigentlich war Apples OS-Plan für den PowerPC Copland (samt präemptivem MT, Speicherschutz und innovativen Konzepten wie OpenDoc) und zudem Pink (später in Zusammenarbeit mit IBM samt Taligent).

A/UX war ein weitgehend konservatives 68k-Unix-Derivat samt Finder und Laufzeitumgebung für klassische Mac-Programme. Innovativ war schon damals anders, wobei letzteres durchaus innovativ war.
+2
pünktchen
pünktchen15.05.21 08:45
Ich bin 1992 vom Amiga zum Mac gekommen. System 7 war zwar technisch selbst im Vergleich zu AmigaOS 1.3 Steinzeit aber dafür waren die GUI viel ausgefeilter. Aber System 6 hätte ich mir glaube ich nicht angetan.
+1
MacSquint
MacSquint15.05.21 10:32
7.5 war mein Einstieg in die Mac Welt und ich kann mich nur anschließen, ich liebte die Oberfläche und wie selbsterklärend alles war.
Natürlich verdrängt man über die Jahrzehnte die Probleme, die es auch gab, aber wenn man sich parallel dazu Windows anschaut, dann fragt man sich noch mehr, warum es dieses Produkt aus Redmond geschafft hat, Industriestandard zu werden…
Jedenfalls war ich damals sehr glücklich und zufrieden mit meinem Mac…
+2
teorema67
teorema6715.05.21 11:43
MacSquint
7.5 war mein Einstieg in die Mac Welt und ich kann mich nur anschließen, ich liebte die Oberfläche und wie selbsterklärend alles war.
Natürlich verdrängt man über die Jahrzehnte die Probleme, die es auch gab, aber wenn man sich parallel dazu Windows anschaut, dann fragt man sich noch mehr, warum es dieses Produkt aus Redmond geschafft hat, Industriestandard zu werden…
Jedenfalls war ich damals sehr glücklich und zufrieden mit meinem Mac…

Kann ich nur zustimmen. Von der Bedienung her war System 7 selbsterklärend und konstistent wie kaum ein anderes. System 7 hat mir sehr geholfen, auf der Arbeit mit Win3.x zurecht zu kommen, dann dank meinem Mac wusste ich, wie es funktionieren sollte - und so habe ich WinDos dazu bringen können, das zu tun, was ich brauchte.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+1
gfhfkgfhfk15.05.21 11:48
milk
Ich bin sehr froh, dass OS X nicht auf A/UX sondern OPENSTEP basiert. Da waren schon einige tolle Sachen drin, die in den klassischen Unices fehlen. So Sachen wie der Installer mit seinen Packages oder ganz billig: Lesbare Ordnernamen. Wie gut und leicht zu nutzen die von NeXT angelegte Struktur war, das wird einem aber erst klar, wenn man heutzutage mal sowas wie IRIX verwendet, was ja allgemein als eines der (end-)benutzerfreundlichsten Unix-Systeme angesehen wurde. Das ist solange überschaubar, bis man ein wenig Software installiert und sieht, was da für ein Wildwuchs im Dateisystem entsteht.
IRIX hatte einen deutlichen besseren Package Manager als NeXTSTEP/.../macOS, der es erlaubte auch Systemupgrades durchzuführen ohne dass es dabei zu Datenverlusten gekommen wäre. Man konnte schon vor der Installation sehen wieviel Plattenplatz belegt werden würde, und ob der vorhandene Storage ausreichen würde. Es gab die Möglichkeit übers Netzwerk Systeme zu installieren, automatisch Computer im Netzwerk zu installieren, … Ferner konnte man Pakete über die GUI leicht deinstallieren. Wo gab es dieses Feature jemals in macOS?
Der Mike
gfhfkgfhfk
Bei Apple war das erste OS mit Multitasking A/UX.
Nein, das war Lisa OS. Sogar samt Speicherschutz.
Speicherschutz mit einem 68000 ohne 68451 – wohl eher nicht! Wenn überhaupt wurde die Kombination 68010 und 68451 zusammen genutzt, um Speicherschutz zu ermöglichen. Allerdings war der 68451 nicht sonderlich gut konstruiert, so dass die meisten UNIX Anbieter auf ihn verzichteten und erst den 68851 benutzt haben, als dieser zusammen mit dem 68020 auf dem Markt kam. Bei Apple konnte nur im Mac II der 68851 nachgerüstet werden (im LC gab es dafür keinen Steckplatz), da Apple aus Kostengründen einen eigenen deutlich einfacheren Speicherverwaltungs ASIC nutzte. D.h. A/UX lief auf dem Mac II erst dann, wenn man den 68851 nachrüstete, und die ROMs eines IIx (die waren auch für die FDHDs notwendig) verbaute. Ab dem 68030 war der 68851 in die CPU integriert.
Der Mike
Eigentlich war Apples OS-Plan für den PowerPC Copland (samt präemptivem MT, Speicherschutz und innovativen Konzepten wie OpenDoc) und zudem Pink (später in Zusammenarbeit mit IBM samt Taligent).
Jein, es wurde auch an A/UX 4.0 entwickelt und dann doch nicht auf den Markt gebracht.
Der Mike
A/UX war ein weitgehend konservatives 68k-Unix-Derivat samt Finder und Laufzeitumgebung für klassische Mac-Programme. Innovativ war schon damals anders, wobei letzteres durchaus innovativ war.
Du vergisst, dass A/UX schon „Carbon“ enthielt, d.h. man Mac Programme schreiben konnte, die UNIX APIs nutzen und so auch die Vorteile des darunterliegenden UNIX nutzen konnte.
pünktchen
Ich bin 1992 vom Amiga zum Mac gekommen. System 7 war zwar technisch selbst im Vergleich zu AmigaOS 1.3 Steinzeit aber dafür waren die GUI viel ausgefeilter. Aber System 6 hätte ich mir glaube ich nicht angetan.
Ich hatte damals bereits AmigaOS 2.1 installiert, und da war der Wechsel von AmigaOS 2.1 auf System 7.1 nicht so groß gewesen. Auch das GUI war nicht so überragend, aber es gab halt sehr viel mehr wirklich gute Software für den Mac, und das war auch mein Grund für den Wechsel. Aber wenn ich mich an den wild herum hüpfenden Mauszeiger bei Diskettenzugriff am Mac erinnere, dann kann einem das wie ein Rückschritt in die Steinzeit vor.
0
Capone
Capone15.05.21 13:46
Glaub' mein Macintosh Performa 5300 hatte damals das 7er-System drauf. Ist es nur Nostalgie, wenn ich gerne an diese Zeiten zurückdenke..?
Klar, ich hab' auch manchmal die Bombenmeldung gesehen, so ganz absturzsicher war OS 7 ja nicht. Aber vom Startsound (ja, man hat die Computer damals noch an- und ausgeschaltet) übers Hochfahren bis hin zur Nutzung hab' ich an OS 7 fast alles geliebt.
Es war auch irgendwie so, dass man damals noch Zeit für alles hatte. Bei der Bildbearbeitung ein paar Minuten warten, bis ein Effekt ausgeführt wurde? Kein Problem...
These are not three separate devices. This is one device. And we are calling it...
+4
Macmissionar15.05.21 15:44
Mein erster Mac, 1997: 4400/200 mit 200 MHz, ich glaube 8 MB RAM, jedenfalls 2 GB Festplatte, und ich hatte glaube ich System 7.5.3 – installiert von einer Macwelt-CD.

Mit meinem LaserWriter 4/600 PS war ich für daheim und im zweiten Lehrjahr schon prima ausgestattet.

2001 kam dann ebenfalls meine große G4-Anlage …
A Mac is like a Wigwam: No Windows, no Gates, no Backdoors, Peace, Harmony – and an Apache inside.
0
Der Mike
Der Mike15.05.21 16:28
gfhfkgfhfk
Der Mike
gfhfkgfhfk
Bei Apple war das erste OS mit Multitasking A/UX.
Nein, das war Lisa OS. Sogar samt Speicherschutz.
Speicherschutz mit einem 68000 ohne 68451 – wohl eher nicht!.
Tja, dann hast Du Dich offenbar noch nie ernsthaft mit der Hardware/Systemarchitektur der Lisa beschäftigt.

Auch die Sun-1 hatte anfangs einen MC68000. Mit einer von Sun entwickelten MMU. Weil es von Motorola im Entwicklungsstadium einfach noch keine passende CPU/MMU gab.
gfhfkgfhfk
Wenn überhaupt wurde die Kombination 68010 und 68451 zusammen genutzt, um Speicherschutz zu ermöglichen.
Ja, in der Kombination gab es diverse Rechner/Workstations. Jedoch hat all dies nichts mit der Lisa zu tun. Die neben präemtitvem Multitasking auch Memory Protection hatte. 1983. Klar, die Lisa war sehr teuer, das war eine Sun oder selbst ein IBM-PC aber sowieso. Auch letzterer war zu der Zeit in Mark arg schnell fünfstellig in der Anschaffung. Ohne Festplatte.
gfhfkgfhfk
Der Mike
Eigentlich war Apples OS-Plan für den PowerPC Copland (samt präemptivem MT, Speicherschutz und innovativen Konzepten wie OpenDoc) und zudem Pink (später in Zusammenarbeit mit IBM samt Taligent).
Jein, es wurde auch an A/UX 4.0 entwickelt und dann doch nicht auf den Markt gebracht.
Apple hat schon so vieles entwickelt und nie auf den Markt gebracht. Das war vor 30 Jahren kaum anders als heute.
+3
pünktchen
pünktchen16.05.21 12:25
gfhfkgfhfk
Speicherschutz mit einem 68000 ohne 68451 – wohl eher nicht!

Apple hat selbst eine MMU gebastelt, die ermöglichte auch virtuellen Speicher: Lisa OS Ref Manual S. 48ff
Dafür war schon bei 2 MB physischen Speicher Schluss weil die MMU nicht mehr verwalten konnte. Und die MMU war wohl ziemlich lahm.
gfhfkgfhfk
Ich hatte damals bereits AmigaOS 2.1 installiert, und da war der Wechsel von AmigaOS 2.1 auf System 7.1 nicht so groß gewesen. Auch das GUI war nicht so überragend,

Ich fand die GUI von System 7 vor allem in den kleinen Details deutlich überzeugender, auch als AmigaOS 2 & 3.

gfhfkgfhfk
aber es gab halt sehr viel mehr wirklich gute Software für den Mac, und das war auch mein Grund für den Wechsel.

Wenn es für AmigaOS eine Textverarbeitung mit vernünftiger Fussnotenverwaltung etc. gegeben hätte wäre ich wohl noch etwas geblieben.
0
pünktchen
pünktchen16.05.21 12:33
Der Mike
..mit der Lisa zu tun. Die neben präemtitvem Multitasking ...

Ich glaube das Multitasking der Lisa ist kooperativ und nicht präemptiv Siehe eben geposteten Link S. 35f:
Because the Operating System currently cannot seize the CPU from an executing process except in the cases noted above, background processes should be liberally sprinkled with YIELD_CPU calls.
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pdr200216.05.21 14:34
@pünktchen: Wenn es für AmigaOS eine Textverarbeitung mit vernünftiger Fussnotenverwaltung etc. gegeben hätte wäre ich wohl noch etwas geblieben.
Gab es doch, nannte sich WordPerfect. Ich bin dann allerdings auch zum Mac gewechselt, da das Programm auf meinem Amiga nicht sonderlich stabil war. Auf meinem ersten Mac (Macintosh LC) habe ich dann Word und einen Formel Editor für mein Studium genutzt. War schon ein großer Unterschied zum Amiga.
0
MacBlack
MacBlack16.05.21 20:25
Ach ja – selige System-7-Zeiten...

Ich fand's toll, dass auch ich als Nicht-IT-ler das System relativ gut durchschauen und manchen Fehler selbst beheben konnte. (Man wusste noch, wo die Sachen zu finden sind).

Und wie schon "Der Mike" schrieb: OS auf ein anderes Volume kopieren: Einfach den Systemordner hinüberziehen. Das hat mich damals schwer beeindruckt.
+1
Tai
Tai16.05.21 21:53
Ich hatte Ende der Achtziger in meinem Musikgeschäft, Amiga, Atari, Mac und PC nebeneinander stehen um Interessenten die bestmögliche Auswahl zu ermöglichen. Gegen den Mac sahen alle drei anderen einfach nur witzhaft aus. Die nachträgliche Verklärung der Amigas konnte ich nie nachvollziehen. Für Musik war es ein Witz. Ja, ich weiss, die Tracker. Hat damals aber fast niemanden interessiert. MIDI war das, was Profis brauchten. Und da war sogar der PC noch besser. Grafik war auch eher lausig, lieber ein monochromer Atari Moni, als ein pixeliger Farbmonitor am Amiga. Zwei Monitore gingen bereits am Mac, das konnten sich die User anderer Systeme überhaupt nicht vorstellen. System 7 war mir gar nicht so sympathisch, ich fand 8 und 9 deutlich unproblematischer.
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