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Vor 35 Jahren: Der Macintosh Portable, Apples erster "mobiler" Mac

Im September 1989 wagte Apple den ersten Versuch, einen tragbaren Macintosh auf den Markt zu bringen. Natürlich konnte man den klassischen Würfel-Mac auch ohne größere Probleme herumtragen, konzipiert war er dafür allerdings nicht. Dieser erste portable Macintosh trug den weing überraschenden Namen "Macintosh Portable", wurde mit System 6.0.4 ausgeliefert, wog knapp 8 Kilogramm und wies auf Wunsch sogar eine Festplatte mit bis zu 40 Megabyte auf. Als Prozessor setzte Apple auf einen Motorola 68000 mit 16 MHz Taktrate und 0,5 KB L1-Cache. Bis zu zehn Stunden hielt das Gerät mit einer Akkuladung durch, was ein durchaus beeindruckender Wert ist. Auf der Negativseite: Im "Ruhezustand" waren es ebenfalls zehn Stunden.


Horrende Preise schnell erreicht
Für einen Aufpreis von mehreren tausend Dollar ließ sich der Arbeitsspeicher von einem auf neun Megabyte erweitern. Das Aktivmatrix-Display mit 9,8" unterstützte eine Auflösung von 640x400 Pixel - also erheblich weniger Fläche als ein reguläres iPad. Viele Kunden fand Apple mit dem Macintosh Portable nicht, anstatt der anvisierten 50.000 Einheiten war nur ein Bruchteil davon abzusetzen.

Das Gerät war unhandlich, schwer, ausgesprochen langsam, ließ sich nahezu nicht erweitern und kostete mindestens 6500 Dollar. Fünfstellige Preise erreichte man ebenfalls schnell – und wir sprechen über das Jahr 1989. Inflationsbereinigt müsste man heute für eine mit mehr RAM ausgestattete Variante mehr als 25.000 Dollar auf den Tisch legen.


Erst 1991 gab es echte Mobilgeräte
Von einem wirklichen Mobilgerät konnte angesichts des Gewichts und der Abmessungen nicht die Rede sein, erst 1991 stellte Apple das erste brauchbare Konzept vor. Damals präsentierte das Unternehmen eine Baureihe, die den Namen "PowerBook" trug. Während der Macintosh Portable als erster Gehversuch zu bezeichnen war, erhielt das PowerBook 100 von Anfang an recht positive Bewertungen und verkaufte sich gut. Die Einstellung des Portable erfolgte übrigens zeitgleich mit dem Verkaufsstart des PowerBooks.

Idee des Macintosh Portable älter als die des ersten Macs
Zwar verstrichen mehr als fünf Jahre zwischen dem Macintosh 128k und dem Macintosh Portable, da Jef Raskin den Mac aber zunächst als portablen Computer geplant hatte, ist die Idee älter als die des Würfel-Macs. Steve Jobs sah ebenfalls schon früh die Notwendigkeit, einfacher zu transportierende Geräte zu entwickeln. 1985 stellte er das Konzept des "BookMac" vor – doch da Jobs wenige Monate später das Unternehmen verließ, setzte man sich nicht intensiv mit seiner Idee auseinander.

Kommentare

Electric Dave26.09.24 12:35
Das Design finde ich aber immer noch top (bis auf die Haken).
+1
gfhfkgfhfk26.09.24 12:38
Der 68000 (auch der 68HC000 im Mac Portable) unterstützt keinerlei Cache. Dann findet sich exakt die gleiche CPU im MacPortable wie im ersten PowerBook 100. Ein mit 16MHz getakteter 68HC000. Noch ein Punkt die Auflösung von 640×400 war größer als die 512×342 der AIO Macs.
+2
Nebula
Nebula26.09.24 13:07
Mir war nicht klar, dass Apple auch mal einen Trackball verwendet hat.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+1
ThorsProvoni
ThorsProvoni26.09.24 13:22
Dafür hat das Modell 1991 Geschichte geschrieben: der Macintosh Portable war der erste Computer, von dem eine E-Mail aus dem Weltall geschickt wurde.
"Hello Earth ! Greetings from the STS-43 Crew. This is the first Applelink from space. Having a GREAT time, wish you were here,… send cryo,and RCS! Have a nice day…… Hasta la vista, baby,… we’ll be back!"
+4
Electric Dave26.09.24 13:32
Nebula
Mir war nicht klar, dass Apple auch mal einen Trackball verwendet hat.

Das haben sie sogar einige Jahre lang gemacht. Das erste PowerBook mit Trackpad war das 540c - was habe ich damals als Teenager von so einem Teil geträumt.
+2
Fehler 11
Fehler 1126.09.24 14:27
Habe die damals repariert. Im Gehäuse haben Steve Jobs und Co unterschrieben, bzw. sind deren Unterschriften eingepresst. Habe die original Tasche noch auf dem Dachboden.
+1
thomas b.
thomas b.26.09.24 14:41
Ein würdiger später Nachfolger für den Tonnen schweren Osborne 1.
+2
Thomas Kemmer26.09.24 15:02
Liberté, Egalité, Portabilité
+3
louis franz26.09.24 16:41
"1985 stellte er das Konzept des "BookMac" vor – doch da Jobs wenige Monate später das Unternehmen verließ, setzte man sich nicht intensiv mit seiner Idee auseinander." - NICE:

https://lunduke.substack.com/p/the-bookmac-the-1984-macintosh-laptop

Der Macintosh Portable war primär so schwer und unhandlich, weil der Akku ein Blei-Akku war. Und weil man Erweiterungskarten einbauen kann. Siehe

"Er besitzt einen Schacht für ein 3,5″-Laufwerk (mit halber Höhe) und optionaler Festplatte (mit proprietärem SCSI-Anschluss, bis maximal 40 MB), und man kann bis zu zwei SuperDrives (Diskettenlaufwerke für das Macintosh-Format mit 1,4 MB Speicherkapazität) anschließen. Auf den internen Steckplätzen kann Speicher sowie ein Modem nachgerüstet werden. Als Besonderheit kann der eingebaute Trackball gegen ein numerisches Tastenfeld getauscht werden, auch kann der Trackball wahlweise links oder rechts im Gehäuse installiert werden. Als größter Pluspunkt galten zu jenem Zeitpunkt die Bleiakkumulatoren (ohne Memory-Effekt), mit denen der Portable eine Laufzeit von bis zu zehn Stunden erreichte. Das Display kam zunächst ohne eigene Beleuchtung aus, erst in einer späteren Revision wurde das Gerät um eine Hintergrundbeleuchtung ergänzt."

https://de.wikipedia.org/wiki/Macintosh_Portable
+3
teorema67
teorema6726.09.24 16:56
Electric Dave
... Das erste PowerBook mit Trackpad war das 540c ...

... welches von Stiftung Warentest verrissen wurde, weil sie die Funktionsweise des Trackpads nicht verstanden haben

Anyway der Portable war wirklich ein Graus, da muss nicht alle 5 Jahre daran erinnert werden.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
-8
mkummer
mkummer26.09.24 19:07
Ich habe so ein Teil noch im Keller mit originaler Transporttasche rumstehen. Der pflastersteingrosse und sehr schwere Akku tut natürlich nicht mehr und die Festplatte dürfte mittlerweile auch festgefressen sein, aber als Ausstellungsstück ist es immer noch ein beeindruckendes Gerät. Gekostet müsste es damals so gut über 10.000 DM haben - ich hab's allerdings von einer Firmenauflösung damals kostenlos erhalten. Es war natürlich auch da schon technisch überholt.
Wir sind die Guten! (Mac-TV)
+2
macs®us
macs®us26.09.24 22:41
Nebula
Mir war nicht klar, dass Apple auch mal einen Trackball verwendet hat.
Der Trackball konnte wahlweise links oder rechts montiert werden.

Ich weiss noch, als wir zu einer MacWorld geflogen sind, wurde ich von PowerBook 100 Anwendern belächelt, weil ich so ein DragTop, äh Portable benutze.
Bei mir hat der Akku locker die 10 Stunden Flug gehalten.
Bei den PowerBook 100 Benutzern war spätestens nach einer Stunde Ruhe.
Ein Fotograf sollte wie ein kleines Kind sein, das die Welt jeden Tag von neuem entdeckt.
+2
Pixelmeister27.09.24 09:45
Nebula
Mir war nicht klar, dass Apple auch mal einen Trackball verwendet hat.
Apple war sogar die Firma, die das Mouse-Pointing-Device (also damals Trackball) VOR die Tastatur gepackt hat und somit die Notebook-Optik geschaffen hat, die heute jeder als "naturgegeben" hinnimmt.
+1
Pixelmeister27.09.24 10:10
Der Artikel erinnert mich daran, dass ich meinen Portable seit Jahren reparieren möchte aber einfach nicht dazu komme. Einen Ersatz-Blei-Akku habe ich schon (ohne diesen kann der Portable nicht hochfahren). Trotzdem tut sich nichts, daher tippe ich auf ausgelaufene Elkos auf der Platine. Um daran zu kommen, müsste ich das ganze Gerät zerlegen.
+2
Mad Doc
Mad Doc27.09.24 11:07
Mein erster Mac ❤️❤️❤️
Danach ging weiter mit dem SE/30, MacintoshII ci/cx, LC475, Quadra 700, Quadra 840av, Power Macintosh 6100 + 8100, Power Mac G4 , G5
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+5
teorema67
teorema6728.09.24 11:05
Pixelmeister
Apple war sogar die Firma, die das Mouse-Pointing-Device (also damals Trackball) VOR die Tastatur gepackt hat und somit die Notebook-Optik geschaffen hat, die heute jeder als "naturgegeben" hinnimmt.

Und das waren genau die PBs 100, 140 und 170 von 1991, die direkten Nachfolger des Portables. Während letzterer ein Graus war, unglaublich schwer und unhandlich, waren die PowerBooks von 1991 tolle Geräte. Mein 140er hat mich von 1991 bis 1997 (dann PB 1400) begleitet.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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