Vor 5 Jahren: Apple TV+, Apple Arcade, Apple Card – ein wegweisendes Event
"It's show time!", so hatte vor genau fünf Jahren der Titel eines Apple-Events gelautet – damals noch live auf der Bühne des Steve Jobs Theaters. Im
März 2019 sollte die endgültige Bestätigung einer These erfolgen, die seit geraumer Zeit immer wieder durch die Nachrichtenlandschaft gewandert war: Apple wird zum Diensteanbieter umgebaut. Das mag heute nach einer Selbstverständlichkeit klingen, erschien 2019 allerdings alles andere als klar. Die Quartalszahlen hatten zwar kontinuierlich steigende Umsätze der Dienstesparte ausgewiesen und Apple Music gedieh weiterhin deutlich, mehrere große neue Angebote sollten jedoch erst noch folgen. Es dauerte einige Monate, bis die Ankündigungen des März-Events zur Verfügung standen, die Veranstaltung gilt dennoch als wichtige Wegmarke der Apple-Geschichte.
Apple TV+ und Apple-Inhalte aus EigenproduktionMit besonderer Spannung wurde der Apple-eigene Streamingdienst für TV-Inhalte erwartet. Angeblich hatte eine Option gelautet, Disney oder Netflix zu übernehmen, Apple entschloss sich jedoch für eine Abwicklung in Eigenregie. Das war durchaus mutig, denn es sollte eine ganze Weile dauern, bis Apple TV+ mehr als nur einzelne, handverlesene Serien anbieten konnte. Fünf Jahre später lässt sich sagen, dass die Wette wohl aufzugehen scheint, inzwischen hat sich das Unternehmen einen sehr guten Namen als Streaming-Anbieter gemacht. Ted Lasso, For all Mankind, Severance, The Morning Show oder Prehistoric Planet sind nur fünf Beispiele für vielfach ausgezeichnete und erfolgreiche Produktionen. Der offizielle Startschuss für Apple TV+ erfolgte im November 2019, alle Käufer von Apple-Hardware erhielten zunächst ein kostenloses Jahr.
Apple ArcadeOb der Spieledienst wirklich so erfolgreich ist, wie Apple es gerne darstellt, sei einmal dahingestellt. Marktbeobachtern zufolge hätte man sich sowohl bei Apple als bei den Publishern nämlich deutlich mehr
erhofft. Das Prinzip hinter Apple Arcade ist einfach: Wer ein Abo erwirbt, erhält uneingeschränkten Zugriff auf das komplette Spiele-Portfolio. Die Titel weisen keine In-App-Käufe auf, stattdessen haben Entwickler sämtliche Funktionen ohne weitere Bezahlung anzupreisen. Eine Besonderheit ist die Vorgabe, alle Apple-Plattformen unterstützen zu müssen, wozu auch das Apple TV zählt. Der Aufwand dafür ist enorm, denn die Steuerung auf dem iPhone, dem Mac oder dem Apple TV ist jeweils komplett neu zu erdenken – dies bei überschaubaren Kundenzahlen. Zwischen Ankündigung und Start des Dienstes lagen sechs Monate, im September 2019 war es so weit.
Apple CardSelten gibt es derartig unterschiedliche Betrachtungen, ob ein Produkt erfolgreich ist oder nicht. Die Apple Card erfreute sich bei Nutzern in den USA großer Beliebtheit und Apple konnte sehr schnell Millionen Kreditkarten in die Wallet-Apps befördern. Ganz anders sah es beim Bankhaus aus, welches die Abwicklung regelte. Für Goldman Sachs funktionierte die halb-virtuelle Kreditkarte überhaupt nicht und man verbrannte Milliarden Dollar damit. Im vergangenen November wurde das Ende der Partnerschaft bekannt gegeben, Apple ist seitdem auf der Suche nach einem neuen Partner. Die internationale Markteinführung dürfte weiter entfernt sein denn je, ganz offensichtlich verhalten sich die Nutzer der Apple Card nämlich überhaupt nicht so, wie es die Banken gerne hätten. Wesentliche Gründe für den Misserfolg hatten wir in
diesem Artikel zusammengefasst. Verfügbar ist die Apple Card seit August 2019.