Vor 5 Jahren: Apple gibt Umdenken im Pro-Sektor bekannt – eine überraschende Pressekonferenz
Der Mac hatte es in den "10er Jahren" nicht unbedingt einfach. Das schon unter Steve Jobs eingeläutete Mantra hinsichtlich Mobilgeräten und immer dünnerer Bauweise, dies unter klarem Bedeutungsverlust innerhalb des Sortiments ("ein Produkt unter vielen"), sorgte bei Mac-Fans der alten Stunde für immer größere Unzufriedenheit. Das Jahr 2016 kann dabei als Höhepunkt gelten. Den 2013 eingeführten, runden Mac Pro hatte das Unternehmen noch immer nicht aktualisiert, außerdem gab es auch für andere betagte Hardware keine Überarbeitung. Im Herbst 2016 erschien das umstrittene MacBook Pro, das weder mit der Touch Bar noch der fehleranfälligen sowie sehr lauten Butterfly-Tastatur für Begeisterung sorgte. Des Weiteren kündigte Apple an, keine Displays mehr herzustellen – mehr denn je galt Apples angebliche Unterstützung des Pro-Marktes als Lippenbekenntnis.
Eine Pressekonferenz im kleinen Rahmen dokumentiert KurswechselSucht man ein Datum des sichtbar gewordenen Kurswechsels, so ist dies der 4. April 2017. Apple, eigentlich nicht für offene Kommunikation bezüglich kommender Produkte bekannt, zeigte sich überraschend selbstkritisch und sprach in ungewohnter Deutlichkeit über
Zukunftspläne. Die Hauptpunkte: Der mit so viel Pomp vorgestellte, 2013er Mac Pro sei eine Sackgasse gewesen, man müsse noch einmal ganz von vorne beginnen. Außerdem: Auch den Abschied aus dem Displaymarkt knickte Apple und versprach, in (fernerer) Zukunft wieder mit entsprechenden Geräten antreten zu wollen. Als Zwischenmodell bis zur Vorstellung des "modularen" Mac Pro deutete Apple bereits den iMac Pro an.
Nach 2016 ging es wieder deutlich schneller vorwärtsZwischen der kleinen Pressekonferenz im April 2017 und der Ankündigung des ARM-Umstiegs sollten noch drei weitere Jahre liegen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war aber klar, dass Apple den Mac tatsächlich nicht aufs Abstellgleis stellen, sondern die Bedeutung der Produktreihe wieder deutlich nach oben fahren will. Inzwischen ist Kritik an Apples Mac-Politik weitgehend verstummt. Auch wenn manch einer das Aus des iMac 27" bedauert und es alles andere als sicher ist, noch einmal einen "großen" iMac zu sehen, hat sich die Stimmung in den Foren eindeutig gewandelt. Den runderneuerten Mac Pro samt Pro-Display hatte das Unternehmen übrigens etwas mehr als zwei Jahre nach der Ankündigung gezeigt (WWDC 2019), den iMac Pro bereits Ende 2017 in den Verkauf genommen.