Vor 5 Jahren: Apples Throttling, Intels Hitze und ein generelles Problem
Vor fünf Jahren hatte Apple eine neue Generation des MacBook Pro vorgestellt und auf dem Papier sah es ziemlich eindrucksvoll aus. Den theoretisch möglichen Performancewerten zufolge hätte es sich nämlich um den stärksten Zuwachs seit Jahren gehandelt. Auf Stagnation sollte dank "Coffee Lake"-Prozessoren ein deutlicher Schritt nach vorne folgen – doch vor allem beim
MacBook Pro 13" zeigten sich weitreichende Probleme, das MacBook Pro 16" war jedoch auch betroffen. Schnell wurde in Praxistests nämlich offenbar, dass die Leistung sehr schnell einbrach und teilweise sogar unterhalb der Performance direkter Vorgänger mit zwei Kernen weniger lag.
Hitze – aber auch ein SoftwareproblemDer Grund war schnell ausgemacht: Die starke Hitzeentwicklung führte dazu, rasch in den gedrosselten Modus mit niedrigerer Taktrate wechseln zu müssen. Es bleibt ein Rätsel, wie Apple dieser Umstand während der Entwicklung nicht auffallen konnte, denn ein Software-Update sollte das Problem später weitgehend eindämmen. Angesichts des lautstark vor sich her getragenen Perfektionsanspruchs prasselte erwartungsgemäß aber besonders viel Kritik auf Apple ein. Stärker als sonst hatte sich das Unternehmen bei der Bewerbung hinsichtlich der CPU-Power aus dem Fenster gelehnt – und genau bei diesem Aspekt offenbarten sich Schwächen, die Aufhänger zahlreicher schlechter Testberichte wurden.
Dünne Notebooks und heiße ChipsAls sich die Aufregung etwas zu legen begann, richteten sich die Blicke weniger auf Apple, als auf ein generelles Problem zeitgenössischer Notebooks. Bei Apple traten die Throttling-Probleme deswegen stärker zutage, da sonst kein Hersteller so konsequent auf sehr dünne Bauweise achtete. Allerdings sei CPU-Drosselung auch bei fast allen sonstigen Notebooks zu beobachten, urteilte beispielsweise
Consumer Reports. Nur bei dicken und schweren Gaming-Notebooks sehe es anders aus, ansonsten müsse man aber schlicht feststellen, dass kompakte Computer einfach nicht für dauerhafte Höchstleistung bestimmt seien.
Apple Silicon schlug ein neues Kapitel aufLängst war zu diesem Zeitpunkt bei Apple die Entscheidung gefallen, auf hauseigene Chips umstellen zu wollen. Die Throttling-Diskussionen zeigten umso mehr, wie limitiert man mit den aktuellen Angeboten aus dem Intel-Regal war. Mit den ersten ARM-basierten Notebooks zeigte man dann, wie es auch anders geht. Zwar drosselt ein MacBook Air nach 15 bis 30 Minuten starker Last ebenfalls um
bis zu 25 Prozent, hierbei handelt es sich aber um ein lüfterloses Gerät. In den Ausführungen mit aktiver Kühlung kommt es hingegen nicht mehr zu besagtem Abfall – obwohl die CPU-Performance deutlich oberhalb der damaligen Intel-Modelle liegt.