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Nach Event vor 5 Jahren: Was aus Apples neuer Pro-Strategie beim Mac wurde

Ziemlich genau sechs Jahre ist es her, dass Apple offen eingestand, verschiedene Fehlentscheidungen getroffen zu haben. Dies betraf sowohl den tonnenförmigen Mac Pro (2013), dessen Konzeption sich als Sackgasse erwiesen hatte, als auch den Ausstieg aus dem Displaymarkt. Wie es im April 2017 hieß, wolle man komplett neue Hardware entwickeln, wenngleich dies einige Zeit in Anspruch nehme, so die damalige Ankündigung. Vor fünf Jahren fand dann ein weiteres internes Apple-Event statt, genau wie im April zuvor waren Apple-Manager aus den verschiedenen Pro-Bereichen sowie ausgesuchte Branchenvertreter und Tech-Journalisten zugegen. Das Thema der Veranstaltung: Die langfristige Pro-Strategie und wie Apple leistungsfähige Systeme konzipieren möchte.


Pro-Workflows statt nur dicke Hardware
Apples Manager, darunter John Ternus (Vice President of Hardware Engineering), Tom Boger (Senior Director of Mac Hardware Product Marketing), Jud Coplan (Director of Video Apps Product Marketing) sowie Xander Soren (Director of Music Apps Product Marketing), erläuterten im April 2018, zu welchen Überzeugungen das Unternehmen stehe. Da es schlicht nicht "Den Pro" gebe, sondern das professionelle Lager höchst unterschiedlich aufgestellt sei, könne man nicht mehr mit den früheren Rezepten arbeiten. Einem neuen "Pro Workflow Team" komme daher die Aufgabe zu, Hardware- und Software-Bedürfnisse in ihrer Gesamtheit zu betrachten, anstatt einfach nur Probleme mit Hardware zuzuwerfen. Einfach nur "dicke Kisten" zu bauen, reiche nicht aus, denn neben reiner Rechenleistung gebe es viele weitere Herausforderungen.

2019: Der Mac Pro als Tower
Es sollte noch mehr als ein Jahr dauern, bis endlich Klarheit darüber bestand, was die genannten Argumente für den Mac Pro bedeuten. Zur WWDC 2019 gezeigt, Ende 2019 auf den Markt gebracht, war der Mac Pro in erster Linie ein klassischer Tower, welcher weitgehend auf marktübliche Hardware setzte. Diese Beschreibung ist zwar sehr verkürzt und wird der Entwicklungsarbeit auch nicht ganz gerecht, dennoch ähnelt ein Mac Pro 2019 sehr viel mehr den Geräten seit den 0er Jahren als einem Mac Pro 2013. Gleichzeitig erfolgte Apples Comeback als Display-Hersteller, inzwischen sogar mit zwei Serien – man kann also wieder die komplette Schreibtisch-Ausstattung von Apple beziehen.


2020: Apple kündigt bereits Architektur-Abkehr an
Angesichts des Zeitpunkts der Markteinführung stand das Gerät zudem sehr schnell als Vertreter einer endenden Ära – denn nur ein halbes Jahr nach Verkaufsstart verkündete Apple bereits die Abkehr von Intel zugunsten hauseigener Chips. Was also Apples wirkliche sehr langfristige Strategie ist, bleibt fünf Jahre nach besagtem Event und sechs Jahre nach Ankündigung einer neuen Pro-Ausrichtung weiterhin spannend. Möglicherweise lüftet die WWDC 2023 jenes Geheimnis und Apple präsentiert den Mac Pro mit hauseigenen Prozessoren, der dann als letzter Mac nicht mehr auf Intel setzt und an der Performance-Spitze im Sortiment steht. Alle Hardware und Software aus einer Hand entspricht dem Gedanken, den Apple damals zitiert hatte. Demnach wäre der Mac Pro 2023 also jenes Gerät, das dem Leitmotiv am nächsten kommt – und anders als ein Mac Studio zudem (begrenzte) Möglichkeiten zum nachträglichen Aufrüsten bietet.

Kommentare

Abercrombie05.04.23 16:48
Bei Final Cut Pro sieht es ähnlich aus. Apple verspricht die User wieder ernster zu nehmen (), aber nichts substanzielles passiert. Ein paar mehr Trainings und ein Zertifikat bringen mir als Everyday-User leider nichts.
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Der Mike
Der Mike05.04.23 17:16
Kurz: nix...
+1
Florian Lehmann06.04.23 00:54
Apple und Pro ist ein Trauerspiel.
-3
pparler06.04.23 09:02
Apple sollte den Mac Studio (Ultra) konsequent weiterführen, dieser hat genügend Power und genügend Anschlüsse um eventuelle Erweiterungen (Grafikkarten, Audio-Erweiterungen) als Aufsatz oder Untersatz per TB4 anzubinden. Mir erschließt es sich eigentlich nicht, wozu man den Mac Pro noch braucht...
+3
RyanTedder06.04.23 10:11
Gibt es eigentlich verlässliche Zahlen dazu, wie groß dieser Pro Markt ist? Wer benötigt wirklich dieses letzten Fünkchen an Mehr Leistung, das aktuell nur vom neuen Mac Studio im Endausbau bedient werden kann? Das ist doch irgendwo im 0,XY Bereich, oder? Auch der Umsatz der damit generiert wird. Ich vermute mal, je moderner und besser die Hardware für die Breite Masse wird, desto stärker sinkt der Bedarf für so extreme Pro Hardware oder?
+5
cps06.04.23 11:59
pparler
Apple sollte den Mac Studio (Ultra) konsequent weiterführen, dieser hat genügend Power und genügend Anschlüsse um eventuelle Erweiterungen (Grafikkarten, Audio-Erweiterungen) als Aufsatz oder Untersatz per TB4 anzubinden. Mir erschließt es sich eigentlich nicht, wozu man den Mac Pro noch braucht...

Grafikkarten kann man natürlich über TB4 anschließen, bringt nur nichts, weil die nicht mehr unterstützt werden. Und selbst wenn, dann hat man mit TB nur 4 Lanes, und nicht 16, für die die Karten ausgelegt sind. Aktuelle schnelle Netzwerkkarten kommen mit x8.
Und bei SSDs halbiert TB mal eben so die Geschwindigkeit, die diese SSDs intern schaffen würden.
+3
gfhfkgfhfk06.04.23 19:46
cps
Grafikkarten kann man natürlich über TB4 anschließen, bringt nur nichts, weil die nicht mehr unterstützt werden. Und selbst wenn, dann hat man mit TB nur 4 Lanes, und nicht 16, für die die Karten ausgelegt sind. Aktuelle schnelle Netzwerkkarten kommen mit x8.
Und bei SSDs halbiert TB mal eben so die Geschwindigkeit, die diese SSDs intern schaffen würden.
TB4 enspricht 4 PCIe 3.0 Lanes. Das Problem dabei ist, dass wir mittlerweile bei PCIe 5.0 angekommen sind. D.h. eine PCIe 5.0 Lane ist so schnell wie ein TB4 Port.

Die schnellsten Netzwerkkarten brauchen übrigens 32 PCIe 5.0 Lanes, damit diese dann 2×400Gbps oder 4×200Gbps überhaupt übertragen können. Schon eine SinglePort 400GbE Karte braucht die kompletten 16 Lanes eines normalen PCIe 5.0 Slots, sonst verhungert die Karte im Slot und sie liefern nicht mehr vollen Durchsatz.

In einem MacPro (die alten Xeons können nur PCIe 3.0) kann man nur eine 100GbE Karte (16 Lanes) sinnvoll betreiben, schnellere Karten gibt es IMHO (kenne nur das Angebot von Atto) für Macs auch nicht. Bei einer x8 Karte in einem MacPro muss man sich realistisch auf 50GbE beschränken.
+1

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