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Vor 5 Jahren: Design-Legende Jony Ive verlässt Apple

Jony Ive gilt als eine jener Figuren, die Apples Comeback seit Ende der 90er Jahre überhaupt möglich machten. Sein Industriedesign sorgte dafür, dass sich Apples Produkte optisch vom Marktumfeld abhoben, nachdem zuvor auch Macs weitgehend beige, nicht übermäßig anmutige Hüllen aufwiesen. Auf den ersten iMac, dessen durchsichtiger Kunststoff neuartig in der Computerwelt war, folgten viele weitere ikonische Produkte.

Für Apple war Ive bereits seit 1992 tätig, erst Steve Jobs entdeckte allerdings sein Talent und machte ihn zu einem der einflussreichsten Mitarbeiter. Ingenieure hatten sich Ives Design-Vorgaben zu unterwerfen – und nicht andersherum, so lautete die Devise. Es entstanden unter anderem extrem dünne Notebooks, was allerdings stets von Kritik begleitet war, denn Jobs' und Ives Ansicht, dünner sei immer besser, führte zu Kompromissen bezüglich Erweiterbarkeit und eingesetzter Hardware.


Juni 2019: Weggang, Gründung eines eigenen Studios
Vor genau fünf Jahren gaben Apple und Ive in einer gemeinsamen Erklärung bekannt, dass der langjährige Chef-Designer aus dem Unternehmen ausscheidet. Diesen Schritt wollte er eigentlich schon einige Jahre früher gehen, immerhin musste er zwischen seiner englischen Heimat und Kalifornien pendeln, was ihm zunehmend zur Last wurde. Die Beförderung zum "Chief Design Officer" im Jahr 2015 war bereits mit Ives Rückzug aus dem Tagesgeschäft verbunden, Apple konnte ihn dadurch aber noch einige weitere Jahre halten.

Apple Kunde von "LoveFrom", doch Art der Zusammenarbeit unklar
Im Juni 2019 sollte endgültig Schluss sein. Zwar hieß es, Ives neues Unternehmen "LoveFrom" werde Apple als Kunden behalten und weiterhin für das Unternehmen arbeiten, viele hielten das jedoch nur für eine reine Marketingaktion. Es gibt durchaus Zweifel daran, ob sich LoveFrom überhaupt noch intensiv mit Apple-Hardware befasste. Lediglich beim iMac M1 (2021) ist Jony Ives Mitarbeit bestätigt, wenngleich Apples damalige Aussage offen lässt, ob diese vor oder nach 2019 erfolgte.

Funktionen müssen sich nicht mehr (so sehr) Design unterordnen
"Aesthetic before function" habe nach Ives Weggang als Leitmotiv ausgedient, wie ein Design-Professor vor einiger Zeit erläuterte. So habe die Meinung der Kunden zu gewünschten oder unerwünschten Funktionen wesentlich an Bedeutung gewonnen. Die Produkte seien stabiler geworden (iPhone), haben an Gewicht und Bauhöhe zugunsten von Leistung und Ausstattung zugelegt (MacBook Pro seit 2021) oder ihre Symmetrie verloren (Apple TV Remote). Im Software-Bereich bzw. UI-Design nahm Apple ebenfalls Abkehr von Ives Gestaltung – übrigens eine Disziplin, in der Ive sicherlich nicht als Legende in die Geschichte eingeht.

Kommentare

RichieRocket26.06.24 17:33
" Lediglich beim iMac M1 (2021) ist Jony Ives Mitarbeit bestätigt,"
Das sieht man dem Produkt auch an. Unnötig dünn und komische Vorderseite
+1
Markim
Markim26.06.24 18:02
Ives war gut für Apple. Aber es war auch gut für Apple, dass Ives weg ging.
+27
TorstenW26.06.24 18:17
Die Produkte [...], haben an Gewicht und Bauhöhe zugunsten von Leistung und Ausstattung zugelegt

Ich bin mir nicht sicher, ob man diese Aussage ernsthaft tätigen sollte, nachdem Apple das dünnste iPad ever herausgebracht hat und angekündigt hat zukünftige Produkte besonders dünn zu konzipieren, inklusive einem neuen iPhone das extra dünn sein soll..
-5
PorterWagoner
PorterWagoner26.06.24 19:21
Wo soll Apple denn angekündigt haben, dass alles wieder sehr dünn wird? Ich kenne nur den Bericht von Bloomberg und das eine neue sehr dünne iPad.

Die Aussage zur Bauhöhe wurde getätigt vor längerer Zeit, wie im Artikel steht. Man kann wirklich nicht leugnen, dass ein MacBook Pro M1 viel dicker und wuchtiger wurde.
+6
Electric Dave26.06.24 21:22
Seine beste (Mit-)Arbeit war für mich der iMac G4.
+6
matt.ludwig27.06.24 10:08
TorstenW

angekündigt hat zukünftige Produkte besonders dünn zu konzipieren, inklusive einem neuen iPhone das extra dünn sein soll..

Quelle?
+2
Maxlgraf01.10.24 08:35
Jobs und Ive haben „Kunstwerke“ geschaffen, mit denen man auch arbeiten konnte. Das machte viel von ihrer Faszination aus. Ich kann mich beispielsweise auch heute noch der Faszination des Cube mit Cinemadisplay und der ersten Aquaversion von OS X kaum entziehen. Ästhetisch sensationell und aus einem Guss. Im Gegensatz dazu ist das „Kunstwerk“ heute unsichtbar IM Computer (M-Prozessoren), die Benutzerführung eine Katastrophe (wieviele Microsoft-Progammierer arbeiten eigentlich mittlerweile bei Apple…?) und der WOW Effekt hält sich sehr in Grenzen. Ein guter Schuss Jobs/Ive würde Apple sicher wieder gut tun.-
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