Vor 5 Jahren: Apples Schritte in ein neues Dienste-Zeitalter – als Serienproduzent
Alle drei Monate dokumentiert Apple in den Quartalszahlen, dass die vor Jahren begonnene Dienste-Strategie Früchte trägt. Zuletzt war es ein Umsatz in Höhe von fast 16 Milliarden Dollar – damit 3 Milliarden Dollar mehr als ein Jahr zuvor und doppelt so viel wie Mitte 2017. Dazu trägt ein ganzes Bündel an Produkten bei, von Apple Music über AppleCare, Apple Pay bis hin zu den Search Ads oder auch neuen Angeboten wie Fitness+. Bislang eher von moderatem Wachstum begleitet ist hingegen Apple TV+, vorgestellt im März 2019, an den Start gegangen acht Monate später. Selbst im Coronajahr 2020, als beispielsweise Netflix und Disney+ große Erfolge feierten, entschieden sich nur vergleichsweise wenige Kunden für ein TV-Abo bei Apple. Die Gründe wurden schon vielfach diskutiert, darum soll es in dieser Meldung allerdings auch nicht gehen. Stattdessen werfen wie einen Blick zurück auf die Anfänge bis hin zum marktreifen Angebot.
Die ersten Meldungen...Gerüchte über Apples angebliche Ambitionen auf dem TV-Markt gab es schon vor vielen Jahren. Bereits 2015 hieß es, Apple habe zwei Filmteams gegründet, um sich Spielfilmen sowie Serien zu widmen. Apple selbst wurde allerdings nicht müde, sämtliche Spekulationen zu dementieren. Eddy Cue, seines Zeichens Dienste-Chef und somit auch Verantwortlicher besagter Content-Sparte, äußerte in Interviews immer wieder komplettes Desinteresse. In keinster Form sei Apple daran interessiert, exklusive Inhalte zu drehen.
...und die ersten ErgebnisseIm März 2016 zeigte sich hingegen, dass von pauschaler Ablehnung nicht mehr die Rede sein konnte. Apple bestätigte nämlich die erste hauseigene Serien "Planet of the Apps", zu jenem Zeitpunkt noch nicht mit einem Titel versehen. Weiterhin hieß es von Cue aber, Apple sei kein Serien-Produzent – um dann wenige Monate später zu verkünden, "Carpool Karaoke" werden von Apple fortgeführt und über Apple Music angeboten. Spätestens 2017 war kaum noch glaubwürdig zu leugnen, welche Zukunft Apple anstrebte. Mehrere Übernahmen aus dem TV-Business, darunter
Sonys Hauptverantwortliche für Serienproduktion, dokumentierten die Ambitionen. Der Erstversuch, also Planet of the Apps,
fiel bei Kritikern indes mit Pauken und Trompeten durch.
2018 wird es langsam offiziellEin Jahr vor der offiziellen Ankündigung von Apple TV+ sprach Eddy Cue dann erstmals
ganz offen, dass man an "neuen TV-Formaten" arbeite und ein unglaublich talentiertes Team beschäftige. Es dauere zwar noch ein bisschen, so Cue, aber man sei auf einem guten Weg. Wie er in den Folgemonaten hinzufügte, stehen gute Geschichten und Qualität im Vordergrund,
nicht Masse. Zwar verurteile er das Netflix-Konzept nicht, Apple wolle aber andere Schwerpunkte setzen.
2019: Apple TV+ erscheintAls dann im März 2019 die erste Präsentation von Apple TV+ erfolgte, zeigte sich deutlich, was Eddy Cue in all den Interviews stets kommuniziert hatte. Nur eine Handvoll Serien, durchaus von hoher Qualität und allgemein gelobt, ansonsten aber keine zugekauften Inhalte – das war und ist das Konzept des Streaming-Angebots. Ob die Ausrichtung eine sinnvolle Entscheidung war, wird von vielen Seiten bezweifelt – die Kritik am Dienst ist im März 2021 zumindest noch immer dieselbe wie im März 2019 zum Zeitpunkt der Vorstellung.