Vor 50 Jahren: Der erste Anruf von einem Mobiltelefon
Heutzutage ist es absolut selbstverständlich, jederzeit telefonieren zu können, denn kaum jemand bewegt sich noch ohne sein Smartphone durch die Welt. Gleichzeitig ist allerdings der Fall eingetreten, dass Telefonie nur noch eine Nebenfunktion dieser Geräte darstellt, denn Mobiltelefone erfüllen in erster Linie Aufgaben als Taschencomputer mit Internet-Anbindung oder zur textbasierten Unterhaltung.
Vor 50 Jahren hatte die Vision folgendermaßen gelautet: "Die Menschen wollen mit anderen Menschen sprechen – nicht mit einem Haus, einem Büro oder einem Auto. Wenn sie die Wahl haben, wollen sie die Freiheit, von dort aus zu kommunizieren, wo sie gerade sind, unbehindert von so einem furchtbaren Kupferdraht." Die zitierte Aussage stammt von einem gewissen Martin Cooper – jenem Menschen, der vor genau
50 Jahren das erste Telefonat mit einem Mobiltelefon durchführte und der als Vater des mobilen Telefonierens gilt.
3. April 1973: Das erste dokumentierte TelefonatCooper, im April 1973 noch Verantwortlicher der Kommunikationssystemsparte von Motorola, verwendete für diesen ersten Anruf einen mehr als 20 cm langen und etwa 850 Gramm schweren Apparat. Dieser kann als Vorläufer der Motorola DynaTAC-Serie gesehen werden, die 1983 nach langer Entwicklung auf den Markt kam und zum ersten kommerziellen Mobiltelefon avancierte. Den Gesprächspartner für besagten Anruf hatte Cooper ganz gezielt ausgewählt, denn die Ehre wurde seinem direkten Rivalen Joel Engel von Bell Labs bzw. AT&T zuteil. Das Wettrennen hatte Motorola gewonnen, Joel Engel durfte es als erste Person außerhalb des Unternehmens erfahren.
So feierte Motorola den Jahrestag Erst hat jeder ein Mobiltelefon, dann ein SmartphoneEs sollte jedoch noch viel Zeit vergehen, bis Mobiltelefonie alltags- und massentauglich wurde – und zwar nicht nur, weil es dazu ein großes Netz aufzubauen galt. Etwa zur Mitte der 90er Jahre war es möglich, Mobiltelefone so kompakt (und so günstig) zu bauen, dass man sie bequem mitführen konnte. Die nächste Revolution erfolgte mit der Einführung des iPhones, denn in Windeseile wandelte sich der gesamte Markt. Das Konzept aus "Großes Display, Touch, kaum noch Tasten) verdrängte herkömmliche Bauweisen und stellte eine wichtige Wegmarke des Informationszeitalters dar. "Von dort kommunizieren, wo die Menschen gerade sind", war seit den 90ern selbstverständlich – inzwischen erweitert um den wegweisenden Aspekt "überall an Informationen gelangen, wo man gerade ist".