Vorstellung Q Acoustics Concept 300 – Passiver High-End Lautsprecher zu unschlagbarem Preis?
Die britische Firma Q Acoustics (Vertrieb
IDC Klaassen) hat sowohl mit ihrer Einsteigerserie 3000i (hier mein
Test der 3020i), als auch mit dem edlen Standlautsprecher Concept 500 bewiesen, dass sie richtig gute Lautsprecher zu unverschämt günstigen Preisen anbieten können. Die Concept 500 gelten in der Szene als absoluter Geheimtipp, wenn es um das Preis-/Leistungsverhältnis geht. Eine derart aufwendige Gehäusekonstruktion gepaart mit hochwertigem Finish und ausgezeichneten Klangeigenschaften findet man sonst kaum für die aufgerufenen ca. 4.500 Euro.
Diesen Coup möchte Q Acoustics nun mit den neuen Kompaktmodellen
Concept 300 wiederholen. Wie die anderen oben genannten Modelle, entstanden auch die Concept 300 in Zusammenarbeit mit dem deutschen Ingenieurbüro Fink Audio Consulting, die sich mit zahlreichen Lautsprecherentwicklungen für namhafte Hersteller einen exzellenten Ruf erworben haben.
Die Concept 300 nutzen im Wesentlichen die selben Technologien, die schon in der 500er zum Einsatz kamen. Da Kompaktlautsprecher aber andere Anforderungen an die Bauweise stellen, bieten die 300er darüber hinaus neue, innovative Konstruktionsmerkmale. Ein wesentliches Detail sind die zugehörigen Lautsprecherständer namens „Tensegrity“. Der Begriff ist ausnahmsweise keine Marketing-Worthülse, sondern stammt aus der Forschung und ist eine Zusammensetzung aus „tensional integrity“. Tensegrity bezeichnet eine selbsttragende Struktur aus unter Druck oder Zug stehenden Elementen, die sich gegenseitig nicht berühren. (Siehe
Wikipedia) Die Stative bestehen aus je drei Edelstahlstreben, die mit Edelstahlseilen untereinander verspannt werden. Dank der geringen Oberfläche bieten die Stands akustisch so gut wie keine Angriffsfläche, sind dabei aber so stabil, dass sich keine Klangeinbußen durch wackeligen Stand ergeben sollen. Als Dreibein bieten die Tensegrity-Stative außerdem auch auf unebenen Böden immer einen wackelfreien Stand. Und da jedes Bein justiert werden kann, lässt sich auch leicht eine wagerechte oder nach hinten geneigte Ausrichtung der Lautsprecher realisieren.
Nur, um das nochmal klarzustellen: Die Stands sind keine Option, sondern integraler Bestandteil der Konstruktion. Zwar könnte man die Lautsprecher auch ohne sie betreiben, aber das ist nicht Sinn und Zweck der Sache.
Zur Entkopplung zwischen Standfuß und Lautsprecher hat Q Acoustics die den Boden des Concept 300 Gehäuses bildende „Isolation Base“ entwickelt. Die volle Last des Lautsprechers ruht dabei auf vier Federn, die mit einem speziellen, "Sylodamp" genannten, exakt auf die Masse des Lautsprechers abgestimmten Werkstoff gedämpft sind. Es wandelt die in den Federn auftretende Schwingungsenergie in Wärme um. Die Nachgiebigkeit der Federn ist so gewählt, dass sie bei einem Impulsstoß als völlig starres Kopplungssystem fungieren, aber Gehäusevibrationen, die sich sonst auf den Standfuß übertragen würden, wirkungsvoll absorbieren – so der Hersteller.
Das eigentliche Gehäuse der Concept 300 ist wie das der 500er mehrschichtig aufgebaut. Zwischen drei Lagen Holz sorgt zwei Schichten eines speziellen Gels für die Auslöschung höherer Frequenzen. Genau berechnete Punkt-zu-Punkt-Versteifungen verstärken das Gehäuse zusätzlich gegen Resonanzen.
Für die Übertragung hoher Frequenzen kommt in der Concept 300 eine 28 mm große Gewebe-Hochtonkalotte zum Einsatz, die – Q Acoustics-typisch – mittels einer Gummidichtung mechanisch vom Gehäuse entkoppelt ist, sowie für den Tief/Mittelton eine 165 mm große, imprägnierte und beschichtete Papiermembran, die unterhalb von 2.500 Hz die Arbeit übernimmt. Durch einen im Vergleich zur Concept 500 deutlich größeren Magneten ist der Treiber auf die besonderen Anforderungen eines einzelnen Chassis in einem vergleichsweise kleinen Gehäuse abgestimmt.
Die Q Acoustics Concept 300 ist in drei Bi-Color-Farbvarianten mit Uni-Lack Hochglanz im vorderen Bereich und Echtholz im hinteren Teil des Gehäuses erhältlich:
- Hier noch ein paar Basisdaten:
- Bauart: 2-Wege Bassreflex
- Frequenzgang (-6 dB, +3 dB): 41 Hz - 30 kHz*
- Tiefmitteltöner: 165 mm ø
- Hochtöner: 28 mm ø
- Übergangsfrequenz: 2,5 kHz
- Nominale Impedanz: 6 Ohm (3,7 Ohm Minimum)*
- Empfindlichkeit: 90 dB/W/m*
- Empfohlene Verstärkerleistung: 25 - 200 W
- Abmessungen (BxHxT): 220 x 355 x 400 mm
- Effektives Volumen: 11,4 l
- Gewicht: 14,5 kg/St.
- Standfuß Maße: 492 x 690 x 430 mm
- Standfuß Gewicht: 3,9 kg/St.
*Die Angaben auf der Produktseite stimmten bis Redaktionsschluss nicht. Laut Vertrieb sollen die oben genannten Daten, die so auch im Prospekt stehen, korrekt sein. Die Concept 300 sollen voraussichtlich im März oder April in den Handel kommen. Ein Paar kostet inklusive Tensegrity-Stands 3.748 Euro. Für den gebotenen Aufwand ist das eine echte Kampfansage. Und sollte die klangliche Abstimmung ebenso gut gelungen sein, wie bei der Concept 500 (was es noch zu überprüfen gilt), sollte sich die Konkurrenz in dieser Preisklasse warm anziehen.
Herstellervideo: