Vorstoß der US-Regierung: Höhere Zollgebühren für iPhones, iPads und Macs als zunächst angekündigt
Die Apple-Aktie stieg zuletzt, nachdem die US-Regierung einen Aufschub der eigentlich ab Anfang September geplanten Zusatz-Zölle für Produkte wie das iPhone ankündigte. Doch die Freude in Cupertino über die Fristverlängerung bis Dezember hielt nur kurz, da US-President Trump – gewohnt via
Twitter – eine Erhöhung der in Aussicht stehenden Zölle bekannt gab. Statt 10 Prozent werden 15 Prozent Zollgebühren für Geräte wie iPhone und iPad fällig. Für Desktop-Macs, Apple Watch-Modelle und AirPods ist der Prozentsatz sogar doppelt so hoch und gilt bereits ab dem ersten September.
Welche US-Zölle für welche Apple Produkte geltenDie Trump-Regierung machte am Mittwoch die fünfprozentige Erhöhung der Zölle für China-Importe in einem Volumen von 300 Milliarden US-Dollar
offiziell. Die erste Phase der Zoll-Erhebungen beginnt am 1. September. Ab dem Tag gelten Zusatz-Zölle in Höhe von 30 Prozent für folgende Apple-Produkte: Desktop-Macs, Apple Watch, AirPods, kabellose Beats-Kopfhörer und HomePod.
Die zweite Phase der Einführung neuer US-Einfuhrzölle startet am 15. Dezember, nachdem die US-Regierung einen vorläufigen Aufschub gewährte. Folgende Apple-Geräte sind von dem neuen Einfuhrzoll in Höhe von 15 Prozent betroffen: iPhone, iPad, iPod touch MacBook (Pro/Air), Apple TV, Pro Display XDR, Apple-Tastaturen und kabelgebundene Kopfhörer.
Wie Apple die Mehrausgaben kompensieren könnteApple hat bereits angekündigt, die hinzukommenden Zoll-Ausgaben nicht an die Endkunden weiterzureichen. Das Unternehmen hat mehrere Möglichkeiten, die Mehrkosten zu kompensieren. Marktexperten der Investment-Bank JP Morgan etwa gingen zuletzt davon aus, Apple reduziere bei der 2019er iPhone-Generation die Produktionsausgaben im Vergleich zu den Vorgängern um 30 bis 50 US-Dollar pro Einheit.
Apple könnte zudem von fallenden Speicherpreisen profitieren. Der Speicher-Faktor federe bereits die Belastung durch zusätzlicher Zölle zu einem großen Teil ab, selbst wenn Apple bei den diesjährigen iPhones das Preisniveau der 2018er Generation hält – so die Einschätzung von JP Morgan. Langfristig soll Apple zudem planen, die Produktion sukzessive weg von China in andere Länder zu verlagern.