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Vorwurf: Nutzt Apple Datenschutz als Vorwand, um Konkurrenten zu schaden?

Wenn Hersteller damit werben, auf ihrer Plattform für besonders strikten Datenschutz zu sorgen, so klingt dies erst einmal uneingeschränkt positiv. Im Falle von Apple bleibt es auch nicht nur bei Lippenbekenntnissen, stattdessen setzt Apple auf unzählige Stellschrauben, um Datenzugriff einzuschränken. Für Apple ist dies eine dankbare Situation, denn die hohen Margen im Hardware-Sektor ermöglichen es dem Unternehmen, auf Weitergabe von Daten verzichten und sich damit gleichzeitig in ein positives Licht setzen zu können. Allerdings gibt es in den USA erste Zweifel, ob Apples strikte Vorgaben wirklich nur dem Schutze des Kunden gelten – oder ob Apple die Richtlinien auch deswegen aufstellt, um Konkurrenten zu schaden.


Fragen aus dem Kongress
Aus diesem Grund muss sich Apple momentan Fragen aus dem Kongress stellen, die Apples Vorgehen und Motivation durchleuchten. Angestoßen wurde dies von David N. Cicilline, einem Abgeordneten der Demokraten. Unter anderem stört er sich an der Tatsache, dass Drittanbieter nur noch eingeschränkt Bewegungsdaten erfassen dürfen, wohingegen dies möglicherweise für Apple selbst nicht gilt. Angeführt wird die gemunkelte Vorstellung der Such-Etiketten, welche in Konkurrenz zum etablierten Tile-System stehen. Während Tile nicht mehr nach permanenter Positionsbestimmung fragen darf, werde die Einschränkung sicherlich nicht für ein Apple-Produkt dieser Art gelten.

Bedenken – und Gesetzesbestrebungen
Mehrere Mitglieder des Rechtsausschusses trafen sich mit Apple, um genau diese Bedenken vorzutragen. Es dürfe keinesfalls die Situation entstehen, dass Apple die Marktmacht dazu verwendet, im Namen von Privatsphäre und Datenschutz direkte Konkurrenten auszusperren. Gleichzeitig laufen Diskussionen bezüglich eines landesweiten neuen Gesetzes. Dieses soll die Frage nach Schutz von Nutzern für alle Unternehmen beantworten, sodass nicht einzelne Großanbieter als "de-facto-Regulatoren" auftreten.

Apples Stellungnahme
Glaubt man Tim Cooks Aussagen, so könnte Apple damit gut leben. Schon häufiger forderte er, die USA möge ebenfalls strikte Vorgaben nach Vorbild der europäischen DSGVO erlassen. Apple äußerte sich auch zum aktuellen Bericht. Einer Sprecherin zufolge arbeite Apple zusammen mit der Entwicklergemeinde daran, Datenschutz zu gewährleisten und Entwicklern alle Werkzeuge in die Hand zu geben, um bestmögliche Apps zu entwickeln. Der App Store solle ein sicherer Platz sein und zwei Dinge erfüllen: Vertrauenswürdige Apps anbieten, gleichzeitig großartige Geschäftsmöglichkeiten bieten. Allerdings handelt es sich dabei um Apples Standard-Stellungnahme, welche nur sehr vage auf die Vorwürfe eingeht.

Kommentare

rosss27.11.19 10:22
Verstehe.

Facebook, Google & Co teilen die gesammelten Userdaten nicht mit der Konkurrenz, weil die Userdaten das Geschäft sind. Logisch

Aber Apple macht kein Geschäft mit den Userdaten, darum gehören die eigentlich denen, die Profit daraus schlagen können. Da liegt ein Vermögen brach.

Ein Skandal, wieviel Umsatz dadurch der Konkurrenz vorenthalten wird!
+6
andi.bn27.11.19 11:34
Völlig absurd!!!
Da gibt es tatsächlich eine Firma, die vorbildlich im Umgang mit Daten ist, oder es wenigstens versucht. Dies wird nun gegen sie verwendet? Ich schnall ab...
+1
maculi
maculi27.11.19 11:41
Grundsätzlich ist natürlich die Versuchung da, die vorhandene Kontrolle zum Nachteil der Konkurrenz zu nutzen. Eine Überprüfung, wenn entsprechende Hinweise vorliegen ist daher durchaus in Ordnung. Allerdings hab ich zuweilen das Gefühl, das Firmen, die mit ihrem Umsatz unzufrieden sind lieber Zeter und Mordio schreien und auf dritte schimpfen statt sich mal auf ihren Hosenboden zu setzen und zu überlegen, warum sich kein Kunde für ihren Kram interessiert.

Da hat Apple die Etiketten noch gar nicht vorgestellt, und dann schon eine Untersuchung? Wartet doch erst mal ab bis die Dinger raus kommen und die Details bekannt sind, dann kann man immer noch meckern.
+4
MikeMuc27.11.19 15:25
Naja, ab Ende hat man halt die Befürchtung, das Apple den eigenen Apps mehr Rechte einräumt als den en von Drittanbietern. Das so mancher 3. Anbieter auf einmal in die Röhre schauen durfte wenn Apple "auf eimal" mit einem eigenen Nachahmerprodukt / Programm um die Ecke kam oder etwas was bisher nur von einer App angeboten wurde nun ins System integriert wurde, wäre ja nun auch nicht das erste Mal.
Ansonsten wird hier natürlich eine Untersuchung über ungelegte Eier angezettelt... Versuchen kann man es ja mal, Apple (vorzeitig) ans Bein zu pi... .
+2
Ely
Ely28.11.19 08:28
Ganz ehrlich - lieber schießt Apple da etwas übers Ziel hinaus, als daß meine Daten durch die Weltgeschichte gekloppt werden.

Wichtig ist, daß das, was mit einem Computer produziert wird, mit anderen Computern und Menschen austauschbar ist. Sollte ich mal kein macOS mehr nutzen, kann ich sämtliche Daten zu einem anderen System mitnehmen, so wie ich sämtliche Daten schon durch vier Betriebssysteme mitgenommen habe. Es ist in erster Linie Grafikzeug und Foto/Video/Musik.
+1

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