Routerposition und -einstellungen optimieren (FRITZ!Box)Alle Maßnahmen auf Macs und iDevices helfen wenig, wenn der Router etwa unter dem Schrank steht, da dadurch das WLAN-Signal stark beeinträchtigt werden kann. Der Router sollte möglichst zentral in der Wohnung beziehungsweise im Haus stehen, damit sich die elektromagnetischen Wellen optimal verteilen. Somit sind Keller und Dachboden schonmal keine gut geeigneten Orte; ebensowenig sollten Nutzer ihren Router auf den Boden stellen oder in/unter Mobiliar verstecken. Auch in der Nähe befindliche Mikrowellen, Babyfons und ähnliche Geräte können die WLAN-Funkwellen stören. Am besten steht das Gerät im Flur oder Wohnzimmer auf erhöhter Position in Wandnähe. Falls der Router partout an keinem günstigen Ort positioniert werden kann, helfen Repeater wie der
AVM FRITZ!WLAN 450E, um die Reichweite des WLAN-Netzes zu erweitern.
Falls der Anwender kein Bluetooth-Gerät verwendet respektive die via Bluetooth verbundene Hardware nicht unbedingt benötigt, sollte Bluetooth auf allen Endgeräten deaktiviert werden; dies schont auf MacBooks und Mobilgeräten nicht nur den Akku, sondern vermeidet von vornherein etwaige Konflikte mit bestehenden WLAN-Verbindungen.
Router-Firmware aktualisieren, optimalen WLAN-Standard wählenAber nicht nur eine schlechte Routerposition oder störende Funksignale anderer Geräte, sondern auch veraltete Firmware-Versionen sowie ungünstige Einstellungen können die Geräteleistung beeinträchtigen und für langsame und instabile WLAN-Verbindungen sorgen. Daher sollten Nutzer nach der Software-Aktualisierung aller Apple-Geräte einen genauen Blick in das Einstellungsmenü ihres Routers werfen, falls das Funknetz weiterhin Probleme bereitet. Folgende Beispiele stammen von einer
FRITZ!Box 7360 (FRITZ!OS 6.30); alle genannten Einstellungen sollten unter ähnlichem Namen aber auch in den Routeroptionen anderer Hersteller zu finden sein.
Ebenso wie auf den Apple-Endgeräten kontrolliert der Anwender zu Beginn, ob die Router-Software aktuell ist, um mögliche Bug-Altlasten früherer Softwareversionen auszuschließen. Wenn Nutzer „fritz.box“ im Browser eingeben, erscheint das FRITZ!Box-Einstellungsmenü. Firmware-Updates lassen sich dort über
System > Update > Neues FRITZ!OS suchen aufspielen.
Bevor es an die Einstellungen geht, gilt es zunächst, alle verfügbaren Optionen freizuschalten. Zu diesem Zweck ändert der Nutzer die Ansicht von „Standard“ auf „Experte“ (unterhalb des Fensters einer jeden Seite). Anschließend bietet der WLAN-Reiter allerlei Optimierungspotenzial. Unter
WLAN > Funkkanal geht es als erstes um den für den jeweiligen Nutzer optimalen WLAN-Standard. Falls noch einige ältere Geräte im Haushalt sind, welche nach älteren WLAN-Standards verlangen, ist die Option „802.11n+g+b“ zu wählen, um maximale Kompatibilität zu gewährleisten. Wenn nur neuere Macs und iPhones im Einsatz sind, sollte für eine Optimierung der Leistung „802.11n+g“ eingestellt sein. Sind ausschließlich aktuelle Geräte im Netzwerk aktiv, kann der Nutzer die Option „802.11n+ac“ wählen, sofern der Router den leistungsstarken WLAN-Standard AC unterstützt.
Frequenzband und FunkkanalBeim Frequenzband hat der Nutzer, je nach Router, die Wahl zwischen 2,4 und 5 GHz. Insbesondere in Mietwohnungen mit dutzenden fremder WLAN-Netze in unmittelbarer Nähe ist ein Test der 5-GHz-Frequenz ratsam. Diese hat zwar eine gegenüber 2,4 GHz geringere Reichweite, dafür ist der Datendurchsatz aber auch potenziell höher und die Frequenz wird nicht so häufig verwendet wie 2,4 GHz; dadurch kommt es zu weniger Störungen durch andere Router, die in der Regel mehrheitlich mit 2,4 GHz funken. Um zu testen, ob für den persönlichen Bedarf 2,4 oder 5 GHz besser geeignet ist, empfiehlt es sich, in der Routenkonfiguration zwei verschiedene Netzwerknamen (SSID) für die beiden unterschiedlichen Frequenzbereiche zu vergeben; lauten die SSIDs etwa „Fritzbox-WLAN-2,4“ und „Fritzbox-WLAN-5“, kann der Nutzer schnell und einfach sehen, über welches Band die Verbindung aktuell läuft und so jederzeit überblicken, welche Frequenz weniger Probleme verursacht.
Bezüglich des optimalen Funkkanals bietet die FRITZ!Box eine grafische Anzeige darüber, welche der Kanäle 1-13 (2,4 GHz) von wie vielen anderen WLAN-Funknetzen in der Nähe genutzt werden. Der Nutzer lässt die Einstellung entweder auf „Auto“ und verlässt sich darauf, dass der Router eigenständig den optimalen Kanal findet. Oder der Anwender wählt selbstständig einen
überlappungsfreien Kanal, welchen so wenig andere Router wie möglich verwenden. Macs bieten zudem etwas versteckt ein Werkzeug, welches bei der Suche nach dem optimalen Funkkanal hilft. Dazu klickt der Nutzer in OS X El Capitan (10.11) mit gehaltener Alt-Taste auf das WLAN-Symbol in der Menüleiste. Im darauf aufklappenden Bereich wählt er keines der WLAN-Netze, sondern „Diagnose für drahtlose Umgebung öffnen …“. Das sich danach öffnende Fenster kann der Nutzer ignorieren; stattdessen klickt er in der Menüleiste auf
Fenster > Scan. Unter „Zusammenfassung“ stehen schließlich die von OS X empfohlenen Kanäle für 2,4 und 5 GHz.
Optimale Verschlüsselung einstellen, Router auf Werkseinstellungen zurücksetzenAber nicht nur Einstellungen zu Funkkanal und Frequenz optimieren die WLAN-Leistung, auch die Verschlüsselung des Funknetzes beeinflusst die WLAN-Übertragungsgeschwindigkeit (
WLAN > Sicherheit > WPA-Verschlüsselung > WPA-Modus). Nutzer sollten auf jeden Fall WPA2 (CCMP) als Verschlüsselungsstandard wählen, sofern alle im Haushalt verwendeten WLAN-Geräte diesen unterstützen. WPA2 bietet nicht nur eine höhere Sicherheit als die Vorgängerstandards, sondern auch Geschwindigkeiten von über 150 Mbit/s. Falls noch ältere Geräte zum Einsatz kommen, die WPA2 nicht unterstützen, wählt der Nutzer die Mixed Mode genannte Kombination „WPA + WPA2“; damit ist allerdings nur eine Übertragungsrate von maximal 54 Mbit/s möglich.
Für einen optimalen Datendurchsatz sollten Nutzer zudem alle Stromspar-Modi des Routers im Zusammenhang mit der WLAN-Sendeleistung deaktivieren. Auch mehrere Minuten Trennung vom Strom und ein anschließender Neustart können gegen Übertragungsprobleme helfen.
Die äußerste Brachialmethode gegen zickige Router ist, das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen und anschließend neu zu konfigurieren. Im FRITZ!Box-Menü findet sich der Reset-Button unter
System > Sicherung > Werkseinstellungen > Werkseinstellungen laden. Aber Achtung: Dadurch gehen alle Routereinstellungen inklusive WLAN-Passwörter etc. verloren! Um auf Nummer sicher zu gehen, können Nutzer zuvor eine Backup-Datei der Routereinstellungen erstellen (
System > Sicherung > Sichern). Falls das Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen keinen Erfolg bei der Beseitigung des WLAN-Problems bringt, kann der Anwender dadurch wenigstens das zuvor erstellte Backup einfach wieder aufspielen.