WSJ: Goldman Sachs will Apple Card loswerden – und scheint Weg gefunden zu haben
Erst vor wenigen Tagen hatten wir in einem Artikel diskutiert, warum es ziemlich unwahrscheinlich ist, die Apple Card in absehbarer Zeit auch hierzulande zu sehen (zu den Gründen:
). Während die Apple-Kreditkarte in den USA gerade ihren vierten Geburtstag feiert, kam es nicht zur erwarteten internationalen Ausweitung, weiterhin steht die Apple Card ausschließlich in den USA zur Verfügung. Aktuellen Berichten zufolge ist auch der aktuelle Partner in Apples Heimatland nicht mehr am Weiterbetrieb interessiert. Nicht Apple fungiert als Herausgeber, stattdessen werden die Geschäfte im Hintergrund von Goldman Sachs abgewickelt.
Seit Monaten laufen GesprächeDem Wall Street Journal zufolge ist Goldman Sachs nicht nur unzufrieden mit Apple Card, sondern aktiv auf der Suche nach Lösungen, das stark defizitäre Geschäft loszuwerden. Vor Monaten habe sich bereits die Überzeugung durchgesetzt, wenig Potenzial in der Fortführung zu sehen und stattdessen nach Ausstiegsmöglichkeiten Ausschau halten zu wollen. Nun könnte sich eine solche Gelegenheit bieten, angeblich laufen seit Monaten konkrete Gespräche. Wenn die Verhandlungen Früchte tragen, so wäre die Apple Card ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Mastercard mehr, sondern eine American Express.
Goldman Sachs will keine Consumer-Bank mehr seinWie es im Bericht heißt, will Goldman Sachs sich komplett aus dem Markt für Verbraucherkredite und White-Label-Kreditkarten für Privatnutzer zurückziehen. Dies betrifft nicht nur Apple Card, sondern auch andere Projekte dieser Bankensparte. Eigentlich hatte die Hoffnung gelautet, mit einem starken Partner wie Apple zu einem wichtigen Mitspieler auf diesem Markt zu werden, allerdings musste sich das Bankhaus eingestehen, wie wenig mit dem Geschäftsmodell zu holen ist. Bis es tatsächlich zur Übertragung auf American Express und andere Kartenherausgeber kommt, vergeht aber noch etwas Zeit, denn es handelt sich um ein komplizierteres Unterfangen. Ob sich dadurch etwas für den europäischen Markt ändern, ist schwer einzuschätzen.