WWDC 2014: Was Apple alles vorstellen könnte
In genau einer Woche beginnt die WWDC 2014 - wie immer durch eine Keynote am ersten Tag eingeleitet, auf der es hoffentlich wieder viele spannende Neuerungen gibt. Gerüchte gab es im Vorfeld natürlich einige. Auch wenn die WWDC eigentlich eine Entwicklermesse ist, so stellte Apple in den vergangenen Jahren regelmäßig neue oder aktualisierte Produkte vor, die für alle Nutzer interessant sind. Während es zwei sehr sichere Themenfelder gibt, nämlich iOS 8 und OS X 10.10, kursierten auch zahlreiche andere Berichte und Spekulationen. MacTechNews fasst zusammen, was alles zur WWDC passieren könnte und wie wahrscheinlich die jeweiligen Ankündigungen sind.
OS X 10.10
Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird der Nachfolger von OS X Mavericks das dominierende Thema der WWDC 2014. Bisherigen Berichten zufolge bringt OS X 10.10, interner Codename "Syrah" unter anderem eine überarbeitete Oberfläche mit. So hieß es, Apple halte zwar an der Aussage fest, OS X bleibe OS X und iOS bleibe iOS, dennoch werde auch OS X viele Design-Elemente aus iOS 7 erhalten. Fenster, Icons und Kontrollelemente werden mit OS X 10.10 anders gestaltet sein, wobei Apple nicht die grundlegende Charakteristik von Finder, Mission Control oder dem Umgang mit mehreren offenen Fenstern ändern wolle. Man kann davon ausgehen, dass 10.10 aber erst 2-3 Monate später für alle Nutzer erscheint, da wohl erst einmal Entwicklerversionen ausgegeben werden.
iOS 8
Zahlreichen Berichten zufolge konzentriert sich Apple mit iOS 8 in erster Linie auf Funktionen für den Gesundheits- und Fitnessmarkt sowie auf die Healthbook-App. Gerüchten zufolge überarbeitet Apple auch die Mitteilungszentrale, will das System ganz erheblich beschleunigen und möglicherweise auch Schnittstellen einführen, damit Apps untereinander kommunizieren können. Anfang Mai war zu hören, die Arbeit an iOS 8 schreite etwas langsamer als sonst voran, da Apple momentan den Schwerpunkt auf OS X 10.10 verlagert und deswegen Entwickler abgezogen habe. iOS 8 wird daher wohl nicht als eines der größten iOS-Updates in die Geschichte eingehen.
Komplett neue Notebook-Linie
Ende März kamen erstmals Berichte auf, wonach Apple an einem ganz neuen Notebook-Modell mit 12"-Display arbeitet. Mit diesem wolle Apple erneut einen Markt umkrempeln und das Notebook neu erfinden. Am Innenleben soll sich viel tun, so komme das Gerät angeblich ohne Lüfter aus. Bei der Eingabe setze Apple auf ein neuartiges Trackpad ohne mechanischen Button; geklickt wird dann ausschließlich durch Antippen, so wie man es schon seit Langem in den Systemeinstellungen konfigurieren konnte. Der Prozessor stamme weiterhin von Intel, wie der Bericht explizit erwähnte.
Apple TV
Das Wall Street Journal will aus verlässlichen Quellen erfahren haben, dass Apple zwar umfangreiche Pläne zur Neugestaltung des Apple TVs hatte, für die kommende Generation aber zurückschrauben musste. Dafür verantwortlich sollen unter anderem schleppende Verhandlungen mit den großen Rechteinhabern in Musik- und Filmbranche sein. Dennoch gilt die Einführung von Sprachsteuerung via Siri sowie die Einführung des App Stores als eine der wahrscheinlichen Neuerungen. Apple könnte die WWDC dazu nutzen, eine neue Baureihe des Apple TV samt SDK für Entwickler vorzustellen. Dass bald ein Update für das Apple TV erscheint, gilt als sehr wahrscheinlich; fraglich bleibt aber, wie umfangreich die Änderungen tatsächlich ausfallen. Ebenfalls spannend wird, inwiefern die aktuelle Generation des Apple TV von neuen Funktionen profitieren kann; angesichts des fehlenden Mikrofons wäre Siri nicht möglich, ein App Store hingegen schon.
Übernahme von Beats
In der zweiten Maiwoche sorgte die Meldung für viele Diskussionen, Apple wolle Beats Electronics für 3,2 Milliarden Dollar übernehmen. Mehrere Quellen berichteten seitdem übereinstimmend, Apple befinde sich in der Schlussphase der Verhandlungen. Interessant sei dabei weniger die Kopfhörer-Sparte als die eingekaufte Expertise im Bereich Streaming-Dienste sowie ganz allgemein der Musikbranche. Laut dem renommierten Billboard-Magazin könnten Dr. Dre und Jimmy Iovine auf der WWDC-Bühne auftreten und als neue Verstärkung für das Unternehmen vorgestellt werden. Bis jetzt war von Apple noch kein Wort zum Thema Beats zu vernehmen - möglicherweise erfolgt die Bestätigung aber anlässlich der WWDC.
iMac Retina
Der iMac mit Retina-Display geistert auch seit längerer Zeit durch die Gerüchteküche; die Preise für erforderliche Panels liegen aber momentan noch auf so stattlichem Niveau, dass ein solcher iMac sehr viel teuer als die aktuellen Modelle würde. Dennoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis Apple auch beim iMac auf Retina-Displays umstellt; zunächst wohl nur beim Top-Modell, später aber auch bei den restlichen Konfigurationen. Vor einigen Monaten hieß es bereits, dass Apple intensiv hochauflösende Panele teste, die für den Retina-iMac gedacht sind.
iPhone 6
Sicher ist, dass Apple auch in diesem Jahr wieder ein neues iPhone vorstellen wird. Ebenfalls als weitgehend sicher gilt die Einführung größerer Displays, bis zu 5,5" Bildschirmdiagonale sind im Gespräch. Zwar gab es Gerüchte, Apple präsentiere das iPhone 6 auf der WWDC, dies erscheint aber eher unwahrscheinlich. Stattdessen wird Apple wohl wieder im September oder Oktober ein Special Event veranstalten, auf der WWDC hingegen nur eine erste Version von iOS 8 zeigen. Allenfalls denkbar wäre eine Ankündigung bezüglich geänderter Displays, um Entwicklern jetzt schon die Möglichkeit zu geben, ihre Apps vorzubereiten. Da Apple aber wahrscheinlich nichts am Seitenformat ändert, wäre eine solche Ankündigung nicht erforderlich. Es ist also davon auszugehen, dass Apple auf der WWDC nicht über kommende iPhone-Modelle spricht.
iWatch
Inzwischen zum Dauerbrenner der Gerüchteküche mutiert: Die Smart Watch von Apple. Kaum Zweifel gibt es an der Tatsache, dass Apple an einer Smart Watch arbeitet und dazu viele Experten angeworben hat. Die Vorstellung einer komplett neuen Gerätekategorie auf der WWDC ist aber wenig wahrscheinlich; Apple wird dazu eher ein eigenes Event veranstalten. Es wäre daher eine gewaltige Überraschung, in einer Woche zum ersten Mal offizielle Stimmen zur iWatch zu vernehmen.