WWDC: Beats-HomePod für 250 Dollar?
Noch ein weiterer Branchenexperte stimmt in den Kanon bezüglich günstigerer HomePods ein – und wiederholt die Angaben eines kürzlich erschienenen Berichts, wonach dieser unter der Marke Beats laufen soll. Interessant ist auch die Behauptung, Apple setze bei jenem Beats-HomePod auf Siri zur Sprachsteuerung. Wie wir schon in der vergangenen Woche diskutiert haben, wäre ein solcher Schritt zumindest sehr überraschend (siehe dieser Artikel
). Siri ist nun wahrlich nicht das Aushängeschild des HomePods – und Siri auf einem Beats-Lautsprecher wäre für viele Nutzer eher ein Argument gegen anstatt für das Gerät.
Gene Munster weist in seinen Angaben auch genau auf diesen Fakt hin. Den eigenen Untersuchungen zufolge konnte Siri 75 Prozent der 800 Testaufgaben erfüllen. Dies stellt zwar eine wesentliche Verbesserung dar, denn im April 2017 waren es lediglich 66 Prozent, dennoch liegt Googles Sprachassistent bei 85 Prozent und somit weit vorne.
Es stellt sich die Frage, welche Absichten Apple verfolgen könnte. Apple würde sicherlich nicht die eigene Marke für Produkte mit aggressiven Kampfpreisen verwenden – also für ein Lautsprechersystem, das wesentlich günstiger als Amazon Echo und Google Home ist. Beim genannten Preis von 250 Dollar wäre aber ein "HomePod mini" möglich, denn ein solches Preisschild würde Apple nicht im Sektor der Billiganbieter platzieren. Möglicherweise gibt es aber einen anderen Gedanken, den Apple verfolgt. Der HomePod ist insofern ein besonders plattformgebundenes Gerät, als dass es sich ausschließlich in den Apple-Kosmos einfügt. Ohne iPhone/iPad gibt es keine Konfiguration, ohne Apple Music kein natives Musik-Streaming. Dies ließe sich mit einem Beats-HomePod ändern, denn unter dem Beats-Label könnte Apple auch andere Dienste, Geräte und Systeme offiziell unterstützen, ohne die eigentliche Strategie aufzugeben.
Der aktuelle, nicht-intelligente Beats-Speaker "Pill+"
Etwas merkwürdig erscheint nur der prognostizierte Zeitpunkt. Die Ankündigung des HomePod-Verkaufsstarts in Deutschland und Frankreich geschah beinahe im Verborgenen. Apple verschickte noch nicht einmal eine Pressemitteilung – und es gab in der Vergangenheit schon weitaus nichtigere Anlässe für Presseinformationen. Apple hätte durchaus auch die WWDC-Keynote zur Nennung des Datums verwenden können, wenn dann ohnehin ein HomePod-Derivat erscheint... außer natürlich, Apple ist die enorme Verzögerung des HomePods sowie von AirPlay 2 selbst ein wenig peinlich, weswegen dem Thema kein Raum geboten werden soll. Insgesamt bleiben wir aber bei der Einschätzung des Artikel von vergangener Woche (
), wonach ein Beats-HomePod eine zumindest merkwürdige Erweiterung wäre.