WWDC-Keynote: Erste Reaktionen auf Apples Ankündigungen
Wenn man die Reaktionen auf Apples WWDC-Keynote diskutiert, muss zuallererst auf ein Thema eingegangen werden, welches fehlte. Weder präsentierte Apple das MacBook Pro 16", noch gab es irgendeinen Ausblick auf die Zukunft der M-Chips. In der Vergangenheit wählte Apple häufig die WWDC, um Hardware-Neuerungen für den Pro-Sektor zu verkünden – und sei es mit dem Hinweis versehen, wie viel Zeit bis zur Marktreife noch vergeht (siehe aktueller Mac Pro, vorheriger Mac Pro, iMac Pro). Da Apple kein Wort über kommende Prozessoren verlor, wird man sich also noch eine Weile gedulden müssen. Natürlich herrscht bei allen etwas Enttäuschung vor, die fest von einem neuen MacBook Pro ausgingen – allerdings kann man Apple schwerlich dafür kritisieren, nicht das zu tun, was manch Leaker vorab behauptet hatte.
Reines Software-EventApple widmete sich stattdessen voll und ganz den verschiedenen Betriebssystemen und weiteren Software-Funktionen. Blickt man auf die frühen Diskussionen während des Events sowie kurz nach Ende, macht sich bislang eher wenig Begeisterung breit. Stattdessen ist weitgehend eine "das war es schon?" bzw. "da hätte ich mir mehr erwartet"-Stimmung zu vernehmen. Sicherlich hat Apple alle Betriebssysteme konsequent weiterentwickelt, die Öffnung von FaceTime für Android und Windows via Browser-Zugriff ist sogar ein maßgeblicher Schritt, wirkliche "Knaller" blieben hingegen aus.
Praxisnutzen muss sich erst noch zeigenGerade im Falle von "Universal Control" muss aber wohl die Praxis zeigen, ob es sich lediglich um eine beeindruckende Tech-Demo handelt oder ob sich die Nutzung im Alltag dadurch spürbar verbessert. Dies mag auch ein Grund sein, warum die Reaktionen verhalten ausfallen. Was hingegen eindeutig für Lob sogt: iOS 15 hat dieselben Systemvoraussetzungen wie iOS 14 – und die Hardware-Unterstützung von macOS 12 Monterey reicht ebenfalls weiter zurück als allgemein erwartet/befürchtet.
Erstes FazitInsgesamt lässt sich die Stimmung derzeit mit der Aussage zusammenfassen, dass es sich um kein schlechtes, allerdings auch um kein besonders spannendes Event handelte. Da Hardware-Ankündigungen meistens aber für sehr viel mehr Begeisterung sorgen, hat es Apple bei reinen Software-Events naturgemäß schwerer – vor allem dann, wenn das Unternehmen gerade keine massiven UI-Updates wie im Falle von macOS Big Sur im Köcher hat.