WWDC: Viele interessante, kleinere Neuerungen für Anwender und Entwickler
Die Keynote der WWDC 2019 liegt hinter uns – präsentiert wurde der neue Mac Pro, ein Apple-eigenes Display und neue Versionen von allen Betriebssystemen. Nun zählt Apple insgesamt fünf verschiedene Systeme: iOS, macOS, tvOS, watchOS und nun auch iPadOS. Viele Neuerungen abseits der Endkundenfeatures gingen aber fast vollständig unter. Hier eine Übersicht, welche Neuerungen Sie möglicherweise verpasst haben.
CoreData on CloudKitCoreData ist ein Framework von Apple, welches vorrangig die objektorientierte Entwicklung mit SQLite vereinfacht. CloudKit hingegen ist eine NoSQL-Datenbank auf iCloud, welche sich perfekt zur Synchronisierung von Daten über alle Apple-Geräte hinweg eignet. Dummerweise sind beide Technologien bisher komplett getrennt und jeder Entwickler muss sich selbst um die Schnittstelle zwischen beiden kümmern.
Mit CoreData on CloudKit will Apple dieses Manko abschaffen: Mit iOS 13 und macOS Catalina soll es für Entwickler nun möglich sein, CoreData-Datenbanken einfach über CloudKit synchron zu halten. Wie stabil und gut Apples erstes Umsetzung ist, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen –die Implementierung einer solchen Lösung ist für Apple alles andere als einfach.
Neue Watch-KomplikationenAuf der Bühne wurde vorrangig die Umgebungsgeräusch-Komplikation vorgeführt, doch watchOS 6 bringt noch weitere neue Zifferblatt-Zusätze mit: Die neue Wind-Komplikation zeigt auf Wunsch die aktuelle Windstärke an. Außerdem steht nun eine Ziffernblatt-Erweiterung zur Verfügung, welche die aktuelle Mobilfunk-Empfangsstärke zeigt. Viele Anwender rufen die Wetter-App auf der Watch auf, um nachzusehen, wie hoch die Regenwahrscheinlichkeit ist. Auch diese Information lässt sich in watchOS 6 nun als Komplikation anzeigen.
Notarisierung nun PflichtBisher können Entwickler Apps noch selbst mittels Developer ID signieren – völlig egal, welchen Code diese beinhalten. Fällt Apple auf, dass der Entwickler beispielsweise Malware vertreibt, wird das Developer-ID-Zertifikat widerrufen. Apple führte mit macOS 10.15 daher den "Notary Service" ein, mit dem jede App und jede Version der App speziell von Apple zu "beglaubigen" ist. Die App wird zu Apple hochgeladen, analysiert und dann mit einem Stempel versehen, welcher das Ausführen erlaubt.
Dies ist mit macOS Catalina fortan Pflicht: Alle Kernel Extensions, Installer-Pakete und Mac-Apps müssen nun notarisiert sein, um ausgeführt werden zu können. Apple zieht hier in Zukunft die Daumenschrauben auch für Entwickler außerhalb des Mac App Stores an: Es ist zu erwarten, dass Apple Einschränkungen wie zum Beispiel die App-Sandbox zukünftig für alle Entwickler vorschreibt. Auch ist davon auszugehen, dass Apps, die private Programmierschnittstellen verwenden, in mittelfristiger Zukunft nicht mehr notarisiert werden.
zsh nun die Standard-ShellBisher verwendet Apple bash als Standard-Shell auf allen macOS-Versionen. Mit macOS Catalina wechselt Apple aber auf "zsh". In einem
Support-Dokument erklärt Apple, wie man auch unter macOS Mojave oder früher auf zsh umsteigen kann und dass man vorhandene Shell-Skripte mit zsh testen sollte.
"Grapher" nicht mehr Bestandteil von macOS CatalinaSeit Mac OS 9 war Grapher (damals noch "Graphing Calculator") Bestandteil des Mac-Betriebssystems. Mit macOS Catalina beerdigt Apple leider das von vielen lieb gewonnene Programm – es ist nicht mehr Bestandteil der Installation. Aktualisiert man aber einen Mac von Mojave auf Catalina, bleibt das Grapher-Programm auf der Festplatte erhalten und kann weiter genutzt werden.