Wachsende Kritik an Apples App-Store-Richtlinien: Widerstand in immer mehr Ländern
Apple kommt angesichts der zunehmenden Kritik an den App-Store-Richtlinien des Unternehmens nicht mehr zur Ruhe. Nach der Untersuchung seitens des US-Kongresses, der Auseinandersetzung mit Epic und weiteren diesbezüglichen Konflikten zeichnet sich jetzt eine weitere Front in Südkorea ab. Ein Konsortium südkoreanischer Startup-Unternehmen hat bei der dortigen Kommunikationsbehörde Beschwerde gegen Apple und Google für deren Praktiken hinsichtlich In-App-Käufen eingelegt.
Kritik an Richtlinien für In-App-KäufeDie als „Korea Startup Forum“ bezeichnete Allianz aus Softwareentwicklern und kleineren Unternehmen unterzeichnete die Petition, die kürzlich bei der Korea Communications Commission
einging. Die im Papier geäußerte Forderung lautet, eine behördliche Untersuchung gegen Apple und Google einzuleiten. Es gehe darum, herauszufinden, ob die beiden Silicon-Valley-Größen gegen die koreanischen Gesetze hinsichtlich des Wettbewerbsrechts verstoßen.
Im Fall von Apple stört sich das Konsortium an den vom Unternehmen diktierten Zahlungsmodalitäten der In-App-Käufe, die Apple eine Umsatzbeteiligung von 30 Prozent gewähren. „Die von Apple geforderten Abgaben sind zwar an sich schon zu hoch – problematischer ist aber der Zwang, das von Apple vorgegebene Zahlungssystem nutzen zu müssen“, so Choi Sung-jin, der sich als Präsident des „Korea Startup Forum“ zur Motivation hinter der Petition äußerte. Apple kontrolliere so den gesamten App-Markt für iDevices.
Kleine Anbieter sollen besonders unter Abgabenzwang leidenDer Unternehmensallianz geht es darum, Apples (und Googles) vorgegebene App-Store-Schranken zu überwinden und alternative Zahlungsmodelle anzubieten, die nicht von den IT-Riesen kontrolliert und mit Provisionsabgaben belegt werden.
Sung-jin zufolge profitieren insbesondere kleinere Unternehmen von alternativen Zahlungsmöglichkeiten, da große Software- und Servicesanbieter trotz App-Store-Richtlinien eigene Bezahlvarianten mit Apple aushandeln können. Der Präsident des „Korea Startup Forum“ konkretisiert den Vorwurf zwar nicht, könnte damit aber beispielsweise die Sonderregelung meinen, die bestimmte, von Apple als „Premium-Partner“ bezeichnete Drittanbieter von der üblichen 30-Prozent-Regel ausschließt – diese gilt zum Beispiel für Amazon-Prime-Käufe. Zudem bestehe jederzeit die Gefahr, dass sowohl Apple als auch Google die jeweiligen Store-Gebühren ohne Absprache mit den dort vertretenen Softwareanbietern erhöhen.