Warner: Musik-Streaming ist die Zukunft
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Der Trend zu Musik-Streaming ist unverkennbar. Warner Music
erzielte zwischen Januar und März 2015 mit Streaming erstmals mehr Umsatz als mit Musik-Downloads. Das gab Stephen Cooper, CEO der Warner Music Group, vor Investoren bekannt. Während der Umsatz mit Streaming-Inhalten auf Plattformen wie Spotify und Youtube um beachtliche 33 Prozent anstieg, war das Wachstum des gesamten Digitalsektors mit 7 Prozent deutlich geringer; daraus lässt sich erneut ableiten, dass der Umsatz mit Musik-Downloads, etwa aus dem iTunes Store, nicht nur stagniert, sondern sogar rückläufig ist. Diese Negativ-Tendenz spürte Apple unlängst am eigenen Leib: 2014 fiel der Musik-Umsatz im iTunes Store weltweit um 13 Prozent.
Entsprechend enthusiastisch will der Warner-Chef seine Konzentration zukünftig noch mehr auf Abo-Dienste richten: „Die Werte lassen einen klaren Trend erkennen –
in den kommenden Jahren werden die meisten Nutzer Musik über Streaming-Dienste genießen.“ Daher gelte es, die Geschäftsbeziehung mit den Streaming-Partnern noch weiter auszubauen. Es müsse gleichzeitig aber auch darauf geachtet werden, Rechteinhaber, Künstler und Songwriter angemessen zu entlohnen.
Mit der Bemerkung über die angemessene Kompensation von Künstlern und Labels könnte Cooper auf eine Absicht Warners anspielen, die auch Apple unterstellt wird: Streaming-Anbieter davon zu überzeugen beziehungsweise vertraglich dazu verpflichten, keine Gratis-Inhalte mehr anzubieten und ausschließlich auf kostenpflichtige Abonnements zu setzen. Apples Lobbyarbeit bei den Musiklabels, ihre Songkataloge nicht mehr für Gratis-Streaming zur Verfügung zu stellen, zog vor kurzem sogar Untersuchungen der amerikanischen Handelskommission FTC und des US-Justizministeriums nach sich – dem Unternehmen aus Cupertino wird illegale Einflussnahme vorgeworfen.
Die Warner Music Group ist eines der drei umsatzstärksten Musiklabels weltweit (Universal Music Group, Warner Music Group, Sony Music Entertainment) und hat Künstler wie Ed Sheeran, Kid Rock und Blur unter Vertrag. Bald dürfte Warners Streaming-Umsatz noch weiter in die Höhe schießen – wenn sich Apple auf der WWDC dem Markttrend anschließt und den neuen hauseigenen Musik-Abodienst vorstellt.
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