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Warnung vor Telefonbetrug mit KI-Stimmen: Scam-Masche nimmt immer mehr zu

Der sogenannte Enkeltrick ist seit vielen Jahren eine erfolgreiche Masche, um Menschen zu betrügen. Oft mit einem "Hallo Oma, rate mal wer anruft?" eingeleitet, waren meist Senioren Ziel, welche dann davon überzeugt wurden, ihrem angeblichen Enkel finanziell aus der Patsche helfen zu müssen. Eine etwas modernere Form stellt der "Hallo Mama, ich habe eine neue Handynummer"-Scam der, welcher via Messenger funktioniert, inhaltlich aber recht ähnlich verläuft. Noch recht neu ist dagegen Betrug per KI-Spracherzeugung: Dabei steht das angerufene Opfer sogar mit einer wohlvertrauten Stimme in Kontakt, Betonung und Sprachmelodie täuschend echt per Künstlicher Intelligenz erschaffen.


Etwas Recherche, sehr überzeugende Ergebnisse
Entsprechende Voice-Tools benötigen natürlich Informationen, um eine Stimme nachzuahmen. Das dafür erforderliche Material ist in vielen Fällen allerdings leicht zu beschaffen. Oft reichen schon einige Sprach-Schnipsel aus, die sich beispielsweise in einer Instagram-Story befinden. Vor allem bei öffentlich zugänglichen Accounts bedarf es damit nicht sonderlich viel, den Betrug vorzubereiten und ein Voice-Tool mit der Stimme sprechen zu lassen. Sobald es gelingt, die Beziehung zweier Personen herzuleiten, auch das ist vor allem bei Familienfotos in Sozialen Netzwerken oft einfach, muss nur noch Kontakt mit einem Opfer hergestellt werden. Wie häufig es zu derlei Betrugsversuchen kommt, zeigen aktuelle Zahlen:


Waren Sie schon von Voice-Scam betroffen oder kennen Sie jemanden?

Enorm viele Opfer glauben der AI-Stimme
Berechnungen zufolge erzielten Betrüger im abgelaufenen Jahr rund 2,6 Milliarden Dollar, denn die Erfolgsquote ist enorm. Angeblich fällt fast ein Drittel der Nutzer auf die Masche herein, denn die Genauigkeit der verschiedenen Stimmgeneratoren ist oft beeindruckend hoch – bei bis zu 95 Prozent Übereinstimmung liegen allgemein zugängliche Tools. Angesichts der starken emotionalen Bindung zwischen Familienmitgliedern schöpfen Opfer häufig erst viel zu spät Verdacht, vor allem wenn es sich um vermeintlich verzweifelte Anrufe handelt. Die FTC (Federal Trade Commission) gab bereits vor einigen Wochen eine Warnung heraus.

Wie man sich dagegen wehrt
Als Möglichkeit, sich gegen Voice-Scam zu wehren, ist beispielsweise die Vereinbarung eines Codewortes. Immer, wenn telefonisch um Geld oder auch Passwörter geht, müssen bestimmte Begriffe verwendet werden. Auch Rückfragen, die auf gemeinsam Erlebtes abzielen (und einem nicht direkt auf Instagram ins Gesicht springen!) können Betrüger entlarven. Außerdem sollten sich Nutzer Sozialer Medien sehr genau überlegen, ob ihr Account wirklich öffentlich zugänglich sein und Gesprochenes enthalten soll, gerade bei Instagram sind Anwender hier wenig sensibilisiert. Anrufe von unbekannten Rufnummern, egal wer sich am anderen Ende befindet, sind generell stets mit größter Vorsicht zu betrachten. Hier empfiehlt sich stets ein Rückruf – und zwar an die angeblich nicht mehr funktionierende Nummer oder über einen anderen Kontaktweg.

Kommentare

Gisorg09.05.23 14:01
Krass. Die Zukunft hat schon begonnen.
+2
Fontana
Fontana09.05.23 14:10
Daas isch einä vo dänä Voorteil vo Schwiizärtüütsch. Glaub das Schafft soo schnäll au käi Aaa Iiiih. Abär indisch klappt schiints guät!
Ein König von wenig.
+7
derguteste
derguteste09.05.23 14:26
Fontana
Daas isch einä vo dänä Voorteil vo Schwiizärtüütsch. Glaub das Schafft soo schnäll au käi Aaa Iiiih. Abär indisch klappt schiints guät!

Naja meinem SmartHome auf Basis HomeAssistant hab ich kürzlich die schweizerdeutsche Text-to-Speech Integration von Microsoft gegönnt. Und das klappt schon sehr gut. Da fehlt also nur noch die passende Stimme...
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macs®us
macs®us09.05.23 15:37
derguteste
Naja meinem SmartHome auf Basis HomeAssistant hab ich kürzlich die schweizerdeutsche Text-to-Speech Integration von Microsoft gegönnt.

Wenn du in die Urschweiz gehst dann dürfte so manche Software noch Halsweh bekommen.

Versuch sie mal das sagen zu lassen:
Wänn en Zwickifreiër und ës Ganaschtërmangerli ëmënä toofe Flickflauder zuëluëgëd wïe er uf dë Tschirunggali landët…

Für alle Nicht Urschweizer:
Wenn ein Scherenschleifer und ein Korbmacher einem schönen Schmetterling nachschauen wie er auf den Kirschen landet…
Ein Fotograf sollte wie ein kleines Kind sein, das die Welt jeden Tag von neuem entdeckt.
+9
MacTaipan09.05.23 16:30
Der Mensch ist einfach zum Kotzen.
+3
ideal10.05.23 00:09
dauert nicht mehr lang, und es gibt eine back-to-the-roots Gegenbewegung zu Smartphones, Internet und AI. Ich könnte auf das iPhone verzichten.
+1
Dicone
Dicone10.05.23 08:32
Ich glaube es wird Zeit das wir unsere digitalen Spuren löschen. Accounts auf Social Media usw. Die Inhalte (Fotos, Videos usw) das wird alles gecrawlt.

😔
+3
Earlemann10.05.23 09:40
Unfassbar welche Auswüchse das (leider) annimmt. Beim klassischen Enkeltrick mag das Safeword noch funktionieren ("Opa, hier ist Dein Enkel Max, ich bin gerade in Kolumbien und mir ist mein Geld, meine Karten und mein Pass gestohlen worden. Kannst Du mir bitte Geld schicken, sonst komme ich hier nicht weg!" - "Ok Max, wie war der Name von unserem Hund, der letztes Jahr gestorben ist?" - Im Bestfall lebt der Hund sogar noch, um aus der Reaktion auf der Gegenseite noch mehr schließen zu können, ob man es nun wirklich mit dem Enkel zu tun hat).
Aber die Scammer nutzen ja noch weitaus perfidere Methoden, in dem sie skrupellos eine Entführung fingieren und der geschockten Mutti am Telefon erklären, dass sie ihre Teenager-Tochter hätten, die dann mit der von der AI generierten Stimme der Tochter im Hintergrund um Hilfe winselt. Kind wird (akustisch / fingiert) geknebelt und kann auf keine weiteren Fragen reagieren, Entführer gibt stoisch die Bedingungen und Forderungen durch und legt auf. Ich fürchte, dass da dann leider viele einknicken und sich in so einer Situation dann eben auch ein Safeword (oder -Frage) nicht mehr wirksam einsetzen lässt. Wie soll man sich davor schützen?
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pünktchen
pünktchen10.05.23 13:16
Fontana
Daas isch einä vo dänä Voorteil vo Schwiizärtüütsch. Glaub das Schafft soo schnäll au käi Aaa Iiiih. Abär indisch klappt schiints guät!

Es gibt halt kein Schweizerdeutsch, sondern nur verschiedene alemannische und bairische Dialekte, welche in der Schweiz gesprochen werden. Natürlich kann keine AI die alle verstehen und sprechen, das können Schweizer ja auch nicht. Aber wenn die AI jetzt nur so einen Bahnhofbuffet-Olten Dialekt sprechen muss, statt alle Varianten, das sollte nicht schlechter klappen als bei jeder anderen Sprache auch.

Und was für eine Sprache ist bitte "indisch"? Oder versteh ich da was komplett falsch?
+1
pünktchen
pünktchen15.05.23 13:38
textshuttle.com kann jetzt auch etwas Schweizerdeutsch. Mir scheint, in der Praxis bedeutet hier Schweizerdeutsch = Züritüütsch. Mit anderen Dialekten hat es noch so seine Probleme:
Fontana
Daas isch einä vo dänä Voorteil vo Schwiizärtüütsch. Glaub das Schafft soo schnäll au käi Aaa Iiiih. Abär indisch klappt schiints guät!
textshuttle
Das ist einer dieser Vorteile von Schweizerdeutsch. Glaub das schafft so schnell auch keine Ahnung. Aber indisch klappt es gut!
macs®us
Wänn en Zwickifreiër und ës Ganaschtërmangerli ëmënä toofe Flickflauder zuëluëgëd wïe er uf dë Tschirunggali landët…
textshuttle
Wenn ein Zwickmännchen und unser Zwickmännchen um einen zu tiefen Flickfleder herum zuschauen, wie er auf der Tschirunggali landet…

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