Warnung vor VPN-Tool: Nutzerdaten können nach China gelangen
Viele VPN-Tools locken damit, Features gratis zur Verfügung zu stellen. Doch oftmals lohnt sich bei entsprechenden Apps eine gewisse Skepsis und ein genauer Blick ins Kleingedruckte, da der gesamte Datenverkehr des Anwenders über die Tools läuft – hinsichtlich des Datenschutzes ist also Vorsicht geboten. Bei einer der populärsten kostenlosen VPN-Dienste im App Store besteht jetzt der Verdacht, dass das Tool Nutzerdaten nach China weiterleitet.
Warnung vor „VPN – Super Unlimited Proxy“Das Programm „VPN – Super Unlimited Proxy“ (Store:
) bietet zahlreiche Funktionen, für die Nutzer weder einen Kaufpreis noch eine Abogebühr zahlen müssen. Laut Beschreibungstext soll es keine Bandbreiten- oder Zeitbeschränkungen geben, auch eine Anmeldung sei nicht erforderlich. Ebenso werde kein Nutzer-„Log“ gespeichert. Das Ziel sei es, die Privatsphäre des Anwenders zu schützen. Doch einem
Forbes-Bericht zufolge gibt es mehr und mehr Zweifel am Privatsphäre-Versprechen des App-Anbieters Mobile Jump. Die Zentrale der Softwareschmiede befindet sich zwar in Singapur, doch Hinweisen von
Top10VPN zufolge hat der Anbieter seine Wurzeln in China.
Datenschutz-Versprechen deckt sich nicht mit KleingedrucktemDa der VPN-Dienst insbesondere bei amerikanischen iDevice-Nutzern beliebt ist, veröffentlichte Top10VPN-Mitarbeiter Simon Migliano kürzlich eine Warnung für alle US-Nutzer: „Es ist überraschend zu sehen, dass ein chinesischer VPN-Service in so kurzer Zeit so schnell wächst.“ Dabei gebe es zwei große Risiken. Nicht nur sammle der Dienst ungewöhnlich große Datenmengen (darunter persönliche Informationen wie Standortdaten), sondern verwende diese zudem für Werbung und teile die erhobenen Inhalte im Bedarfsfall mit staatlichen Institutionen auf der ganzen Welt – inklusive China. Dies stelle auch für Nutzer im Ausland eine Gefahr dar, da nicht sicher sei, ob ihre Daten vertraulich behandelt werden.
Hinzu komme das Kleingedruckte des Dienstes. Demnach behält sich der Anbieter vor, regelmäßig Nutzerdaten zu generieren und diese dazu zu verwenden, Anwender zu identifizieren – vor allem im Hinblick auf Softwarekäufe und Servicenutzung von Mobile Jump. Das Sammeln von IP- und GPS-Daten zähle ebenso dazu wie andere Informationen. Obwohl in der App-Beschreibung von einer „Steigerung der Online-Privatsphäre“ die Rede ist, zeigt sich das Tool entsprechend überaus datenhungrig. Wohin die Nutzerdaten überall fließen, kann nicht abschließend geklärt werden.