Warum Apple Intelligence mindestens ein iPhone 15 Pro erfordert
Als auf der WWDC 2024 die zukünftigen KI-Features vorgestellt wurden, gab Apple auch die Hardware-Anforderungen bekannt. Für das iPhone galten die härtesten Anforderungen: Aus der aktuellen, im September 2023 vorgestellten Produktreihe erhalten lediglich die Pro-Modelle Zugriff auf Apple Intelligence. In der Live-Aufzeichnung des Podcasts "The Talk Show" von John Gruber darauf angesprochen,
erklärt John Giannandrea die Beschränkung: Die Inferenzberechnungen, die bei lokal installierten LLMs auf dem jeweiligen Gerät ausgeführt werden, seien unglaublich rechenaufwendig, führte der Leiter der KI- und Machine-Learning-Abteilung aus. Die Kombination von Größe der Apple Neural Engine und genereller Leistungsfähigkeit des Geräts sorgten dafür, dass die notwendigen Berechnungen schnell genug ablaufen, um nützlich zu sein. Theoretisch könne man die Apple-Intelligence-LLMs auf sehr alten Geräten ausführen. Jedoch wäre das so langsam, dass dies nicht sinnvoll sei.
Auf die Nachfrage, ob das nicht vielmehr eine künstliche Beschränkung sei, um neue iPhones zu verkaufen, warf Greg Joswiak ein: "Nein, überhaupt nicht. Sonst wären wir schlau genug gewesen, auch nur die neuesten iPads und Macs" auf Apple Intelligence zugreifen zu lassen. Der im iPhone 15 Pro verbaute A17-Pro-Chip sei nicht das erste iPhone-SoC mit einer Neural Engine, diese sei aber weitaus größer als in vorherigen Modellen. Offenbar wird das im Herbst erscheinende iOS-Upgrade mehr Leistung herausholen: Jüngste Benchmarks zeigten eine
deutliche Leistungssteigerung in KI-Berechnungen unter iOS 18 im iPhone Pro Max.
KI soll nützlich sein, Siri besser werdenIn der gut zweistündigen Podiumsdiskussion sprachen Craig Federighi, Greg Joswiak und im späteren Verlauf dazugestoßene John Giannandrea auch über Motivation und Hürden bei der Umsetzung. Sorgen bereiteten den Entwicklern vor allen Dingen potenzielle Falschinformationen ebenso wie gefährliche, illegale oder unangemessene Vorschläge. Federighi berichtete, dass die Firma mit Ethikern zusammengearbeitet habe, um herauszufinden, wo die moralischen Grenzen liegen. ChatGPT, betonte Federighi, sei standardmäßig deaktiviert und erfordere ein aktives Einschalten; iOS 18 schlüge lediglich vor, dies zu tun. Wem selbst das zu weit ginge, könne diese Vorschläge unterbinden. Siri werde ebenfalls von LLMs profitieren und dadurch zukünftig Fehler vermeiden – "die machen uns auch wahnsinnig", gab Giannandrea zu. Die Fortentwicklung der Sprachassistenzfunktion sei abgekoppelt von Apple Intelligence.
Spott über den KI-PC – und sich selbstBei der Talkrunde kam Humor nicht zu kurz – besonders Microsofts KI-PC
wurde Ziel einiger Spitzen. Eine gewisse Selbstkritik ließen die Apple-Manager aufblitzen, etwa bei Nachfragen, warum der iPad-Taschenrechner und die freie Anordnung von App-Icons denn erst mit iPadOS beziehungsweise iOS Realität wurden. Die Sendung lässt sich im Nachhinein als
Audio-Podcast herunterladen oder auf YouTube betrachten.