Warum Apple Kamera-Vans durch die USA schickt
Verglichen mit
StreetView oder auch den 3D-Darstellungen von Gebäuden in Google Maps hinken die Apple-Karten an einigen Stellen hinterher. Google hat natürlich schon den rein zeitlichen Vorteil, bereits seit Jahren Kamera-Autos durch die ganze Welt zu schicken, sodass neben Satelliten- und sonstigen Luft-Aufnahmen auch tatsächliches Bildmaterial zu allen Straßen vorliegt. Häuserfronten können damit exakter dargestellt werden als bei Apples Lösung. Außerdem ermöglichen es die Kamerafahrten, dass Google eigene Straßendaten erfassen und so akkuratere Kartendarstellungen anzeigen kann. Einem Bericht zufolge will auch Apple einen ähnlichen Weg gehen - und ist daher bereits seit Monaten aktiv geworden.
Eine Häuserfront in Chicago - links Googles 3D-Darstellung, rechts Apples Flyover
In Kalifornien wurden seit Ende letzten Jahres zahlreiche Vans gesichtet, die auf Apple zugelassen sind und über eine Kameraanlage auf dem Dach verfügen. Neben der Vielzahl an Kameras sind zudem Sensoren zur Entfernungsmessung montiert. Dies sorgte für einige Spekulationen. Von Vorbereitungen für selbstfahrende Autos bis hin zu einem StreetView-Konkurrenten sprachen die häufig geäußerten Theorien. Einem Bericht zufolge konnte jetzt genau in Erfahrung gebracht werden, warum Apple die Dodge-Vans durch die USA schickt.
Demnach will Apple tatsächlich eigene Kartendaten erheben, die Abhängigkeit von Partnern wie TomTom minimieren und zudem Fotos für realistischere 3D-Darstellungen von Gebäuden aufnehmen. Anstatt fast ausschließlich auf eingekaufte Daten sowie Dienste von anderen Unternehmen zu setzen, möchte Apple die Weiterentwicklung der Apple Maps in Zukunft stärker in die eigene Hand nehmen. Die immer häufiger anzutreffenden Vans sind Apples Weg, um das erforderliche Bildmaterial zu sammeln. Die anfänglichen Qualitätsprobleme der Apple Maps rührten angeblich auch daher, dass Apple teils veraltetes Kartenmaterial einkaufte bzw. widersprüchliche Informationen in den Datensätzen der verschiedenen Anbieter nicht genau genug aufarbeitete.
Zeitplan: 2017 bis 2018Bis Apple allerdings auf eigene Kartendaten setzen kann, wird noch einige Zeit vergehen. Der interne Zeitplan laute, dass man frühestens 2017, möglicherweise aber auch erst 2018 auf externe Anbieter verzichten kann. Anschließend gebe es auch keinen Grund mehr, weiterhin mit TomTom zu kooperieren, besagt der Bericht. Für den Nutzer biete sich der Vorteil, dass Kartendaten schneller aktualisiert werden - anstatt Rücksprache mit Partnern halten zu müssen, führe Apple bei Fehlern direkt selbst Updates durch.
Auch die Darstellungsqualität der 3D-Flyover soll erheblich steigen. Durch Bildaufnahmen von Straßenzügen sind dann sehr viel realistischere Rundflüge durch die Stadt möglich. Machen momentan viele Objekte im 3D-Stadtbild der Apple Maps den Eindruck, schwere Beschädigungen hingenommen zu haben, werde das zusätzliche Fotomaterial dieses Manko beseitigen. Ein Augenmerk lege Apple vor allem darauf, Geschäfte abzufotografieren und auch hier auf eigene Bilder zu setzen. Verwendet der Nutzer die Apple Maps, um nach bestimmten Anbietern zu suchen, so soll er sich auf hochwertige Darstellungen verlassen können.
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