Warum Apple den GameBoy-Emulator iGBA direkt wieder aus dem Store warf
Emulatoren sind erstmals im App Store erlaubt, auch wenn ein wesentliches Prinzip dieser Programme bislang eine klare Verletzung der Geschäftsbedingungen darstellte. Das Nachladen von ausführbarem Code hatte Apple stets untersagt, im Falle von Emulatoren jetzt aber erlaubt. Es sollte nicht viel Zeit vergehen, bis erste Angebote auftauchten, unter anderem der virtuelle Nachbau des GameBoys namens
iGBA. Umso überraschender war dann jedoch, dass die Emulator-App nur wenige Stunden lang überlebte, bevor Apple ihr wieder den Hahn abdrehte. Aus der offiziellen Erklärung wurde man ebenfalls nicht sonderlich schlau, denn um welche "Richtlinien gegen Spam und Urheberrecht" es ging, führte Apple nicht weiter aus.
Ausführung von ROMs? Nicht das ProblemEine naheliegende Vermutung hatte gelautet, Apple sehe nun doch plötzlich ein Problem in der Ausführung von ROMs, immerhin handelt es sich um Titel, für den der Entwickler des Emulators keine Urheberrechte hält. Merkwürdig daran: Dies war nicht erst mit dem Erscheinen im App Store bekannt, sondern hätte schon während des Review-Verfahrens auffallen müssen.
Die App selbst war ein VerstoßNun gibt es jedoch eine offizielle Erklärung, warum Apple schnell den Stecker zog. Mit den angeführten Urheberrechten waren nicht etwa die Spiele, sondern die App an sich gemeint. iGBA basiert nämlich auf GBA4iOS – wobei "basieren" in diesem Fall bedeutet, nichts anderes als eine Kopie des GBA4iOS-
Projekts darzustellen, ergänzt um Werbung. Diesem Umstand wurde bei der internen Begutachtung keine Bedeutung beigemessen bzw. die Problematik überhaupt nicht bemerkt.
Also kein erneuter Richtungswandel, Bedingungen bleibenSomit handelt es sich also nicht um einen erneuten Kurswechsel, weiterhin erlaubt Apple Emulatoren. Diese müssen sich jedoch an geltende Gesetze halten, wie es in Apples Erklärung heißt. Downloads von ROMs sind explizit erlaubt, allerdings unterliege dies nicht Apples Verantwortung. Hersteller müssen Sorge dafür tragen, nicht Apple als Store-Betreiber, so die aktuelle Auffassung.