Warum Apple von Samsung mehr als 2 Milliarden Dollar verlangt
Im zweiten großen Patentverfahren zwischen Apple und Samsung vor dem U.S. District Court in San Jose verlangt das Unternehmen aus Cupertino von seinem südkoreanischen Wettbewerber eine Summe von 2,19 Milliarden US-Dollar wegen fünf Patentverletzungen seit August 2011. Bei den betroffenen Patenten geht es um Hyperlinks, Hintergrundsynchronisation von Daten, Suchfunktionen über Siri, Autovervollständigung von Text und Slide-To-Unlock.
Jetzt kam es zur Begründung der Forderung, die von dem Schadensexperten Chris Vellturo vorgetragen wurde. Nach seiner Darstellung
schulde Samsung nicht nur Lizenzgebühren für mehr als 37 Millionen Geräte, sondern auch Schadensersatz für ausgebliebene Verkäufe. Die kritische Zeit, August 2011 bis Ende 2013, stelle die größte Wachstumsperiode im Smartphonemarkt dar, in die Samsung durch die Patentverletzungen eingegriffen habe. Doch nicht nur diese ausgeblieben Verkäufe stellten einen Schaden für Apple dar, sondern auch darauf folgende Verkaufsausfälle, da der Kauf eines ersten Smartphones großen Einfluss darauf habe, welchen Hersteller ein Kunde auch in Zukunft vorziehen würde.
Zuvor argumentierte der Zeuge John Hauser vor Gericht anhand von
Befragungen, dass Samsung-Geräte, die einige der von Apple patentierten Funktionen aufwiesen, deutlich erfolgreicher seien als die patentverletzungsfreien Produkte. Daher könne davon ausgegangen werden, dass die Patentverletzungen für einen großen Teil von Samsungs Erfolg am Smartphonemarkt verantwortlich seien.
Samsung dagegen zweifelt die Rechtmäßigkeit der betroffenen Patente an. Sie hätten Apple niemals zugesprochen werden dürfen. Selbst wenn sie rechtmäßig wären, sei die Forderung von 2,19 Milliarden US-Dollar sehr stark übertrieben. Der nächste Sitzungstag der Gerichtsverhandlung ist für Freitag angesetzt.
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