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Warum das iPhone 11 Pro gegen das iPhone XS beim App-Starten verliert

Auf dem Papier bringt die neue iPhone-Generation einmal mehr Performance-Gewinne in allen Bereichen mit. Für Überraschung sorgt daher ein Vergleichstest, in dem das iPhone 11 Pro recht deutlich gegen das iPhone XS des Vorjahres verliert, obwohl dies angesichts der gebotenen Rechenleistung eigentlich nicht sein dürfte. Nominell bringt der A13-Chip nämlich rund 20 Prozent bessere Performance mit. Gemessen wird im zitierten Vergleich, wie lang die Geräte dazu brauchen, eine ganze Reihe an Apps zu öffnen. Anschließend gibt es direkt eine zweite Testrunde, welche überprüft, ob die Apps im Arbeitsspeicher blieben oder vom System ganz beendet werden mussten. Ganz im Rahmen der Erwartungen schnitt das iPhone X ab und benötigte wesentlich mehr Zeit als iPhone 11 und iPhone XS. 7:27 Minuten vergingen bis Testende.


iPhone 11 Pro überraschend langsam
Auf dem zweiten Platz landet dann allerdings das iPhone 11 Pro mit einer gesamten Testdauer von 5:49 Minuten, wohingegen das iPhone XS schon nach 5:21 Minuten mit allen Aufgaben fertig war. Beide Baureihen setzen auf 4 GB Arbeitsspeicher, daher hätte es weder angesichts des RAMs, noch des Prozessors zu derlei Unterschieden kommen dürfen. Die Erklärung ist möglicherweise bei iOS 13 zu suchen, das noch nicht optimal das Potenzial des iPhone 11 ausnutzt – bzw. das aktuelle iPhone sogar ausbremst.


Eine andere plausible Theorie lautet, die speziell für das iPhone 11 angepasste Kamera-App sei verantwortlich, da sie wesentlich mehr Speicher in Anspruch nehme. Für andere Apps bedeutet dies, im zweiten Durchgang des Testzyklus komplett neu starten zu müssen, wohingegen das iPhone XS sie noch aus dem RAM laden konnte. Dafür spricht auch, dass Runde 1 unentschieden ausging. Ein Hitzeproblem samt Drosselung scheint es nicht zu sein, denn das iPhone 11 Pro blieb kühler als die anderen Geräte.


Fazit
Was bedeutet das Ergebnis nun? Sollte Apple keine weiteren Verbesserungen mehr vornehmen, kann es in der Praxis durchaus spürbare Nachteile für Nutzer geben, die oft zwischen Apps wechseln und regelmäßig die Kamera in den Vordergrund holen. Immer dann werden andere speicherhungrige Apps möglicherweise automatisch aus dem Arbeitsspeicher entfernt und benötigen wesentlich länger zum Starten. Schon beim iPhone XR fiel dieses Verhalten auf, verglich man es mit dem XS. Nach Verwendung der Kamera-App schloss das System gerne diverse Apps im Hintergrund. Merkwürdig ist indes, dass iOS 13 für XR-Benutzer diesbezüglich deutliche Verbesserungen mit sich brachte, wohingegen das Verhalten auf dem iPhone 11 Pro stark ausgeprägt zu sein scheint.

Zu hoffen bleibt, dass Apple mit kommenden Systemupdates weitere Optimierungen durchführt, denn das iPhone 11 Pro müsste eigentlich generell die Performance-Krone in Alltagssituationen aufsetzen. Andererseits darf aus den Messergebnissen auch nicht abgeleitet werden, das iPhone 11 Pro sei generell langsamer als ein iPhone XS. Auch wenn das beschriebene Szenario nicht sonderlich gut für die aktuelle Serie ausgeht, so spielt der A13-Chip seine deutlichen Vorteile immer dann aus, wenn Apps der Hardware Rechen- und Grafikleistung abverlangen. Zudem hat die Kamera-App auf dem iPhone 11 performance-hungrige Zusatzaufgaben erhalten, die mit den vorherigen Chips möglicherweise gar nicht machbar wären.

Kommentare

MacSquint
MacSquint23.09.19 10:45
Der Artikel klingt irgendwie arg bemüht, die Botschaft rüberbringen zu wollen, dass das iPhone 11 doch besser sein muss...
Aber eigentlich lautet doch die Botschaft, egal wie man es dreht, dass iPhone XR und iPhone XS eben nicht wesentlich hinter dem iPhone 11 zurück liegen.
Ein Wechsel von diesen Modellen auf ein neues ist jedenfalls eine recht unvernünftige Entscheidung...
-3
el_duderino
el_duderino23.09.19 10:56
soll ich mein 11 pro jetzt zurückgeben? wäre eigentlich schade drum, weil fühlt sich in der praxis deutlich flotter an als das xs
sticks and stones may break my bones, but words will never harm me
-1
Niederbayern
Niederbayern23.09.19 10:59
Jammern auf hohem, sehr hohem Niveau
+10
ssb
ssb23.09.19 11:01
@MacSquint
Wenigstens was die Performance im Alltag angeht stimme ich dir zu. Für manche mögen die neuen Kameras einen Umstieg rechtfertigen und für manche mag es auch andere Vorteile geben.
Grundsätzlich wird aber der Großteil der Nutzer, der die meiste Zeit in Sozialen Netzwerken, in Safari oder Ähnlichem abhängt, schon seit einigen Jahren keinen signifikanten Geschwindigkeitsvorteil bemerken.
Aber das ist zum Beispiel mit Autos auch nicht anders. Kein Mensch braucht einen SUV mit üppigen PS. Die 250 km/h können nur auf den wenigsten Strecken ausgefahren werden. Im Alltag fahren die meisten aber in die Arbeit und sind wegen Staus und Geschwindigkeitsbeschränkungen auch nicht schneller als mit einem Kleinwagen. Trotzdem werden SUVs verkauft wie geschnitten Brot - die Kaufentscheidungen werden oft aus dem Bauch getroffen und nicht mit Verstand.
+1
RyanTedder23.09.19 11:18
Was mich mehr schockiert, ist der starke Unterschied zwischen dem X und den neueren Modellen. Als wären es nicht 2 sonder 3 oder 4 Generationen unterschied. Gefühlt würde ich aber sagen, das mein X mit iOS 13 schneller läuft. Allerdings ist mir auch schon aufgefallen, das dass X wärmer wird als alle iPhones davor und deswegen womöglich einen größeren Nachteil hat.
0
teorema67
teorema6723.09.19 13:16
Da würde ich mal abwarten und auf die eine oder andere Optimierung durch neuere iOS-Versionen hoffen
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+1
AJVienna23.09.19 13:31
el_duderino
soll ich mein 11 pro jetzt zurückgeben? wäre eigentlich schade drum, weil fühlt sich in der praxis deutlich flotter an als das xs
Hattest Du am XS denn schon iOS 13? Weil die dort heftig optimiert haben, was das App starten angeht?
0
AJVienna23.09.19 13:35
ssb
Aber das ist zum Beispiel mit Autos auch nicht anders. Kein Mensch braucht einen SUV mit üppigen PS. Die 250 km/h können nur auf den wenigsten Strecken ausgefahren werden. Im Alltag fahren die meisten aber in die Arbeit und sind wegen Staus und Geschwindigkeitsbeschränkungen auch nicht schneller als mit einem Kleinwagen.
Die meisten Autokäufer wollen glaube ich eher das hohe Drehmoment (das mit höheren PS meist einhergeht). Beschleunigung macht halt Spass. Beim Handy wäre das mit tollen Anwendungen vergleichbar, die die hohe Leistung voraussetzen. Außer der Kamera sehe ich da im Moment aber nicht viel...
0
coin_op23.09.19 13:45
Protzig geht die Welt zu Grunde
ssb
@MacSquint
Wenigstens was die Performance im Alltag angeht stimme ich dir zu. Für manche mögen die neuen Kameras einen Umstieg rechtfertigen und für manche mag es auch andere Vorteile geben.
Grundsätzlich wird aber der Großteil der Nutzer, der die meiste Zeit in Sozialen Netzwerken, in Safari oder Ähnlichem abhängt, schon seit einigen Jahren keinen signifikanten Geschwindigkeitsvorteil bemerken.
Aber das ist zum Beispiel mit Autos auch nicht anders. Kein Mensch braucht einen SUV mit üppigen PS. Die 250 km/h können nur auf den wenigsten Strecken ausgefahren werden. Im Alltag fahren die meisten aber in die Arbeit und sind wegen Staus und Geschwindigkeitsbeschränkungen auch nicht schneller als mit einem Kleinwagen. Trotzdem werden SUVs verkauft wie geschnitten Brot - die Kaufentscheidungen werden oft aus dem Bauch getroffen und nicht mit Verstand.
+2
el_duderino
el_duderino23.09.19 14:29
AJVienna
Hattest Du am XS denn schon iOS 13? Weil die dort heftig optimiert haben, was das App starten angeht?

jup. sogar 13.1 (public beta 4). deswegen hatte ich schlimme dinge befürchtet, zurück auf das (auf dem xs) deutlich langsamere 13.0 (damals natürlich noch die beta version) wollte ich eigentlich nicht mehr. aber siehe da, das 11er pro läuft mit 13.0 flotter als das xs mit 13.1 (public beta 4).
sticks and stones may break my bones, but words will never harm me
0
Steffen Stellen23.09.19 19:43
Die Erklärung ist einfach - das iPhone 11 Pro wird einfach abgeriegelt - so wie beim Bugatti Chiron - da ist auch bei 420 Km/h Schluß
+1

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