Warum das neue MacBook Pro eine EPEAT-Zertifizierung erhielt
Als denkbarer Grund, warum sich Apple mit allen Modellen von der EPEAT-Zertifizierung zurückziehen wollte, zählte die Einführung des neuen MacBook Pro mit Retina-Display. Da die EPEAT-Kriterien unter anderem vorschreiben, dass sich Geräte leicht zerlegen lassen müssen, galt es als unwahrscheinlich, ebenfalls
die "EPEAT Gold"-Zertifizierung beim MacBook Pro Retina zu sehen; unter anderem das geklebte Akkusystem ist eigentlich ein Grund gegen "EPEAT Gold". Am Freitag kündigte Apple dann an, die Abkehr von EPEAT sei ein Fehler gewesen, alle qualifizierten Artikel sollen ab sofort wieder zertifiziert werden. Überraschenderweise führt Apple auch beim MacBook Pro Retina "EPEAT Gold" an, also die höchstmögliche EPEAT-Stufe. Wer sich nun die Frage stellt, wie das trotz Widersprüchen zu den EPEAT-Vorgaben möglich ist: Der Hersteller kann seinen Produkten auch ohne vorherige Prüfung die EPEAT-Zertifizierung verleihen. Genau das hat Apple getan, da die Kontrolle nicht vor der Veröffentlichung, sondern auch nachher erfolgen kann. Aus diesem Grund lässt sich noch nicht sicher abschätzen, ob das MacBook Pro mit Retina-Display auch die Zertifizierung behalten darf. Eine Prüfung erfolgte bislang noch nicht, heißt es von offizieller Stelle. Sofern die Prüfung negativ ausfällt, darf die Organisation auch verbieten, fragliche Produkte mit dem Logo zu bewerben. Eine Anlegervereinigung hat indes eine ganz andere Erklärung, warum Apple genau diesen Zeitpunkt wählen wollte, das EPEAT-Programm zu verlassen. Zum 1. Juli hätte Apple die Gebühren für das nächste Jahr entrichten müssen, daher sollte die Kündigung noch vorher erfolgen. Jene Gebühren sind für Hersteller wie Apple eine Investition von mehreren Millionen Dollar pro Jahr - möglicherweise also auch ein wesentlicher Grund für die inzwischen widerrufene Entscheidung.
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