Warum es kein iPhone 15 mini gibt ...
Das iPhone 12 mini war ein Kompromiss, den der iPhone-Konzern seinen Nutzern zugestand, nachdem sich diese wieder nach einer handlicheren Variante gesehnt hatten. Immer größer werdende Smartphone-Bildschirme prägen die Landschaft und das kalifornische Unternehmen hinterließ den Eindruck, als wolle es daran langfristig etwas ändern. 2020 stellte es den ersten Schritt in diese Richtung vor: Das iPhone 12 mini war ein damaliges Novum, was einige Apple-Herzen wieder höher schlagen ließ, die die Hoffnung schon fast aufgegeben hatten. Ausgestattet mit aktueller Technik war zunächst kein Zweifel daran zu erkennen, dass man es in Cupertino mit den Kundenwünschen ernst nahm. Im darauffolgenden Jahr erschien eine überarbeitete Version mit verbesserten Akku-Eigenschaften und rundete den Handschmeichler für viele Kunden zu einem gelungenen Produkt ab. Doch das Mini-Zeitalter nahm bereits 2022 ein jähes Ende, im Gegensatz zur iPad-Gerätekategorie pflegt Apple diese Modellreihe nicht mehr. Grund hierfür sind die überaus schwachen Verkaufszahlen – auch wenn es viele Mini-Verehrer (Autor eingeschlossen) nicht wahrhaben möchten.
Erste Mini-Version bereits „gefloppt“Beim iPhone 12 im Mini-Format gab es bereits erste Bedenken hinsichtlich der Verkaufszahlen. Laut den von den Consumer Intelligence Research Partners (CIRP)
erhobenen Daten stellte es nur etwa sechs Prozent der iPhone-12-Verkäufe im Oktober und November des Release-Jahres dar. Wie Morgan Stanley
erfahren haben möchte, kürzte Apple daraufhin die Produktion um zwei Millionen Stück und schaffte mehr Platz für das deutlich begehrtere iPhone 12 Pro. Schenkt man den
Berichten von JP Morgan Chase glauben, so sei die Produktion im zweiten Quartal sogar komplett eingestellt worden. Trotzdem hielt man in Cupertino an den Plänen an einer Fortsetzung fest – wahrscheinlich war das iPhone 13 mini bereits auf dem Weg zur Produktion, als sich die Probleme abzeichneten.
Plus statt Mini – geht die Rechnung auf?Weitere Daten von CIRP legten dann nahe, was bereits abzusehen war: Das iPhone 13 mini verkaufte sich sogar nur noch halb so gut wie sein Vorgänger. Mit drei Prozent der iPhone-13-Verkäufe schien das Schicksal des Mini-Formats somit besiegelt und zur Einführung des iPhone 14 verschwand die Kategorie und wich der neuen „Plus“-Rubrik. Mit abweichender Bildschirm-Diagonale und aktueller Technik spiegelt diese in gewisser Weise die Grundidee des Minis wider, richtet sich jedoch an einen anderen Kundenkreis. Jene, die das iPhone Pro Max zu schätzen gelernt haben, aber auf gewisse Funktionen verzichten können, greifen seither auf die erschwinglichere Otto-Normal-Ausführung mit großem Display sowie Akku zurück. Hier zeichnet sich jedoch ebenfalls ein ähnlicher Trend ab, schlechte Vorbestellungsergebnisse und ein hoher Wertverlust auf dem Wiederverkaufsmarkt für das iPhone 14 Plus werfen bereits große Schatten auf diese Produktgattung. Es deutet darauf hin, dass die Einstellung des Minis schlussendlich nicht einmal der Größe geschuldet war, sondern Sondergrößen im Allgemeinen damit zu kämpfen haben, sich auf dem Markt zu etablieren. Ein schwacher Trost für all diejenigen, die auf eine Fortsetzung der Mini-Reihe gehofft hatten.