Warum iOS 9 weniger Speicherplatz benötigt - App Thinning und mehr
Mehr Leistung,
weniger Speicherbedarf - das sind zwei Ziele, die sich Apple mit iOS 9 gesteckt hat. Schon bei der Aktualisierung auf iOS 9 wird dies erstmals deutlich, denn iOS 9 benötigt für das Update erheblich weniger freien Speicherplatz. Beim Update auf iOS 8 musste ein Gerät noch 4,6 GB freien Speicherplatz haben, was gerade bei Geräten mit nur 16 GB Kapazität ein Problem darstellte. Auch wenn die 4,6 GB anschließend wieder freigegeben wurden, so war das Update für einige Nutzer dennoch mit einer Löschaktion verbunden. iOS 9 hingegen begnügt sich beim Update mit gerade einmal 1,3 GB.
Doch auch beim permanent erforderlichen Speicherplatz wird sich etwas tun - sprich: Bei der Größe von Apps. Momentan bringt eine App sämtlichen Code und alle Grafiken damit, um auf jedem kompatiblem Gerät zu laufen. 32 Bit, 64 Bit, Grafiken für Retina und Nicht-Retina, unterschiedliche Ressourcen für iPhone und iPad, angepasste Grafiken für bestimmte Displaygrößen sowie Metal-Code, der auf einem iPhone 5 oder 5c gar nicht verwendet werden kann. Dies soll sich mit iOS 9 ändern.
Da eine App, die den genannten Ballast unnötigerweise mit sich herumschleppt, bis zu 50% mehr Speicherplatz belegt, ergibt sich enormes Einsparpotenzial. Apps unter iOS 9 erhalten hingegen nur noch jenes Gepäck, das sie auf dem jeweiligen Gerät auch benötigen. Entwickler markieren, welche Ressourcen für welches Gerät erforderlich sind - beim Download erhält jeder Nutzer dann die genau passende App-Ausstattung.
Als weiteren Ansatzpunkt sieht Apple die so genannten "On-Demand Resources". Die Idee dahinter ist recht einfach. Lädt man sich beispielsweise ein Spiel herunter, das über 20 Level verfügt, so benötigt man anfangs lediglich die Daten für die ersten Level. Erst wenn die höheren Level in Reichweite kommen, lädt das Spiel dann die zusätzlichen Inhalte von Apples Servern nach - und gibt stattdessen andere Inhalte aus früheren Leven wieder frei. Gerade bei stark grafiklastigen Titel kann dieses (optionale!) Vorgehen viel Speicherplatz sparen. Apple nennt als weiteres Beispiel auch Tutorials, die meist nur ein einziges Mal ausgeführt werden, später aber permanent Speicherplatz fressen.
Man darf gespannt sein, wie wirkungsvoll die Mechanismen in der Praxis dann wirklich sind. Wer sein iPad und iPhone mit nur 16 GB Speicher erwarb, wird auf jeden Fall erheblich weniger von Platznot betroffen sein. Doch auch auf Geräten mit 64 oder 128 GB und einer Vielzahl an installierten Apps sollten die Auswirkungen direkt ins Auge fallen und mehrere GB an Speicherplatz einsparen. Allerdings lehrt hier wohl die Erfahrung: Hat man mehr Speicherplatz, so wird dieser ebenso im Nu voll - und sei es, weil man nicht mehr aufräumt...
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