Warum sich Apple gegen Google Maps entschied
Es wurde in den letzten Tagen viel darüber spekuliert, warum Apple sich von Google Maps verabschiedete und stattdessen lieber auf
eine eigene, allerdings in einigen Bereichen noch kaum ausgereifte Lösung setzte. AllThingsD berichtet jetzt unter Berufung auf mehrere Quellen, weswegen Apple diesen gewagten Schritt ging. Die Vermutung treffe zu, dass das Fehlen einer Navigationslösung mit gesprochenen Anweisungen, unter Google Maps für Android schon längst vorhanden, ein wesentlicher Punkt für Apples Abkehr von Google Maps war.
Apple verhandelte zwar mit Google, um einen vergleichbaren Dienst ebenfalls anbieten zu können, Google wollte die erforderlichen Daten aber angesichts der getätigten enormen Investitionen nicht ohne Weiteres zur Verfügung stellen und Apple überlassen. Googles Forderung lautete, mehr Einfluss auf die Entwicklung der Karten-App unter iOS zu haben und nicht als reiner Datenlieferant zu gelten. Auch die Einblendung eines Google-Logos innerhalb der App lag Google am Herzen. Apple lehnte diese Vorschläge kategorisch ab und stellte sich auch gegen die Implementierung von Google Latitude. Ohne dass Apple auf Googles Forderung einging, war also auch Google nicht willens, leichtfertig derlei wichtige Funktionen für eine Konkurrenzplattform zur Verfügung zu stellen.
Das momentane PR-Gewitter bezüglich der Qualität von Apples Karten-App sei einem wesentlichen Punkt geschuldet: Apples Einschätzung war, mit der Entwicklung auf einem weitaus besserem Stand zu sein, als es sich jetzt offenbart. Die Praxis zeigte schnell, dass viele Anwender eine ganz andere Einschätzung als Apple verlauten lassen und die neue Karten-App als vorschnell veröffentlichte Lösung bezeichnen. Zwar steht wohl außer Frage, dass Apple die Karten-App in den nächsten Monaten erheblich verbessert, der rasche Wechsel führte jedoch zu Problemen. Was also auf längere Sicht hin eine notwendige Entscheidung war, erfolgte schlicht und einfach zu rasch, so der Grundton des Berichts.
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