Das neue Jahr könnte ein sehr ereignisreiches in der Apple-Welt werden – zahlreiche Neuerungen stehen in den Startlöchern. Im vergangenen Jahr ist Apple dazu übergegangen, Neuerungen nicht immer auf großen Events anzukündigen, sondern auch überraschend per Pressemitteilung. Zum Beispiel stellte Apple das MacBook Pro 16" und die AirPods Pro ohne große Bühnenshow vor. Lesen Sie hier alle zu erwartenden Neuerungen im Jahr 2020:
AirTagsBereits im Juni 2019 kamen
erste Hinweise auf, dass Apple an smarten Etiketten arbeitet. Diese kleinen Bauteile lassen sich an wertvolle Gegenstände heften, um diese bei Verlust auffinden zu können. Außerdem können die
AirTags, so der gemunkelte Name, auch einen Ton abspielen, um diese in Wohnungen besser lokalisieren zu können.
Doch obwohl sich in iOS 13 diverse Hinweise auf die neuen AirTags fanden, stellte Apple die Etiketten bislang nicht vor. Unter Umständen will Apple ein Fiasko wie bei AirPower vermeiden, weswegen man das Produkt erst vorstellt, wenn es fertig ist. Sollten Apple keine großen Stolpersteine bei der Entwicklung im Wege stehen, ist eine Einführung im Frühjahr 2020 wahrscheinlich.
MacBook 13" und MacBook AirMitte November kam das
MacBook Pro 16" auf den Markt – und Apple erfüllte viele Wünsche von Anwendern. Apple
überarbeitete beispielsweise die Tastatur und führte trotz Touch Bar wieder eine normale physikalische Escape-Taste ein. Das 16" wurde von den Nutzern sehr gut aufgenommen – auch aufgrund der deutlich günstigeren Preise für SSD-Erweiterungen.
Doch Apple versäumte es bisher, das MacBook Pro 13" und MacBook Air zu überarbeiten – diese kommen nach wie vor mit der anfälligeren Butterfly-Tastatur daher. Es ist zu erwarten, dass Apple diese beiden Baureihen zeitnah anpassen wird – wahrscheinlich vor Sommer 2020. Doch
Phil Schiller sagte, dass Apple beide Mechaniken weiterentwickle – es ist daher nicht vollständig sicher, ob Apple das neue Keyboard tatsächlich bei allen Baureihen einführt.
Mac miniIn der Vergangenheit behandelte Apple den Mac mini mehr als stiefmütterlich – vor der Überarbeitung Ende 2018 war der Mac mini seit 2014 unverändert im Programm. Von einem Kauf des 2014er-Modells konnte daher in den Jahren 2016, 2017 und 2018 deutlich abgeraten werden, da das Preis-/Leistungsverhältnis nicht stimmte. Ende 2018 präsentierte Apple endlich einen
rundum überarbeiteten Mac mini samt neuen Intel-Chips, USB-C und T2-Chip.
Doch 2019 aktualisierte Apple den Mac mini nicht – es bleibt zu hoffen, dass dieser nicht wieder über vier Jahre unverändert im Programm bleibt. 2020 stehen diverse Prozessor-Optionen aus Intels 10. Generation für den Mac mini bereit – derzeit setzt Apple Intel-Chips der 9. Generation im kleinen Desktop-Mini ein.
iMac ProIm Dezember 2017 rundete Apple die iMac-Linie mit dem iMac Pro nach oben ab: Es stehen Prozessoren mit 8, 10, 14 und 18 Kernen sowie Grafikkarten des Typs Radeon Vega 56, 64 oder 64x mit bis zu 16GB VRAM zur Auswahl. Doch die Einführung des iMac Pro ist bereits über zwei Jahre her und Apple aktualisierte das Modell nicht, obwohl von Intel neuere Prozessoroptionen zur Verfügung stehen. Preislich liegt der iMac Pro mit 5.499 Euro Einstiegspreis zwischen der normalen iMac-Reihe und dem neuen, professionellen Mac Pro. Anders als beim Mac Pro bringt der iMac Pro aber einen integrierten 5K-Bildschirm mit, was den Preis relativiert.
Derzeit gibt es keine stichhaltigen Gerüchte, dass Apple den iMac Pro zeitnah überarbeitet. Es ist sogar möglich, dass Apple im Sortiment keinen Platz mehr für den Pro-iMac sieht und das Modell einstellt.
iMacDas Design der aktuellen iMacs ist bereits mehr als 10 Jahre alt – seit der dritten Generation, vorgestellt im Oktober 2009, kommt der iMac im selben Look daher. Es gibt zwar noch keine Gerüchte – aber nach einer solch langen Zeitspanne könnte eine größere Überarbeitung des Desktop-Macs anstehen.
Apple aktualisierte den iMac zuletzt im März 2019 – es ist daher nicht sicher, ob Apple in diesem Jahr überhaupt eine Aktualisierung plant. In den vergangenen Jahren vergingen stets zwei Jahre zwischen maßgeblichen Updates.
Der große Plattform-Wechsel: ARM-Macs 2020?Vor knapp zwei Jahren ließ
Bloomberg eine Bombe platzen: Apple habe intern entschieden, sich von Intel zu verabschieden und auch beim Mac auf eigene Prozessoren zu setzen. Bloomberg sagte damals voraus, dass der Plattformwechsel in diesem Jahr ansteht. Wenn dies der Wahrheit entspricht, dürfte Apple die Umstellung auf der Worldwide Developer Conference im Sommer ankündigen – erste ARM-Macs würden demnach Ende 2020 oder Anfang 2021 erscheinen.
Bislang gibt es allerdings keine gesicherten Informationen hierzu – und Apple hat eine ganze Reihe an Problemen bei einem solchen Wechsel zu umschiffen. So muss ein Software- oder Hardware-basierter Emulator für bestehende Software her und Nutzern von Virtualisierungslösungen muss ein adäquater Ersatz präsentiert werden.
Ein Indiz aus jüngerer Vergangenheit gibt es aber: Cook wurde auf den letzten Conference Calls bezüglich der Quartalsergebnisse nicht Müde zu erwähnen, dass Apple zukünftig alle Kerntechnologien im eigenen Haus entwickeln will. Nachdem Apple die Entwicklung eigener Mobilfunk-Modems in die Wege geleitet hat, sind die letzten verbliebenen maßgeblichen externen Technologien die Intel-Prozessoren und AMD-Grafikeinheiten, welche sich in den Macs wiederfinden.
iPad Pro2019 aktualisierte Apple das iPad Pro nicht – die aktuelle Linie befindet sich unverändert seit Ende 2018 im Programm. Allgemein wird angenommen, dass Apple 2020 der iPad-Pro-Linie ein
Update spendieren wird. Derzeit ist aus der Gerüchteküche zu hören, dass Apple dem iPad Pro ein Mini-LED-Bildschirm spendieren könnte. Ferner könnte Apple die rückseitige Kamera maßgeblich überarbeiten und diese mit einer laserbasierten Tiefenerkennung zu Erstellung von 3D-Modellen ausstatten.
Noch ist unklar, wann Apple eine Überarbeitung plant. Seit der Vorstellung des ersten iPad Pro im Jahr 2015 verstrich noch nie eine so lange Zeit zwischen den Produktversionen – daher ist davon auszugehen, dass Apple das iPad Pro eher im Frühjahr als im Herbst 2020 aktualisiert.
iPhone SE 2Mannigfaltige Gerüchte kursieren bezüglich eines
Nachfolgers des iPhone SE. Anfang 2016 stellte Apple das iPhone SE vor – ein iPhone 5 mit 4"-Bildschirm, aber ausgestattet mit moderner Technik des iPhone 6s. Apple sprach mit dem Gerät zwei Kundengruppen an: Preissensible Kunden wie auch Käufer, welche die geringen Gehäuseabmessungen schätzen.
Nach derzeitigen Gerüchten wird es sich beim "iPhone SE 2" um ein Gerät im Gehäuse des iPhone 8 mit 4,7"-Bildschirm handeln – aber ebenfalls mit moderner Technik. Zwar muss auf Doppel- oder Dreifach-Kamera sowie Face ID verzichtet werden, aber das SE 2 soll den modernen A13-Prozessor aus dem iPhone 11 mitbringen und somit über ausreichend Leistung verfügen.
Allgemein wird erwartet, dass Apple den Nachfolger des iPhone SE im Frühjahr 2020 präsentiert – vielleicht ohne große Bühnenshow per Pressemitteilung.
iPhone 12Sicher ist, dass Apple den Nachfolger des iPhone 11 im Herbst vorstellt und ausliefert – zu wichtig ist das Weihnachtsgeschäft für Apple. Bei den 2020er-Modellen könnte es sich um ein
maßgebliches Update handeln – insgesamt sollen vier verschiedene Modelle vorgestellt werden: Zwei günstigere Modelle mit 5,4"- und 6,1"-Bildschirmen und zwei High-End-Modelle mit (ebenfalls) 6,1" und 6,7"-Display. Die High-End-Modelle werden sich wahrscheinlich durch das Kamera-System und Display von den günstigeren Modellen unterscheiden. Derzeit steht das iPhone 11 mit 5,8"-, 6,1"- und 6,5"-Bildschirm zum Kauf bereit.
Es gab in der Vergangenheit Gerüchte, dass Apple die LCD-Technologie bei iPhones in Rente schickt und alle Modelle mit einem OLED-Bildschirm ausstattet. Derzeit bringen nur die iPhone-11-Pro-Reihe ein OLED-Display mit – nicht jedoch das iPhone 11. Ob Apple beim "iPhone 12" bereits auf 5G-Mobilfunk setzt, ist noch nicht gesichert.
Apple TV – Tage gezählt?Das Apple TV der vierten Generation wurde im Herbst 2015 vorgestellt – das Apple TV 4K im Herbst 2017. Seitdem gab es keine Hardware-Updates mehr für die Geräte. Viele neue, moderne Fernsehgeräte bringen AirPlay-Funktionen wie auch die TV-App von Apple mit und machen somit das Apple TV für viele Kunden obsolet. Vereinzelt gab es Gerüchte, dass Apple für dieses Jahr eine Überarbeitung plant und ein neues Apple TV mit A12-Prozessor vorstellt. Doch nie war es ungewisser, ob die Apple-TV-Plattform noch Zukunft hat.
Apple Watch Series 6Im Herbst 2019 stellte Apple die Series 5 vor samt Always-On-Display – es handelte sich aber nur um eine kleinere Überarbeitung. Im Jahr zuvor erschien die Series 4 mit deutlich größerem Display und leicht verändertem Design.
Es ist nahezu sicher, dass Apple im Herbst die
Series 6 präsentieren wird – die Uhr hat sich zu einem wichtigen Umsatzbringer für Apple entwickelt und ist ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Noch gibt es wenig konkrete Gerüchte, was Apple mit der Series 6 vorhat. In watchOS 6 tauchten aber Hinweise auf, dass Apple die Einführung von Schlaf-Tracking-Funktionen plant. Auch die Einführung von neuen Gesundheitssensoren könnte in diesem Jahr auf dem Programm stehen.
Betriebssysteme – macOS, iOS, iPadOS, watchOS und tvOSIm Sommer 2020 findet die Worldwide Developer Conference statt und es ist nahezu sicher, dass Apple hier einen ersten Ausblick auf die kommenden Betriebssystemgenerationen geben wird. Bereits im November 2019 hat Apple begonnen, intern
macOS 10.16 zu testen – welche Neuerungen die kommende Generation mitbringt, ist aber noch nicht bekannt. Normalerweise gibt Apple kurz nach der ersten Präsentation Entwicklerversionen der kommenden Betriebssysteme frei – die finalen Versionen erscheinen dann im Herbst. Aufgrund einiger
Qualitätsprobleme in den vergangenen Jahren will Apple aber die interne Entwicklung umstellen, sodass nicht mehr alle großen Features zeitgleich erscheinen.
Günstiger HomePodAnfang 2018 erschien der HomePod und Tester lobten die klanglichen Qualitäten des Apple-Smartspeakers. Doch Google und Amazon sind mit günstigeren Smartspeakern deutlich erfolgreicher, sodass Apple in diesem Markt nur eine Nische bedient. Schon länger wird gemunkelt, dass Apple einen günstigeren HomePod plant – vielleicht unter der
Apple-eigenen Beats-Marke. Ob und wann Apple einen günstigeren HomePod präsentiert, steht aber in den Sternen. Sollte Apple 2020 keinen deutlich günstigeren HomePod vorstellen, könnte der Vorsprung von Google und Amazon aber uneinholbar sein.