Was AirPower angeblich den Todesstoß versetzte
Die neuen AirPods werden seit einer Woche ausgeliefert. Auf der Packung befindet sich eine interessante Grafik, nämlich Apples Ladematte namens AirPower. Weder gab es AirPower aber zum Verkaufsstart, noch erscheint das Produkt jemals, denn Apple gab bekanntlich die Einstellung des Projekts bekannt. Allerdings muss man sich bei Apple wohl ziemlich sicher gewesen sein, kurz vor dem Abschluss zu stehen – andernfalls hätte Apple die AirPods-Verpackung sicherlich ganz anders gestaltet. Ein Bericht nimmt sich nun die Frage vor, was AirPower wohl so kurzfristig den Todesstoß versetzt haben könnte. Apple selbst machte erwartungsgemäß nämlich keine näheren Angaben.
Viele Spulen für viel NutzerkomfortWie sich Apple die genaue Funktionsweise von AirPower vorstellte, ging aus Patentanträgen hervor. Bis zu 32 Spulen sollten dafür sorgen, dass mehrere Geräte gleichzeitig positionsunabhängig voneinander geladen werden konnten. Schon vor einem Jahr hieß es aber, Apple habe mit massiver Hitze-Problematik zu kämpfen. Dies berge nicht nur das Risiko kurzer Lebensdauer der Ladematte, sondern auch von Interferenzen. Apple wollte vermeiden, dass der Nutzer sein iPhone oder die Apple Watch in bestimmter Weise auflegen muss – scheiterte aber an diesem zu ambitionierten Plan. Was mit einem Gerät noch möglich gewesen wäre, ließ sich nicht für mehrere, verschiedenartige Devices umsetzen.
Wohl keine FCC-FreigabeDen Todesstoß versetzte AirPower aber, dass sich die Interferenzen durch das aufgebaute Magnetfeld nicht in den Griff bekommen ließen. Die Vorgaben der FFC besagen, dass dieses für kabellose Ladevorrichtungen nur bei 50 mW pro Quadratzentimeter liegen darf, gemessen in 20 cm Abstand vom Gerät. Als Begründung für die "Last Minute"-Einstellung nennt der Bericht, Apple habe weder in den USA noch in der EU eine Chance auf Freigabe gehabt. Um eine akzeptable Ladeleistung zu bieten, musste Apple die Leistungsabgabe stark erhöhen – und sprengte damit sowohl jeden Grenzwert als auch die thermische Belastungsfähigkeit.
Zu hohe Gefahr, andere Geräte zu beeinträchtigenEin Hardware-Experte fasst die Angelegenheit in folgende blumige Umschreibung: Wenn Apples Spulen-Layout "rechts und links nur so mit Interferenzen um sich werfe", gebe es eine hohe Chance, dass Regulatoren kein grünes Licht geben. Viel zu hoch sei nämlich die Gefahr, dadurch andere Geräte stark zu beeinträchtigen, beispielsweise Hörgeräte oder gar Herzschrittmacher. Was Apple plante, sei technisch zwar umsetzbar, allerdings nur in den Labors – wo die strikten Grenzwerte nicht greifen. Überraschend bleibt dennoch, warum Apple erst nach dem Produktionsstart der AirPods-Packungen zur Erkenntnis gelangte, das Produkt streichen zu müssem.