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Was Künstler verdienen: Apple Music vs. Spotify vs. YouTube vs. Amazon

Zwei Jahrzehnte lang kannten die Umsätze der Musikbranche nur eine Richtung, nämlich immer weiter nach unten. 1999 war das beste Jahr der Geschichte, anschließend ging es deutlich bergab und auch das Aufkommen von Download-Musik (wie beispielsweise iTunes Music Store) konnte den Abwärtstrend nicht stoppen. Erst seit 2015 sieht die Situation wieder besser aus, was nahezu vollständig auf den Erfolg der Streaming-Dienste zurückzuführen ist. Erhebungen zufolge liegen die Marktanteile der Streaming-Anbieter inzwischen bei rund 75 Prozent. Herkömmliche CDs müssen sich sogar hinter der guten alten Schallplatte einordnen, welche einen unerwarteten Boom unter Musikliebhabern erlebt.


Die 1000er-Preise der Dienste
Auf den ersten Blick erscheint es paradox, dass gerade die sehr geringen Vergütungen pro Wiedergabe für höhere Umsätze sorgen. Allerdings ist die Rechnung ziemlich simpel – selbst wenn es nur rund ein Cent pro angespieltem Lied ist, erreichen die einzelnen Titel wesentlich mehr Hörer, die besagtes Album zudem niemals gekauft hätten. Eine aktuelle Studie schlüsselt auf, wie viel die Künstler erhalten, werden ihre Songs 1000 Mal über eines der verschiedenen Streaming-Portale abgespielt. Folgende Vergütungen fallen demnach an:

  • Amazon: 8,80 Dollar
  • Apple Music: 6,20 Dollar
  • Spotify: 3,00 Dollar
  • YouTube: 4,80 Dollar

Reaktion von Spotify auf die Daten
Spotify schneidet in derlei Aufstellungen immer deutlich hinter den anderen Betreibern ab, denn das kostenlose, werbefinanzierte Angebot zieht den Durchschnitt sehr stark nach unten. Bei Streams von Abonnenten sind die Werte indes deutlich höher. Allerdings gelingt es YouTube Music, trotz des Werbemodells auf attraktivere Auszahlungen zu kommen. Spotify zeigte sich in einer Stellungnahme übrigens empört und streitet darin die Ergebnisse ab. So liege man hinsichtlich der gesamten Vergütung für Musiker auf dem ersten Platz. Außerdem erfolge die Bezahlung nicht stur nach Anzahl der Streams – was jedoch eine etwas merkwürdige Aussage ist, denn selbst wenn für manche Inhalte mehr als für andere ausgeschüttet wird, basiert die grundsätzliche Abrechnung dennoch auf der Anzahl der Wiedergaben.

Kommentare

Chm24.01.25 12:35
Sind das die Beträge die beim Künstler landen?
+1
Jannemann24.01.25 12:37
3 Dollar für 1000 Abspiele? Kunst wird zur Ramsch-Ware...
+4
finrik24.01.25 12:40
Will Spotify hier nicht verteidigen. Aber zu berücksichtigen ist auch, wie einfach oder schwer man auf die 1000 Aufrufe kommt. Spotify hat 5 mal so viele User wie die anderen. Da kann am Schluss gesamt mehr herauskommen.
-2
s-cope24.01.25 13:09
finrik
Mehr Nutzer = mehr Einnahmen. Trotzdem weniger Auszahlung an die Content-Kreatoren?
+3
CJuser24.01.25 13:20
finrik
Will Spotify hier nicht verteidigen. Aber zu berücksichtigen ist auch, wie einfach oder schwer man auf die 1000 Aufrufe kommt. Spotify hat 5 mal so viele User wie die anderen. Da kann am Schluss gesamt mehr herauskommen.
Das mag schon sein. Aber man bekommt bei Apple trotzdem das 2,1 fache, bei Amazon sogar 2,9 fache pro Aufruf. Wieviel einfacher ist es also umgekehrt, hier auf einen gewissen Betrag zu kommen?! Und gab es bei Spotify nicht sogar die Regelung, dass man unterhalb von einer bestimmten Grenzen keinen Cent sieht?

Deezer zahlt laut Bericht übrigens $ 4.8 und TIDAL $ 6.8 pro 1.000 Streams.
0
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!24.01.25 13:29
Chm
Sind das die Beträge die beim Künstler landen?

Der muss dann aber noch an Label + Management was von abdrücken (sofern vorhanden).
Brauchen wir alles was wir können?
+2
Sascha77
Sascha7724.01.25 13:29
Chm
Sind das die Beträge die beim Künstler landen?
Frage ich mich auch. Was die Künstler letztendlich bekommen, müsste doch vom Plattenvertrag abhängen, oder?
+3
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!24.01.25 13:33
Wenn man bedenkt wie stark Spotify ihre eigene Plattform zusätzlich versorgt mit KI generierten Titeln, aus hausinterner Produktion, und in ihre Playlists streuen – echt schäbig!
Brauchen wir alles was wir können?
+5
Termi
Termi24.01.25 13:39
Mittlerweile verdienen viele Künstler mehr an Konzerten als an physischen Medien und Streaming.
+3
tranquillity
tranquillity24.01.25 13:46
Wie lange muss denn ein Song laufen, bis er als „gespielt“ gezählt wird? Wenn ich nur mal kurz reinhöre, wird er dann schon gewertet?
Haben kürzere Songs einen Vorteil?
+2
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!24.01.25 13:48
Termi
Mittlerweile verdienen viele Künstler mehr an Konzerten als an physischen Medien und Streaming.

Stimmt. Mir hat mal ein Musikproduzent gesagt "... die Musik bei den Streaminganbietern sei heutzutage mit der Funktion einer Visitenkarte zu vergleichen. Das Geld wird auf Tour verdient."
Erklärt ja auch die stetig steigenden Kosten für Tickets.
Brauchen wir alles was wir können?
+4
Fenvarien
Fenvarien24.01.25 13:53
Uschaurischuum! Und bei Konzerten ist es wiederum mehr das Merchandising als die Tickets (außer man ist extrem bekannt) – hat mir eine Konzertveranstalterin mal aufgeschlüsselt
Up the Villa!
+6
anaximander24.01.25 13:55
Es gibt eine Umverteilung. Angenommen ein Nutzer hört einen Monat lang nur Songs von der Lieblingsband, dann könnte man auf die Idee kommen, das gesamte Geld, das für diesen Monat gezahlt wurde, nur bei dieser Band landet.
Oder realistischer: Die Person hört 30% Musik von der Lieblingsband, daher 30% des Monatsbetrags an diese Band.
Das ist nicht der Fall. Es wird zugunsten von Künstlern von großen Plattenfirmen umverteilt. Die großen Plattenfirmen sind Miteigentümer bei Spotify.

Podcasts zu produzieren, erfordert keine künstlerische Leistung. Podcasts und auch Geräusche wie weißes Rauschen bekommen jedoch ihren Anteil vom Kuchen.

Für kleine Künstler kommt hinzu, daß man die eigene Musik nur über einen Distributions-Dienstleister wie Distrokid, Tunecore, cdbaby und co auf die Streaming-Plattformen bekommt. Nicht nur, daß diese Unternehmen natürlich ihren Anteil kassieren, sondern teilweise sind deren Geschäftspraktiken höchst fragwürdig bis skandalös.
Eine dieser Firmen lockt aktuell Künstler zu einer Zustimmung, deren Musik für das Training von KI-Musik zu verwenden, deren Rechte dann 100% dem Distributor gehören.
+6
Fontelster24.01.25 13:55
tranquillity
Wie lange muss denn ein Song laufen, bis er als „gespielt“ gezählt wird?

Ich glaube, 30 sekunden sind ein üblicher Wert. Notfalls von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich

tranquillity
Haben kürzere Songs einen Vorteil?

Haben sie:
+3
ssb
ssb24.01.25 14:00
Fenvarien
Uschaurischuum! Und bei Konzerten ist es wiederum mehr das Merchandising als die Tickets (außer man ist extrem bekannt) – hat mir eine Konzertveranstalterin mal aufgeschlüsselt
Was aber nicht mehr im Verhältnis steht: Wenn am Merchandisingstand eine CD verkauft wird, dann erhalten die Künstler mehr, als wenn der Song 10.000 Mal gestreamt wird.
Daher habe ich keinen Streaming-Dienst abonniert. Ich kaufe ganz Old-School Tonträger (am liebsten Vinyl sonst CD) und das bevorzugt am Merchandise bei Konzerten. Mit ein wenig Nachfragen, bekommt man das auch signiert.

(Hinweis an die jüngere Generation: Signierte Tonträger darf man nicht mit "signierten" Dateien oder Streams verwechseln)
+7
anaximander24.01.25 14:01
tranquillity
Wie lange muss denn ein Song laufen, bis er als „gespielt“ gezählt wird? Wenn ich nur mal kurz reinhöre, wird er dann schon gewertet?
Haben kürzere Songs einen Vorteil?

30 Sekunden. Ein instrumenteller Hip Hop Beat von 90 Sekunden Länge wird gleich vergütet wie ein episches 10 Minuten-Stück, es sei denn natürlich, der Künstler ist bei einem Label mit besseren Konditionen.
+2
anaximander24.01.25 14:05
Uschaurischuum!
Wenn man bedenkt wie stark Spotify ihre eigene Plattform zusätzlich versorgt mit KI generierten Titeln, aus hausinterner Produktion, und in ihre Playlists streuen – echt schäbig!

Evtl. wird Spotify irgendwann zu einer Müllhalde von Fahrstuhlmusik und KI-generierten Podcasts, für das dann niemand mehr bezahlen möchte.
0
mactelge
mactelge24.01.25 14:08
ssb
(Hinweis an die jüngere Generation: Signierte Tonträger darf man nicht mit "signierten" Dateien oder Streams verwechseln)
[/quote]

Dreh´dich um – bleib´wie du bist – dann hast du Rückenwind im Gesicht!
+1
Paddysch9024.01.25 14:38
Nachdem ich gemerkt hatte das im Jahr vielleicht 3 oder 4 neue Songs hinzukamen, ich aber das ganze Jahr immer für die gleichen Lieder bezahlt habe … die mir dann trotzdem nicht gehören… kaufe ich nur noch die einzelnen Songs oder Alben als FLAC und sie gehören mir. Spare dadurch und besitze wieder Medien. Werde nie wieder ein Musikstreaming Dienst benutzen. Ist zwar bequem aber am Ende teurer und man besitzt nichts.
+5
macster10024.01.25 14:55
Es nervt mich generell, dass von meinen 10 Euro im Monat nur ein Bruchteil bei den wenigen Künstlern landet, von denen ich in dem Monat tatsächlich Musik gestreamt habe, während der Löwenanteil bei Swift & Co. landet, nur weil Teenies das Zeug auf Dauerschleife laufen haben und so Milliarden von Streams generieren.
0
Nebula
Nebula24.01.25 15:04
ssb
Daher habe ich keinen Streaming-Dienst abonniert. Ich kaufe ganz Old-School Tonträger (am liebsten Vinyl sonst CD) und das bevorzugt am Merchandise bei Konzerten. Mit ein wenig Nachfragen, bekommt man das auch signiert.
Wie findest du dann neue Musik und Interpreten? Plattenladen? Radio? YouTube wäre übrigens bereits Streaming.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+2
Fontelster24.01.25 15:15
Paddysch90
Spare dadurch und besitze wieder Medien.

Nö, du besitzt Daten. CD, Vinyl oder Cassetten sind Medien.
+3
Bitsurfer24.01.25 15:42
Ich bin bei Tidal gelandet. Alleine wegen verlustfrei und die höheren Abgaben an Künstler. Tidal liegt mit 6.80 an zweiter Stelle.
Ist ja bekannt ist Spotify zuhinterst. Sagen auch die Künstler dass es da am wenigsten gibt.
+2
finrik24.01.25 15:42
CJuser
Das mag schon sein. Aber man bekommt bei Apple trotzdem das 2,1 fache, bei Amazon sogar 2,9 fache pro Aufruf. Wieviel einfacher ist es also umgekehrt, hier auf einen gewissen Betrag zu kommen?! Und gab es bei Spotify nicht sogar die Regelung, dass man unterhalb von einer bestimmten Grenzen keinen Cent sieht?
Deezer zahlt laut Bericht übrigens $ 4.8 und TIDAL $ 6.8 pro 1.000 Streams.
Ja, aber das ist ja der Punkt. Wenn man bei Apple das doppelte bekommt pro 1000 Aufrufe, aber es 5mal schwerer ist, diese 1000 Aufrufe zu erreichen (weil Spotify 5 mal mehr User hat), dann steigt man bei Apple ja trotzdem schlechter aus und bei Spotify besser.

(jetzt abgesehen davon, dass die Verteilung ja nicht 1:1 ist, wie hier schon beschrieben.)
0
Bitsurfer24.01.25 15:45
Uschaurischuum!
Termi
Mittlerweile verdienen viele Künstler mehr an Konzerten als an physischen Medien und Streaming.

Stimmt. Mir hat mal ein Musikproduzent gesagt "... die Musik bei den Streaminganbietern sei heutzutage mit der Funktion einer Visitenkarte zu vergleichen. Das Geld wird auf Tour verdient."
Erklärt ja auch die stetig steigenden Kosten für Tickets.
Und letzhin hat ein Produzent gemeint sie schreiben die Hits für den Pausenplatz.
Jetzt wundert mich nichts mehr.
+2
bassitsch24.01.25 15:46
Bei Spotify muss ein Song überhaupt erstmal 1000 gespielt worden sein um monetisiert zu werden. Bleibt es bei 999 Aufrufen, wandert das Geld an die Großen.
+3
Zippo24.01.25 16:12
Chm
Sind das die Beträge die beim Künstler landen?

Kommt drauf an: Zwischen Spotify und den Künstlern steht mindestens noch ein Distributor. Manche Distributoren verlangen aber nur einen einmaligen Betrag für ein Release und reichen die Einnahmen durch. Die meisten wollen jedoch eine Beteiligung.

Wenn der Künstler dann sein eigens Label hat, sich selbst managt und alle Stücke selbst komponiert, dann landet alles was vom Distributor weitergereicht wird bei ihm. Das ist aber nur Umsatz und kein Gewinn.
+1
Frost24.01.25 16:55
Bitsurfer
Tidal liegt mit 6.80 an zweiter Stelle.

In der Liste des Berichts. Die Streaming Dienste mit den hohen Ausschuettungen an die Kuenstler haben sie lieber gleich mal ganz weg gelassen.
Ga auch vor kurzem dazu ein Video sowohl von John Devore als auch von John Darko zu genau diesem Thema.
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anaximander24.01.25 16:56
Zippo
Wenn der Künstler dann sein eigens Label hat, sich selbst managt und alle Stücke selbst komponiert, dann landet alles was vom Distributor weitergereicht wird bei ihm.

Es sei denn, der Distributor behauptet, es gäbe den Verdacht, der Künstler habe betrogen mit fake streams und behält das Geld für sich.
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MacSquint
MacSquint24.01.25 16:59
Streaming ist die krasseste Umverteilungsmechanerie, die es jemals gegeben hat.
Was viele Leute nicht verstehen ist, dass die Künstler nicht das Geld bekommen, die sie anhören, sondern dass alles nach Verteilungsschlüssel verteilt wird. Da sagen viele, wo ist das Problem? Ein nicht unrealistisches Beispiel hier: ein Nutzer hört den ganzen Tag nur Jazzmusik und da auch noch vor allem von Jazz Musikern, die keine großen Plays generieren. Er zahlt dafür zehn Euro im Monat, also 120 € im Jahr diese 120 € bekommen nicht die Jazzmusiker, die er anhört, sondern die landen zu 99,99 % in den Taschen derer, die riesige play Zahlen generieren, weil eben nicht nach Plays, sondern nach Raten verteilt wird. Spotify ist da mittlerweile besonders pervers, seitdem sie Künstler beziehungsweise Songs, die es nicht auf eine gewisse mindestplay Zahl gebracht haben, komplett aus der Vergütung ausschließt.
Musik, die kein mainstream ist, und vielleicht zudem auch noch blöderweise Musikstücke von größerer Länge produziert, ist bei Streaming völlig am Arsch
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