Was können Anwender von Mac OS X 10.5 Leopard erwarten?
Steve Jobs kündigte auf der World Wide Developer Conference Mitte 2005 an, dass Mac OS X 10.5 mit dem Codenamen Leopard Ende 2006 erscheinen wird. Möglich aber unwahrscheinlich ist, dass Apple auf der Keynote zur Mac World Expo San Francisco am 10. Januar 2006 schon erste Features der nächsten Generation von Mac OS X zeigen wird. Viele Anwender fragen sich, was Apple an Mac OS X mit der nächsten größeren Version verbessern könnte. Hier ein kurzer Überblick:
Finder
Seit der Mac OS X Public Beta im Jahr 2000 war der Finder ein Schwachpunkt an der neuen Betriebssystemgeneration. Zwar wurde mit Mac OS X 10.3 der Finder in einem neuen Look mit Seitenleisten präsentiert, die alten Probleme wie z.B. der langsame und schlecht funktionierende Netzwerkzugriff oder das mehr als dürftig aussehende Informationsfester wurden aber nicht beseitigt.
Es gab in jüngster Zeit Gerüchte, dass Apple eine komplett neuen Finder mit dem Codenamen "Chardonnay" entwickelt. Man kann davon ausgehen, dass es sich hierbei um eine in Cocoa geschriebene Version handeln dürfte, die hoffentlich die derzeitigen Probleme behebt.
User Interface
War unter Mac OS X 10.0, 10.1 und 10.2 die Benutzeroberfläche noch recht einheitlich, führte Apple mit Mac OS X 10.3 den Metall-Look Finder ein und schaffte so eine zweite, komplett unterschiedliche Benutzeroberfläche. Mit Mac OS X 10.4 Tiger wurde sogar noch ein dritter Look eingeführt, der "unified title/toolbar look" wie z.B. in Mail.app.
Hier wird Apple hoffentlich die drei Benutzeroberflächen zu einem einheitlichen Look zusammenfassen, um die graphische Benutzeroberfläche für den Anwender wieder einfacher zu machen.
Wie schon teilweise unter Mac OS X 10.4 möglich, könnte Apple eine auflösungsunabhängige GUI einführen. Damit ließen sich Displays mit einer erheblich höheren Auflösung verwenden, ohne dass die grafische Benutzeroberfläche zu klein werden würde.
Möglich ist, dass Apple mehr Core Image-Effekte wie im Dashboard in die Benutzeroberfläche integriert.
QuickTime
Die Idee hinter QuickTime ist gut: Man hat ein Framework, mit dem Entwickler Videokameras ansteuern, einfach Videos von diesen Geräten aufnehmen und in einem beliebigen Format speichern können, wenn Plugins für diese Formate vorhanden sind. Außerdem sollte QuickTime viele Formate über Plugins unterstützen, um auch im Internet diverse Formate betrachten zu können.
Die Realität sieht aber anders aus: Die mitgelieferten Formate in QuickTime kommen mit kaum einem gängigen Codec zurecht, Videos aus dem Internet kann QuickTime meist nicht abspielen und der QuickTime Player reagiert sehr zögerlich, wenn QuickTime Streams abspielt.
Außerdem ist das Programmiererinterface für QuickTime schon sehr alt und gewöhnungsbedürftig, was die Akzeptanz des APIs in Programmiererkreisen stark einschränkt.
Hier könnte Apple mit einer neuen Version nachbessern, ein gutes Interface für Programmierer anbieten und einige gängige Codecs wie DIVX unterstützten. Außerdem könnte der QuickTime Player oder eine andere Applikation zur einfachen Verwaltung von Videos dienen.
Netzwerkfunktionen
Momentan sind die Netzwerkfunktionen, besonders in gemischten Netzwerken, als unterdurchschnittlich gut zu bezeichnen. Greift man auf SMB-Volumes zu, verteilt der Finder in jedem geöffneten Ordner eine ".DS_Store"-Datei, in der der Finder Voreinstellungen für den Ordner ablegt. Außerdem werden SMB-Server nur sehr unzuverlässig erkannt und wenn der Mac als SMB-Server dienen soll, kann man nur mit Zusatzsoftware den Zugang für die Benutzer richtig konfigurieren.