Was nach der iPhone-Ära kommt - Apples Zukunftssparten
Apples Aufstieg nach der Durststrecke der 1990er begann zwar mit iMac und iPod, aber erst das iPhone ebnete dem Konzern aus Cupertino den Weg zum wertvollsten Unternehmen der Welt. Das lässt sich auch deutlich anhand der Umsatztreiber der vergangenen fünf Jahre ablesen, welche Morgan-Stanley-Analystin Katy Huberty zusammengestellt hat. Das explodierte Wachstum der Einnahmen geht zu stolzen 86 Prozent auf die iPhone-Sparte zurück. Die Dienste-Sparte war für 23 Prozent verantwortlich, Mac und Sonstige für 4, bzw. 3 Prozent. Das Ergebnis ragt deswegen deutlich über 100 Prozent hinaus, weil die iPad-Sparte mit einem Verlust von 16 Prozent auf der anderen Seite der Waage lag.
Die Bedeutung des iPhone nimmt abHuberty ist sich allerdings sicher, dass die Tage des iPhones als Umsatztreiber gezählt sind. Mit dem iPhone X stemmte sich Apple noch einmal gegen den so häufig zitierten »iPhone-Peak«, also dem Höhe- und Wendepunkt des Apple-Smartphones. Trotzdem werde es in den kommenden fünf Jahren nur noch für etwa 22 Prozent des Wachstums verantwortlich sein, so ihre Prognose. Stattdessen gebe es zwei andere Sparten, die bedeutend mächtiger werden und ins Rampenlicht treten: Dienste und »Sonstige«.
Zukunftssparte 1: DiensteDas Wachstum der Dienste-Sparte lässt sich bereits in aktuellen Quartalszahlen gut nachvollziehen. Im letzten Kalenderquartal 2017 etwa verdiente Apple mit iTunes, iCloud, App Store, Apple Music, Apple Pay und AppleCare bereits 8,5 Milliarden US-Dollar, 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Hubertys Einschätzung zufolge ist das Ende der Fahnenstange lange nicht erreicht: Nur ein kleiner Teil der Besitzer eines Apple-Gerätes sei momentan Abonnent einer der Dienste, was ein großes Wachstumspotenzial mit sich bringe. Die größten Chancen hätte dafür nebst iCloud und Apple Music vor allem Apple Pay. Die Nutzung sei in den USA noch sehr niedrig, obwohl bereits die Hälfte aller Läden die Bezahlmethode anbiete. In Deutschland und Österreich dagegen muss sie erst noch überhaupt eingeführt werden. Für die kommenden fünf Jahre geht Huberty davon aus, dass über die Hälfte des Wachstums (56 %) auf die Dienstesparte entfällt.
Zukunftssparte 2: WearablesUnter den »Sonstigen« führt Apple die Produkte Apple TV, Apple Watch, iPod und sämtliche Zubehör-Hardware. Das größte Potenzial weist Huberty hier der Smartwatch oder allgemein den Wearables zu. Für 30 Prozent des kommenden Umsatzwachstums sollen Wearables verantwortlich sein. Das bedeutete gegenüber der aktuellen Situation eine wahnsinnige Aufwertung. Somit wären Dienste und Wearables künftig profitabler als das iPhone, wenngleich das Smartphone in absoluten Zahlen selbst bei diesen Entwicklungen den bei weitem meisten Umsatz generieren würde. Übrigens: Für das iPad geht Huberty nur noch von einem sehr geringen Minus aus, der Mac würde aber erstmals in Verluste rutschen.
Wie immer bei Prognosen können überraschende Ereignisse natürlich nicht berücksichtigt werden. Beispielsweise ist Apple sicherlich auf der Suche nach ganz neuen Produkten, welche die Erfolgsgeschichte des iPhones wiederholen können. So gibt es etwa immer wieder Gerüchte um eine Apple-Brille, die die Chancen des Wearables-Sektor noch weiter in die Höhe schrauben könnte.
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