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Was passiert mit Pixelmator? Apples frühere Käufe geben Hinweise

Pixelmator dürfte vielen Mac- und iOS-Anwendern ein Begriff sein. Das litauische Entwicklerstudio brachte 2007 erstmals die Bildbearbeitungssoftware Pixelmator für macOS heraus. Varianten für iPhone und iPad folgten, dann 2017 eine Pro-Version mit Video- und Vektorbearbeitungsfunktionen. Vor drei Jahren kam Photomator heraus, welches den Fokus auf Stapelverarbeitung und KI-Fähigkeiten setzte. Seit das Pixelmator-Team vor knapp einem Monat bekanntgab, dass Apple das Softwarehaus übernommen hat, stellten sich viele Anwender Fragen zu den Plänen des Konzerns: Bleiben die bisherigen Apps in der Form bestehen – oder gehen sie in einer neuen hausinternen Entwicklung auf? John Gruber geht auf seinem Blog Daring Fireball der Frage nach, indem er Apples Software-Zukäufe der letzten Jahrzehnte betrachtet.


Mit seiner Überschrift offenbart Gruber eine positive Grundhaltung gegenüber Apples Entscheidungen in der Vergangenheit: "Apple neigt dazu, das Richtige zu tun". Seinen Beobachtungen zufolge gibt es, grob umrissen, vier Szenarien, was nach einer Akquisition in der IT-Landschaft geschieht:

  • Das bisherige Angebot besteht als eigenständiges Produkt unter neuer Schirmherrschaft weiter.
  • Apps des übernommenen Anbieters werden in Betriebssysteme integriert.
  • Apple übernimmt Designer und Entwickler, lässt deren Apps und Projekte aber verschwinden; deren Features gehen in hauseigenen Entwicklungen auf.
  • Der als Konkurrent bewertete, übernommene Entwickler wird liquidiert, um die Wettbewerbssituation zu entschärfen.

Gewinn für Apps und Nutzer
Gruber kann sich bei Apple nur an Beispiele der ersten beiden Szenarien erinnern: Nach seiner Sichtweise lebten Software-Projekte übernommener Hersteller weiter, entweder als eigenständige Software (Final Cut Pro, Logic) oder in Form von herausragenden System-Features (Siri, Dark Sky, Kurzbefehle). Aus seiner Sicht profitierten die ehemals eigenständigen Apps von einer Übernahme durch Apple. Ihm falle lediglich eine einzige Ausnahme ein: Das Video-Compositing-Tool "Shake" ging nur unzulänglich in Final Cut Pro und Motion auf.

Grundlage für Einsteiger-Apps
Zudem stellte Apples Zukauf namhafter Entwickler von Pro-Software oftmals eine Grundlage für kostenlose Mac-Software, die sich eher an Hobbyisten und Amateure richtete: Aus Final Cut sei iMovie entstanden, der Kern der Musik-Software Logic steckt im kostenlosen GarageBand.

Hoffnung für hauseigene (Pro-)Bildbearbeitung
Laut John Gruber besteht Grund zur Hoffnung für ein Weiterbestehen von Pixelmator-Reihe: Die Bildbearbeitungs-Apps seien einfach "zu gut, um sie zu verschrotten" (engl: too good to scrap). Pixelmator Pro könnte das Apple-eigene Pro-Portfolio mit einer mächtigen Bildbearbeitung als Photoshop-Konkurrent ergänzen. Verhaltener optimistisch sieht Gruber die Zukunft von Photomator – dieses Programm sieht er als Konkurrent der Bilderverwaltung Lightroom. Apple stellte die hauseigene Pro-Bilderverwaltung Aperture vor zehn Jahren überraschend ein – es sei ungewiss, ob Apple dies mittlerweile als Fehler betrachtet. Er könne sich allerdings auch vorstellen, dass stattdessen herausragende Photomator-Fähigkeiten in die Fotos-App übergehen.

Kommentare

eastmac
eastmac25.11.24 16:26
Was war eigentlich der Grund, dass Apple Aperture eingestellt hat?
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esc
esc25.11.24 16:52
Vielleicht plant Apple einen weiteren Entwicklerstandort in Litauen aufzubauen und hat mit dem Kauf gleich ein funktionierendes Team, das in Zukunft erweitert werden kann.
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erikhuemer
erikhuemer25.11.24 17:05
Ich finde es so schade, dass sie nicht Affinity gekauft haben und es als „Photo Pro“ etc vermarkten.
Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen. Albert Einstein
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erikhuemer
erikhuemer25.11.24 17:06
eastmac
Was war eigentlich der Grund, dass Apple Aperture eingestellt hat?

vermutlich hoher Aufwand und zu wenig Interesse. War ja auch eine gute aber auch nicht ideale App.
Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen. Albert Einstein
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