Weg aus China: Wird das MacBook zum Thailänder?
Die Corona-Pandemie machte es deutlich: China ist für Apple Segen und Fluch zugleich. Die nahezu ausschließliche Konzentration auf das asiatische Land als Produktionsstandort bot und bietet zwar viele Vorteile, etwa im Hinblick auf Fertigungsqualität und niedrige Kosten. Sie birgt aber auch Risiken, wie die Auswirkungen der strikten Null-COVID-Politik der dortigen Regierung zeigten. Der kalifornische Konzern bemüht sich daher seit einiger Zeit um eine Diversifizierung der Lieferketten und setzt mittlerweile „Tiger Teams“ ein, welche sämtliche Abläufe bis in kleinste Details unter die Lupe nehmen (siehe
). Apple hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die Endfertigung von MacBooks teilweise nach Vietnam zu verlagern, dort könnte auch der kommende Mac Pro gebaut werden.
MacBook-Fertigung: Thailand als weitere Option im GesprächVietnam ist allerdings offenbar nicht das einzige Land, welches für Apple eine Alternative zu China als Notebook-Fertigungsstandort darstellt. Das kalifornische Unternehmen führt laut einem Bericht von
Nikkei Asia derzeit Gespräche mit mindestens drei Zulieferern, die über Werke in Thailand verfügen. Das südostasiatische Land ist für Apple kein weißer Fleck auf der Landkarte, seit etwas mehr als einem Jahr findet dort bereits der japanischen Tageszeitung zufolge ein Teil der Apple-Watch-Produktion statt. Der Vorschlag, auch MacBook-Komponenten und die Geräte selbst in Thailand fertigen zu lassen, kam dabei von einem Zulieferer. Apple hatte das Unternehmen ursprünglich lediglich darum gebeten, entsprechende Kapazitäten in Vietnam aufzubauen. Im Lauf der Gespräche kam dann Thailand als zusätzliche Option ins Spiel.
Entscheidung ist noch nicht endgültig gefallenEin anderer Zulieferer teilte Nikkei Asia mit, man baue in Thailand bereits neue Werke für Apple auf. Eine der Fertigungsstätten sei für die Herstellung von MacBooks und anderen Geräten vorgesehen und werde voraussichtlich noch in diesem Jahr fertiggestellt. Apples dritter möglicher Partner hat nach eigenen Angaben schon testweise eine Produktionsstraße für Notebooks aus Cupertino eingerichtet. Das Unternehmen sieht sich der Zeitung zufolge allerdings auch nach Grundstücken in Vietnam um, sollte Apple sich doch noch gegen Thailand entscheiden. Das kalifornische Unternehmen sei sich wohl noch unschlüssig und präferiere derzeit Vietnam als MacBook-Fertigungsstandort. Gründe dafür seien die geografische Nähe zu China sowie die im Vergleich zu Thailand größere Zahl der abgeschlossenen Freihandelsabkommen.