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Wegen Kinderpornographie: Tumblr aus App Store verschwunden

Tumblr verschwand Ende letzter Woche plötzlich aus dem App Store. Zunächst war nicht ersichtlich, warum die offizielle App der Blogging-Plattform nicht mehr für iPhones und iPads verfügbar ist. Mittlerweile ist der Grund bekannt: die Verbreitung von Kinderpornographie. Die beanstandeten Inhalte hatten es an den Standardfiltern des Dienstes vorbei geschafft.


Tumblr arbeitet mit Apple und anderen Organisationen an einer Lösung
Genau wie ähnliche Blogging-Angebote oder soziale Netzwerke verwendet Tumblr eine industrieweit gültige und regelmäßig gepflegte Datenbank beanstandungswürdiger Inhalte, an der sich die hauseigenen Filtermethoden orientieren.

Tumblr hat sich inzwischen zum Vorfall geäußert. Der Blogging-Service arbeitet eigenen Angaben zufolge mit Partnern wie der gemeinnützigen Organisation wie dem National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) zusammen, um Inhalte besser auf etwaige Missbräuche hin überprüfen zu können.

Ein eigenes „Routine-Audit“ habe darüber hinaus weiteren problematischen Content aufgedeckt, der noch nicht in der von den Filtern verwendeten Datenbank berücksichtigt war. Die Inhalte seien umgehend entfernt worden. Zudem werde Tumblr Optimierungen am eigenen Früherkennungssystem durchführen, um in Zukunft noch besser gegen Kinderpornographie geschützt zu sein.

Wann Tumblr wieder in den App Store zurückkehrt, ist nicht bekannt. Der Anbieter ist aktuell im Gespräch mit Apple, um eine baldige Lösung zu ermöglichen. Dem Chat-Service Telegramm passierte zu Beginn des Jahres etwas ähnliches. Auch in dem Fall sperrte Apple die entsprechende App aus dem hauseigenen Store aus. Einige Zeit später war die Telegramm-Anwendung aber wieder verfügbar.

Kommentare

CrazyDevil22.11.18 18:41
Müsste man dann nicht eigentlich jede Chat/Blogging/Social-Media-App aus dem Store nehmen? Eigentlich ist die Möglichkeit der Verbreitung von illegalem/ekelhaftem Inhalt mit jedem dieser Programme möglich.
+3
ronny332
ronny33222.11.18 18:46
Das sehe ich "leider" auch so. Es scheint viele gestörte auf dieser Welt zu geben, wobei diese nicht einmal davor zurückschrecken, offen zugängliche Netzwerke zu nutzen.
Die Frage die sich mir stellt: wo zieht man die Grenzen? Es ist nicht möglich, alles zu überwachen. Allein wenn man sich die Stunden Video Uploads bei YT pro Sekunde vorstellt, wird das schon klar.
Machine learning etc. bietet sicher einen Ansatz, aber auch da wird irgendwann ein Mensch gebraucht, um die "Treffer" zu sichten.

Generell finde ich die Entscheidung der Sperre gut, allerdings trifft es eben immer nur einen Anbieter, der eventuell schon relativ viel versucht und tut. Andere haben gerade Glück und fallen nicht auf. Kein einfaches Feld.

Meine Aussage soll bitte nicht als "weg mit allen Netzwerken" verstanden werden, im Gegenteil. Es wäre allerdings recht nützlich, wenn sich alle auf feste Regeln einigen könnten (ähnlich dem heute doch recht überholten DMCA), die auf den aktuellen Stand der Zeit als "richtig" angesehen werden und die größten Erfolge verbuchen können. Dann wären solche Sperren direkt unnötig und würden, im Fall der Fälle, nur anzupassende Regeln bedeuten, die alle umzusetzen haben.
0
Tekl22.11.18 20:55
Seltsam, das Apple Tumblr überhaupt geduldet hat. Das war doch schon immer ein Ort voll Pornografie. Und bei der Übernahme durch Yahoo wurde der Fortbestand dessen doch sogar versprochen.
+2
timp
timp22.11.18 21:49
Symptombekämfung vom Feinsten. Durch solche Maßnahmen wird nicht ein einziger Kinderschänder aufgehalten, aber alle Normal-User werden bestraft.
Solche Menschen gehören hinter Schloss und Riegel oder in Therapie, aber das Medium für den Inhalt verantwortlich zu machen, ist doch absurd.
Never argue with an idiot. He'll bring you down to his level and then beats you with experience.
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Cupertimo23.11.18 00:37
Die Diskussion gibts doch schon seit Ewigkeiten. Theoretisch müsste Apple auch die eigene iMessage-App entfernen, denn man kann auch damit Pornografie, Bomben-Anleitungen und sonstiges verschicken. Aber warum sollten sie das tun, wenn man doch lieber die Hersteller und Nutzer von anderen Apps bestrafen kann...?
+1
Sascha77
Sascha7723.11.18 09:36
Der Unterschied wird wohl zwischen öffentlich präsentierten Inhalten und möglichen privaten Inhalten gezogen. Finde ich nachvollziehbar. Wenn du Nacktfotos von dir via iMessage an sonstwen verschickst hat es andere Auswirkungen als wenn du sie via Twitter der ganzen Welt präsentierst.
+1
Legoman
Legoman23.11.18 10:25
Achtung, schnell noch nutzen, bevor es zu spät ist:
Jegliche Browser, Messenger, Chat-Programme und eigentlich alle Programme mit Bilddarstellung und Internetanbindung werden demnächst gelöscht, da sie zur Verbreitung von Nacktbildern geeignet sind und genutzt werden! Als nächstes kommen dann Fernseher und Videowiedergabegeräte. Und selbstverständlich müssen zukünftig auch alle Postsendungen und Zeitschriften geprüft werden, damit sich nirgendwo ein Nackedei versteckt!

(Ja, Kinderpornografie ist abartig - aber irgendwo muss man auch bei einer sinnhaften Maßnahme bleiben.)


Ich glaube, Dieter Nuhr hatte den Vergleich gezogen:
Zur Eindämmung von Banküberfällen ist es wohl am zweckmäßigsten, einfach alle Banken zu schließen...
-10
aMacUser
aMacUser24.11.18 12:52
Sascha77
Der Unterschied wird wohl zwischen öffentlich präsentierten Inhalten und möglichen privaten Inhalten gezogen. Finde ich nachvollziehbar. Wenn du Nacktfotos von dir via iMessage an sonstwen verschickst hat es andere Auswirkungen als wenn du sie via Twitter der ganzen Welt präsentierst.
Genau das ist der Fall. Die Behauptung, dass mit mit Apples Begründung jeder Messenger gesperrt werden müsste, ist einfach Schwachsinn. Apple geht es um die ÖFFENTLICHE Verteilung von Kinderpornographie, nicht um die private (die man leider nicht aufhalten kann)!
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